Windenergieanlagen gelten als Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz, doch sie haben auch unerwünschte Nebenwirkungen auf die Tierwelt. Besonders betroffen sind Fledermausarten, die durch Windräder in der Nähe von Gewässern verdrängt werden, wie das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin bekanntgab.
Gefährdete Lebensräume durch Windkraft
Fledermäuse
sind auf kleine Teiche und Seen als Jagd- und Trinkstellen angewiesen.
Gerade in heißen und trockenen Sommern – eine Folge des Klimawandels –
sowie während Trächtigkeit und Jungenaufzucht sind diese Wasserquellen
für die Tiere überlebenswichtig.
Eine Studie des IZW untersuchte 59 Teiche in Brandenburg, die unterschiedlich weit von Windkraftanlagen entfernt lagen. Das Ergebnis: Arten, die im offenen Luftraum oder in dichter Vegetation jagen, meiden Gewässer in der Nähe von Windrädern. Ihr Jagdverhalten nahm deutlich ab, je näher die Anlagen standen.
Lediglich Arten, die an Vegetationsrändern jagen, zeigen sich weniger beeinträchtigt. Dennoch unterstreichen die Forscher die Notwendigkeit, Standorte für Windräder sorgfältig zu wählen, um den Konflikt zwischen Klima- und Artenschutz zu entschärfen.
Windkraft kontra Artenschutz
Zu
den betroffenen Arten zählen geschützte Fledermäuse wie die
Zwergfledermaus, die Mopsfledermaus und Mausohren. Nach deutschem und
EU-Naturschutzrecht sind Fledermäuse besonders schützenswert. Die
Forscher warnen, dass sensible Lebensräume „nur nachrangig oder gar
nicht als Standorte für die Windenergienutzung vorgesehen werden“
sollten.
Die Ergebnisse zeigen die dringende Notwendigkeit, Klimaschutzmaßnahmen mit Artenschutz zu verbinden. Standorte von Windkraftanlagen sollten so gewählt werden, dass der Lebensraum geschützter Arten nicht weiter gefährdet wird.
OZD / ©AFPKommentar: Windkraft und Fledermäuse – ein vermeidbarer Konflikt
Die Energiewende ist essenziell für den Kampf gegen den Klimawandel. Doch der Ausbau erneuerbarer Energien darf nicht auf Kosten der Artenvielfalt geschehen. Die Ergebnisse der Studie zeigen eindrücklich, wie stark Fledermäuse durch Windräder beeinträchtigt werden.
Ein effektiver Klimaschutz darf keine „Alles-oder-nichts“-Strategie verfolgen. Wenn Windkraftanlagen sensible Lebensräume zerstören, wird das Ziel einer nachhaltigen Zukunft untergraben. Der Artenschutz muss ein zentraler Bestandteil der Energiewende sein – keine Randnotiz.
Prognose:
Ohne
klare Regelungen für den Schutz von Fledermäusen bei der Standortwahl
von Windrädern droht eine weitere Dezimierung geschützter Arten. Ein
ausgewogener Ansatz ist notwendig, um sowohl den Klimawandel zu
bekämpfen als auch die Biodiversität zu erhalten.
Biographien und Erklärungen
Was ist das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW)?
Das
IZW ist ein führendes Forschungsinstitut mit Sitz in Berlin, das sich
der Erforschung von Tierökologie und -gesundheit widmet. Es untersucht
die Wechselwirkungen zwischen Wildtieren und ihrem Lebensraum, um
wissenschaftliche Grundlagen für den Artenschutz zu schaffen.
Was sind Zwergfledermaus, Mopsfledermaus und Mausohren?
Zwergfledermaus: Eine der kleinsten Fledermausarten in Europa, die vor allem in städtischen und bewaldeten Gebieten anzutreffen ist.Mopsfledermaus: Eine seltene und stark gefährdete Art, die vor allem in alten Buchenwäldern lebt.Mausohren: Große Fledermausarten, die oft in Höhlen oder alten Gebäuden zu finden sind. Sie gehören zu den streng geschützten Arten in Europa.Google SEO KeywordsFledermäuse und Windkraft, Artenschutz Windräder, Windräder Fledermäuse Gewässer, Klimaschutz Artenschutz Konflikt, Fledermausarten Brandenburg, Leibniz-Institut Fledermausforschung, Zwergfledermaus Mopsfledermaus Mausohren, Windkraft Standortwahl, Klimawandel Auswirkungen Fledermäuse, Fledermäuse Schutzmaßnahmen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP