Die Amtseinführung von Donald Trump als 45. Präsident der USA am 20. Januar wird musikalisch von bekannten Künstlern begleitet. Neben der Country-Sängerin Carrie Underwood wird auch die Kultband Village People auftreten. Victor Willis, das Gründungsmitglied und Lead-Sänger der Band, gab am Montag auf Facebook bekannt, dass die Village People an mehreren Veranstaltungen rund um die Vereidigung teilnehmen werden – einschließlich eines Auftritts bei einer Feier mit dem designierten Präsidenten Trump.
Willis erklärte in seinem Post: „Wir wissen, dass einige von euch nicht glücklich darüber sein werden, dies zu hören, aber wir glauben, dass Musik ohne Rücksicht auf Politik gemacht werden sollte. Unser Song 'Y.M.C.A.' ist eine globale Hymne, die hoffentlich dazu beiträgt, das Land nach einem turbulenten und gespaltenen Wahlkampf zusammenzubringen.“
Der Disco-Hit "Y.M.C.A.", veröffentlicht 1978, wurde zu einer Ikone der LGBTQ+ Bewegung und war in Trumps Wahlkampf oft zu hören, während er auf der Bühne zu dem Song tanzte. Es ist bemerkenswert, dass ein Song, der ursprünglich mit einer so positiven, integrativen Botschaft in Verbindung gebracht wurde, nun Teil eines so polarisierenden politischen Moments wird.
Carrie Underwood, eine der bekanntesten Country-Sängerinnen, hat ebenfalls ihre Teilnahme an der Amtseinführung bestätigt. „Ich liebe unser Land und fühle mich geehrt, dass man mich gebeten hat, bei der Amtseinführung zu singen und ein kleiner Teil dieses historischen Ereignisses zu sein“, sagte die 41-Jährige. Sie kündigte an, bei der Zeremonie „America The Beautiful“ zu singen, ein patriotisches Lied, das die Hoffnung auf nationale Einheit und Stärke symbolisiert.
Trump hat in der Vergangenheit wiederholt das Fehlen von prominenten Musikern bei seinen Veranstaltungen thematisiert, nachdem viele Künstler sich geweigert hatten, ihre Songs bei seinen Wahlkampfauftritten spielen zu lassen. Auch die Village People hatten ihre Bedenken bezüglich der Verwendung ihres Songs während Trumps Kampagne geäußert, aber nun entschlossen sie sich, an der Vereidigung teilzunehmen.
Das Line-up der Amtseinführung spiegelt die tiefen politischen Spaltungen der USA wider, doch die Auftritte von Underwood und den Village People zeigen auch, dass Musik als verbindendes Element über die Politik hinaus wirken kann.
OZD/AFP
OZD-Kommentar:
Die Musik der Trennung oder der Einheit?
Die Entscheidung der Village People und Carrie Underwood, bei der Vereidigung von Donald Trump aufzutreten, zeigt, wie tief gespalten das Land in musikalischer und politischer Hinsicht ist. Während einige Künstler Trump mit seiner Musik zu unterstützen scheinen, haben viele andere den Kontakt mit ihm aufgrund seiner politischen Haltung abgebrochen. Musik als universelle Sprache wird hier in einer polarisierenden Weise genutzt, um entweder Brücken zu bauen oder Risse zu vertiefen. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie das amerikanische Publikum auf diese Künstler reagieren wird und ob ihre Teilnahme an Trumps Vereidigung langfristige Auswirkungen auf ihre Karrieren haben wird.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Victor Willis?
Victor Willis ist der Leadsänger und Mitbegründer der Band Village People. Die Gruppe wurde in den 1970er Jahren bekannt, vor allem mit dem Hit „Y.M.C.A.“, der eine Hymne der LGBTQ+ Bewegung wurde. Willis ist bekannt für seinen markanten Gesang und seine Rolle in der Schaffung von Hits, die weltweit Anerkennung fanden. Die Village People sind ein Synonym für Disco-Musik und haben sich in der Popkultur fest etabliert.
Wer ist Carrie Underwood?
Carrie Underwood ist eine US-amerikanische Country-Sängerin, die durch ihren Sieg in der vierten Staffel von „American Idol“ bekannt wurde. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, darunter mehrere Grammys. Ihr Debütalbum „Some Hearts“ war ein Riesenerfolg, und sie hat sich in der Country-Musikszene als eine der größten Künstlerinnen etabliert. Unterwoods Teilnahme an Trumps Amtseinführung wird von vielen als Zeichen ihrer patriotischen Haltung interpretiert.
Was ist die „Village People“-Hymne „Y.M.C.A.“?
„Y.M.C.A.“ wurde 1978 von den Village People veröffentlicht und wurde schnell zu einem der bekanntesten Disco-Songs. Der Titel ist ein Akronym für den „Young Men's Christian Association“ (junge Männer Christliche Vereinigung), aber der Song selbst ist zu einer Hymne der LGBTQ+ Bewegung geworden. Besonders durch seine Tanzbewegungen und den eingängigen Refrain bleibt „Y.M.C.A.“ ein Klassiker der Popkultur.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP