In einer eindringlichen Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen malte UN-Generalsekretär António Guterres ein düsteres Bild der globalen Lage. Kriege, unkontrollierte Technologien und die Klimakrise hätten die Menschheit an den Rand des Abgrunds geführt. "Wir haben eine moderne Büchse der Pandora der Übel geöffnet", sagte er und warnte, dass die aktuellen Missstände die Existenz der Menschheit bedrohen könnten.
Trotz der alarmierenden Worte hob Guterres auch positive Entwicklungen hervor. Er verwies auf die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon sowie die Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien. Doch diese Lichtblicke würden die drängenden Herausforderungen nicht überstrahlen. "Dies ist eine Welt in Aufruhr und großer Unsicherheit", betonte er.
Guterres wies auf die eskalierenden Konflikte hin, die nicht nur zahlreicher, sondern auch komplexer und tödlicher werden. Von den Kriegen im Sudan und Gazastreifen bis zu geopolitischen Spannungen weltweit sieht der UN-Chef ein wachsendes Misstrauen zwischen den Staaten, das die Lage weiter verschärfe. Der Nahe Osten, so Guterres, werde gerade neu geformt – mit ungewissem Ausgang.
Auch die Klimakrise stand im Fokus der Rede. Guterres kritisierte die fossile Industrie scharf und kündigte ein Sondertreffen vor der nächsten UN-Klimakonferenz an. Ziel sei es, das 1,5-Grad-Ziel erreichbar zu halten und Klimagerechtigkeit voranzutreiben.
Die Vereinten Nationen selbst sind laut Guterres in einer ihrer schwersten Krisen. Der Sicherheitsrat ist handlungsunfähig, und die Neutralität der Organisation wird zunehmend infrage gestellt. Blauhelmsoldaten geraten immer häufiger ins Visier, und die internationale Gemeinschaft scheint gespalten wie nie zuvor. Auch die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus könnte laut Experten Guterres’ Bemühungen erheblich erschweren.
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Kritischer Kommentar: Der globale Kurs der Selbstzerstörung
Eine Welt in Aufruhr – und niemand hält sie auf
Die
Rede von António Guterres ist ein Weckruf – doch wie oft hat die Welt
schon ähnliche Mahnungen ignoriert? Die Menschheit ist gefangen in einem
Teufelskreis aus Profitgier, geopolitischem Machtstreben und fehlendem
politischem Willen. Statt Lösungen sehen wir nur noch mehr Probleme.
Wer trägt die Verantwortung?
Die
großen Industrienationen stehen in der Pflicht, endlich Verantwortung
zu übernehmen. Sie profitieren am meisten von den Strukturen, die die
Klimakrise und globale Ungleichheiten verschärfen. Doch nationale
Interessen blockieren den Fortschritt, während die Folgen auf die
Schwächsten abgewälzt werden.
Prognose: Hoffnung in dunklen Zeiten
Trotz
aller Herausforderungen gibt es Hoffnung. Wenn die Weltgemeinschaft den
Ernst der Lage erkennt und konsequent handelt, könnten wir die Kurve
noch kriegen. Doch die Zeit läuft ab, und die kommenden Monate werden
zeigen, ob die Menschheit endlich aufwacht – oder weiter in die
Katastrophe steuert.
Biographien und Erklärungen
Wer ist António Guterres?
António Guterres ist seit 2017 Generalsekretär der Vereinten Nationen. Der ehemalige Premierminister Portugals (1995–2002) leitete zuvor das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und setzte sich dort für den Schutz von Millionen Geflüchteten ein. Guterres gilt als Mahner für globale Zusammenarbeit und Klimaschutz.
Was sind die Vereinten Nationen (UN)?
Die UN ist eine internationale Organisation, die 1945 gegründet wurde, um Frieden und Sicherheit zu fördern. Der Sicherheitsrat, die Generalversammlung und zahlreiche Unterorganisationen wie UNICEF oder WHO gehören zu ihrem System. Ziel der UN ist es, globale Probleme wie Armut, Kriege und den Klimawandel zu lösen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP