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Israel gibt 737 Gefangene frei

Diese Maßnahme markiert den Beginn der ersten Phase einer sechs Wochen dauernden Waffenruhe im Gazastreifen.

Israel hat die Freilassung von 737 Gefängnisinsassen im Rahmen der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens mit der radikalislamischen Hamas genehmigt. Laut einer Erklärung des israelischen Justizministeriums am Samstag werden diese Gefangenen, die sich in israelischen Haftanstalten befinden, im Austausch für die Freilassung von 33 Geiseln entlassen. Das Abkommen wurde nach 15 Monaten Krieg zwischen Israel und der Hamas abgeschlossen, und die Freilassung der Häftlinge ist ein erster Schritt in Richtung einer sechswöchigen Waffenruhe, die am Sonntag im Gazastreifen in Kraft tritt.



Die israelische Regierung gab am Mittwochabend grünes Licht für die Vereinbarung, die unter anderem vorsieht, dass 33 Geiseln aus der Hand der Hamas befreit werden. Im Gegenzug sollen palästinensische Gefangene freigelassen werden. Eine Liste mit 95 Namen der Gefangenen, die am Sonntag freikommen, wurde vom Justizministerium veröffentlicht. Diese umfasst 69 Frauen, 16 Männer und zehn Minderjährige, darunter ein 16-Jähriger. Bemerkenswert ist, dass nur sieben der Häftlinge vor dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 inhaftiert worden waren.

Die Freilassung der 737 Gefangenen wird nicht vor Sonntag 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) erfolgen, teilte das Ministerium mit. Dies ist der erste Schritt in einem komplexen Abkommen, das nach monatelangen Kämpfen und eskalierenden Spannungen zwischen Israel und der Hamas nun eine vorläufige Ruhephase einleitet.

OZD/AFP


OZD-Kommentar:
Ein fragiler Frieden – kann die Waffenruhe Bestand haben?

Die Freilassung von 737 Gefangenen und die Einigung auf eine sechswöchige Waffenruhe in Gaza stellen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer deeskalierten Situation dar. Doch die Frage bleibt, wie nachhaltig dieser Frieden sein wird. Die Freilassung von Gefangenen und die geopolitische Dynamik, die hinter der Vereinbarung steht, sind zweifellos ein Zeichen für Fortschritte, aber die langfristige Stabilität dieses Friedensabkommens könnte fraglich bleiben.

Die Hamas hat in der Vergangenheit immer wieder ihren Einfluss im Gazastreifen genutzt, um auf politische und militärische Ziele hinzuarbeiten. Auch wenn eine Waffenruhe momentan eine Entlastung für die Bevölkerung bringen kann, könnte sie in den kommenden Wochen auf die Probe gestellt werden. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Schritt zu einem langfristigen Frieden führt, jedoch sind noch viele Hürden zu überwinden.

Prognose:
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob das Abkommen hält oder ob es durch neue Eskalationen wieder zunichte gemacht wird. Sollte die Waffenruhe tatsächlich Bestand haben, könnte dies zu einem langfristigen Dialog führen, in dem die Spannungen im Gazastreifen langfristig reduziert werden.



Biographien und Erklärungen:

Wer ist die Hamas?
Die Hamas ist eine palästinensische islamistische Organisation, die 1987 gegründet wurde. Sie hat ihren Ursprung in der Muslimbruderschaft und verfolgt das Ziel, einen islamischen Staat auf dem Gebiet Palästinas zu etablieren. Die Hamas hat militärische und politische Zweige, wobei der militärische Arm als terroristische Organisation eingestuft wird. Seit 2007 kontrolliert sie den Gazastreifen und ist in den internationalen Konflikt mit Israel verwickelt.

Was ist das israelische Justizministerium?
Das israelische Justizministerium ist eine der wichtigsten staatlichen Institutionen in Israel und zuständig für die Verwaltung des Rechtssystems, einschließlich der Strafverfolgung und der Gesetzgebung. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von politischen Entscheidungen und Gesetzesvorhaben, darunter auch Entscheidungen zur Gefangenenfreilassung. Es arbeitet eng mit anderen Regierungsbehörden zusammen, um die Rechtsordnung in Israel aufrechtzuerhalten.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Titelbild AFP