Franziska Preuß hat die deutsche Biathlon-Staffel mit einer herausragenden Leistung beim Heimweltcup in Ruhpolding zu einem historischen Erfolg geführt. Gemeinsam mit Stefanie Scherer, Selina Grotian und Sophia Schneider sicherte die Gesamtweltcupführende den zweiten Staffelsieg in Folge – ein Kunststück, das den DSV-Skijägerinnen zuletzt vor acht Jahren gelang. Preuß zeigte dabei eine fehlerfreie Schlussrunde und überquerte nach 4x6 Kilometern mit 17,4 Sekunden Vorsprung vor Norwegen die Ziellinie.
Die deutsche Staffel glänzte mit nur vier Nachladern und taktischer Stärke. Debütantin Stefanie Scherer präsentierte sich am Schießstand souverän, musste jedoch nach einer schwachen Schlussrunde als Neunte mit 25 Sekunden Rückstand übergeben. Doch Selina Grotian, die mit einer schnellen Laufzeit beeindruckte, schloss die Lücke zu den Führenden. Sophia Schneider, die nach zwei Nachladern im Liegendanschlag fehlerfrei im Stehendanschlag blieb, übernahm unter dem Jubel von 20.500 Fans die Führung.
Franziska Preuß, die an Position vier lief, ließ anschließend keine Zweifel aufkommen: Mit einer fehlerfreien Liegendserie und einer blitzschnellen Schnellfeuereinlage im Stehendschießen sicherte sie den Doppelsieg. "Es war ein perfektes Rennen für uns", strahlte Preuß im Ziel. Nach dem enttäuschenden siebten Platz in Kontiolahti und dem ersten Staffelsieg in Hochfilzen zeigt das deutsche Team in Ruhpolding, dass es auch ohne Vanessa Voigt und Julia Tannheimer stark aufgestellt ist.
Zum Abschluss der deutschen Wochen folgt am Sonntag noch der Massenstart. Preuß und Grotian werden über die 12,5 Kilometer antreten. Mit einem komfortablen Vorsprung von 101 Punkten auf die Französin Lou Jeanmonnot bleibt Preuß auch im Kampf um den Gesamtweltcup in Führung. Ab Donnerstag bereitet sich das Team dann in Antholz auf die Weltmeisterschaft in Lenzerheide (12. bis 23. Februar) vor.
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Kommentar:
Deutsche Biathletinnen auf Erfolgskurs – jetzt zählt Konstanz
Die
deutsche Frauen-Biathlonstaffel erlebt ein bemerkenswertes Comeback.
Nach Jahren des Umbruchs und enttäuschenden Ergebnissen scheint das Team
unter der Führung von Franziska Preuß und den aufstrebenden Talenten
wie Selina Grotian wieder an alte Glanzzeiten anzuknüpfen. Die Erfolge
in Hochfilzen und Ruhpolding sind mehr als nur ein Achtungserfolg – sie
sind ein Signal an die Konkurrenz.
Doch der Druck wächst: Die deutsche Staffel wird nun als Mitfavorit bei der Weltmeisterschaft in Lenzerheide gehandelt. Das Team muss zeigen, dass es die Leistung auf höchstem Niveau konstant abrufen kann. Besonders im Hinblick auf die Weltcupwertung und den Teamspirit könnte dieser Erfolg den entscheidenden Impuls geben.
Prognose:
Sollte
das Team die gezeigte Form beibehalten, sind Podestplätze bei der WM
realistisch. Doch die Konkurrenz, allen voran Norwegen und Schweden,
schläft nicht. Die nächsten Rennen in Antholz werden eine erste
Standortbestimmung für Lenzerheide sein.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Franziska Preuß?
Franziska
Preuß ist eine der erfolgreichsten deutschen Biathletinnen der
Gegenwart. Die gebürtige Bayerin wurde 2015 Weltmeisterin mit der
Staffel und ist seit Jahren eine feste Größe im Weltcup. Aktuell führt
sie den Gesamtweltcup an und gilt als Aushängeschild des deutschen
Teams.
Wer ist Selina Grotian?
Selina Grotian
ist ein aufstrebendes Talent im deutschen Biathlon. Die junge Athletin
beeindruckt durch ihre läuferische Stärke und gilt als Hoffnungsträgerin
für die Zukunft des deutschen Biathlonsports.
Was ist die Weltmeisterschaft in Lenzerheide?
Die
Biathlon-Weltmeisterschaft 2025 findet in Lenzerheide, Schweiz, statt.
Sie ist das Highlight der Saison und versammelt die besten Athletinnen
und Athleten der Welt, um in Einzel- und Teamwettbewerben gegeneinander
anzutreten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP