Die israelische Armee hat die Freilassung der ersten drei Geiseln durch die radikalislamische Hamas bestätigt. Am Sonntagabend trafen Emily Damari und zwei weitere Geiseln in einem Erstaufnahmezentrum nahe des Gazastreifens ein. Dort kam es zu einem rührenden Wiedersehen mit ihren Müttern, wie die Armee mitteilte.
Ein veröffentlichtes Foto zeigt Emily Damari lächelnd neben ihrer Mutter, trotz einer stark bandagierten Hand. Die 28-Jährige, die sowohl die israelische als auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, war am 7. Oktober aus dem Kibbuz Kfar Aza entführt worden. Der Kibbuz war damals eines der Hauptziele eines brutalen Angriffs der Hamas, der weltweit Entsetzen auslöste.
Die Freilassung der drei Geiseln ist Teil der am Sonntag in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Im Zuge des Abkommens sollen insgesamt 33 israelische Geiseln freigelassen werden. Auch die Freilassung von palästinensischen Gefangenen ist Teil der Vereinbarung.
Die erste Phase des Abkommens wurde durch intensive Vermittlungsbemühungen Katars ermöglicht. Die kommenden Tage werden zeigen, ob beide Seiten ihre Verpflichtungen einhalten und weitere Geiseln sicher zurückkehren können.
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Kommentar:
Hoffnung durch Menschlichkeit: Die Bedeutung der Geisel-Freilassung
Die
Freilassung der ersten drei Geiseln ist ein emotionaler Moment, der
weit über die individuellen Schicksale hinausreicht. Sie markiert einen
ersten greifbaren Erfolg der Waffenruhe und eine Chance auf Entspannung
in einem der brutalsten Konflikte unserer Zeit.
Doch der Weg zu einer dauerhaften Lösung ist steinig. Die Freilassungen sind nur ein erster Schritt in einem fragilen Prozess, der jederzeit scheitern kann. Gleichzeitig werfen solche Vereinbarungen auch moralische und politische Fragen auf: Wie weit sollten Staaten gehen, um Geiseln zu befreien?
Die Rückkehr dieser Geiseln gibt Hoffnung, dass Menschlichkeit auch in den dunkelsten Momenten durchscheinen kann. Doch ein nachhaltiger Frieden bleibt ohne eine umfassende politische Lösung undenkbar.
Prognose:
Die
kommenden Tage werden zeigen, ob die Waffenruhe Bestand hat und ob die
vereinbarten Freilassungen fortgesetzt werden. Sollte die Vereinbarung
scheitern, könnte die Eskalation erneut aufflammen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Emily Damari?
Emily
Damari ist eine 28-jährige Israelin mit britischer Staatsbürgerschaft.
Geboren und aufgewachsen im Kibbuz Kfar Aza, wurde sie am 7. Oktober von
der Hamas entführt. Ihre Freilassung im Rahmen der Waffenruhe ist ein
erster Hoffnungsschimmer für die von der Hamas verschleppten Israelis.
Was ist ein Kibbuz?
Ein
Kibbuz ist eine kollektiv organisierte Gemeinschaft in Israel, die
ursprünglich auf landwirtschaftlicher Produktion basierte. Heute gibt es
in den Kibbuzim auch industrielle Betriebe. Kfar Aza liegt nahe des
Gazastreifens und war häufig Ziel von Angriffen.
Was ist die Hamas?
Die
Hamas ist eine radikalislamische Palästinenserorganisation, die vom
Westen als Terrororganisation eingestuft wird. Sie kontrolliert den
Gazastreifen seit 2007 und hat eine lange Geschichte von Konflikten mit
Israel. Ihre Angriffe und Geiselnahmen verschärfen die Spannungen im
Nahen Osten erheblich.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP