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Handel, Energie, Klimaschutz: Trumps radikale Wirtschaftspläne nehmen Fahrt auf

Donald Trump hat in seiner Antrittsrede als US-Präsident eine radikale Umgestaltung der Wirtschafts- und Handelspolitik angekündigt. Mit neuen Zöllen und einer massiven Ausweitung fossiler Energien will er die US-Wirtschaft ankurbeln. Lesen Sie, was das bedeutet!

Der neue US-Präsident Donald Trump hat in seiner Antrittsrede am Montag eine weitreichende Reform der Wirtschafts- und Handelspolitik angekündigt. Vor zahlreichen Zuhörern im Kapitol sprach Trump von einer radikalen Neuausrichtung, um die USA wirtschaftlich zu stärken. Im Mittelpunkt stehen neue Zölle und die Förderung fossiler Energien. „Ich werde umgehend mit dem Umbau unseres Handelssystems beginnen, um amerikanische Arbeiter und ihre Familien zu schützen“, sagte Trump.

Trump kündigte an, ausländische Staaten „zu besteuern“ und Zölle auf Importe zu erheben, blieb jedoch vage, was konkrete Details betrifft. Stattdessen wiederholte er seine Wahlkampfversprechen, dass die US-Regierung keine weiteren Belastungen ihrer Bürger hinnehmen werde. „Anstatt unsere Bürger zu besteuern, um andere Länder reicher zu machen, werden wir Zölle und Steuern auf andere Länder erheben, um unsere Bürger reicher zu machen“, erklärte der 78-Jährige.

Während des Wahlkampfs hatte Trump konkrete Maßnahmen skizziert, darunter einen Zollsatz von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada sowie bis zu 60 Prozent auf chinesische Produkte. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ wird Trump in den kommenden Wochen eine Untersuchung anordnen, um Handelsdefizite, Währungsmanipulationen und unfaire Handelspraktiken zu prüfen. Diese Untersuchungen könnten die Grundlage für zukünftige Zollerhöhungen bilden.

In der Energiepolitik setzt Trump auf fossile Brennstoffe. „Wir werden bohren, Baby, bohren“, erklärte der Präsident mit Verweis auf seinen Wahlkampfslogan. Er will die Produktion von Öl und Gas massiv ausweiten und kündigte an, den nationalen Energie-Notstand auszurufen. Die Maßnahme soll die Inflation bekämpfen, die Trump auf „massive Über-Ausgaben“ und „eskalierende Energiepreise“ während der Amtszeit seines Vorgängers Joe Biden zurückführt.

Trumps Pläne zur Wiederbelebung fossiler Energien stehen im krassen Gegensatz zu internationalen Klimaschutzbemühungen. Bereits kurz nach seiner Amtseinführung kündigte das Weiße Haus den erneuten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen an. Dieses Ziel hatte Trump bereits während seiner ersten Amtszeit verfolgt, bis sein Nachfolger Biden die USA wieder in das Abkommen zurückführte.

Die USA sind der weltweit größte Produzent von Öl und der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen nach China. Mit seinen Ankündigungen sendet Trump ein deutliches Signal: Er stellt die Interessen der US-Wirtschaft über globale Klimaschutzverpflichtungen.

OZD / AFP


Kommentar:

Trump setzt auf Konfrontation: Zölle und fossile Energien als Zukunft?

Donald Trump kehrt mit einer Agenda zurück, die klare Prioritäten setzt: Schutz der heimischen Wirtschaft und Förderung fossiler Energien. Doch diese Pläne sind nicht nur ambitioniert, sondern auch brandgefährlich. Der einseitige Fokus auf Zölle und protektionistische Maßnahmen könnte die ohnehin fragilen internationalen Handelsbeziehungen belasten und Handelspartner wie China und die EU zu Vergeltungsmaßnahmen provozieren.

Die Entscheidung, den Pariser Klimavertrag erneut zu verlassen, ist ein Rückschritt für den globalen Klimaschutz. Während die Welt auf erneuerbare Energien setzt, setzt Trump auf eine Energiepolitik, die ökologische und wirtschaftliche Langfriststrategien ignoriert. Die geplante Ausweitung fossiler Energien mag kurzfristig Arbeitsplätze schaffen, langfristig jedoch die Klimakrise verschärfen.

Prognose:
In den kommenden Monaten wird es entscheidend sein, wie Handelspartner auf Trumps Zölle reagieren. Es drohen Handelskonflikte, die sowohl die USA als auch die Weltwirtschaft belasten könnten. Gleichzeitig dürften internationale Klimaschutzabkommen unter Trumps Politik weiteren Druck erfahren.


Biographien und Erklärungen:

Wer ist Donald Trump?
Donald Trump ist ein US-amerikanischer Geschäftsmann, Politiker und der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Nach einer ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 kehrte der Republikaner 2025 ins Weiße Haus zurück. Bekannt für seine unkonventionelle und polarisierende Politik, setzt Trump auf wirtschaftlichen Protektionismus und eine nationale Energieagenda.

Was ist das Pariser Klimaabkommen?
Das Pariser Abkommen von 2015 ist ein internationales Abkommen zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst 1,5 Grad. Es verpflichtet die Unterzeichnerstaaten zu nationalen Klimazielen und dem langfristigen Ziel der Klimaneutralität. Mehr Informationen: Pariser Abkommen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP


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