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Trump erteilt Begnadigungen für 1500 Kapitol-Stürmer – Ein umstrittenes Signal

Kurz nach seiner Vereidigung begnadigt Donald Trump rund 1500 Menschen, die an der Kapitol-Erstürmung beteiligt waren. Eine Entscheidung, die erneut für politische und rechtliche Kontroversen sorgt.

Kurz nach seiner erneuten Vereidigung hat US-Präsident Donald Trump eine umstrittene Entscheidung getroffen: Er begnadigte rund 1500 Menschen, die im Zusammenhang mit der Erstürmung des Kapitols in Washington D.C. im Januar 2021 angeklagt wurden. "Dies sind die Geiseln, etwa 1500 Menschen, für eine Begnadigung, eine vollständige Begnadigung", erklärte Trump bei der Unterzeichnung des entsprechenden Dekrets am Montagabend. Er fügte hinzu: „Wir hoffen, dass sie heute Abend freikommen.“

Die Kapitol-Erstürmung, bei der Trump-Anhänger in das US-Parlament eindrangen, um die Zertifizierung des Wahlsieges von Joe Biden zu verhindern, kostete viele Menschen ihre Freiheit. Mehr als 1500 Personen wurden wegen ihrer Beteiligung verhaftet, und viele erhielten langjährige Haftstrafen. Die Ereignisse des 6. Januar 2021, als Trump vor zehntausenden Anhängern wiederholt Falschbehauptungen über einen Wahlbetrug verbreitete, führten zu einer gewaltsamen Eskalation, bei der auch zahlreiche Polizisten verletzt wurden.

Trump selbst wurde wegen seiner Rolle in den Ereignissen von der Staatsanwaltschaft angeklagt, unter anderem wegen Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten. Allerdings legte der Sonderermittler Jack Smith das Verfahren nach Trumps Wahlsieg im November 2024 nieder, da die US-Bundesjustiz grundsätzlich nicht gegen amtierende Präsidenten vorgeht. Smith stellte fest, dass allein Trumps Wahlsieg ihn vor einer strafrechtlichen Verurteilung bewahrte.

OZD / ©AFP



OZD-Kommentar:
Trumps Begnadigungen: Ein zweischneidiges Signal

Mit der Begnadigung von 1500 Kapitol-Stürmern setzt Donald Trump ein weiteres politisches Zeichen. Diese Entscheidung ist nicht nur eine Geste der Versöhnung für seine Anhänger, sondern auch ein deutliches Signal an seine Basis, dass er sich nicht von den Ereignissen distanziert, sondern weiterhin zu denjenigen steht, die in seinem Namen gewaltsam das Kapitol stürmten. Kritiker sehen hierin eine Bestätigung dafür, dass Trump sich nicht für die demokratischen Grundwerte des Landes interessiert und vielmehr auf die Unterstützung einer radikalisierten Wählerschaft setzt.

In den kommenden Wochen könnten diese Begnadigungen weitere juristische und politische Folgen nach sich ziehen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Geste in den Augen der Öffentlichkeit als parteipolitische Taktik angesehen wird oder ob sie zu einer weiteren Eskalation im politischen Klima der USA führt.



Biographien und Erklärungen:

Wer ist Donald Trump?
Donald Trump, geboren am 14. Juni 1946, ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Politiker. Bevor er 2017 Präsident der Vereinigten Staaten wurde, leitete er die Trump Organization. Seine Amtszeit als Präsident von 2017 bis 2021 war von zahlreichen politischen Kontroversen geprägt, insbesondere im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und den Ereignissen des 6. Januar 2021. Trump strebt eine erneute Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 an. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite von Donald Trump.

Was ist das Kapitol?
Das Kapitol ist das Sitz des Kongresses der Vereinigten Staaten in Washington D.C. Es ist eines der bekanntesten Gebäude der USA und Symbol der amerikanischen Demokratie. Dort treffen sich der Senat und das Repräsentantenhaus, um Gesetze zu erlassen und politische Entscheidungen zu treffen. Es war am 6. Januar 2021 Schauplatz des gewaltsamen Aufstands, als Anhänger von Donald Trump versuchten, die Zertifizierung des Wahlsieges von Joe Biden zu verhindern.


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP


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