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Horrorszenario in Ski-Hotel: Brand fordert 76 Tote in der Türkei

Ein verheerender Brand im türkischen Ski-Hotel "Grand Kartal" hat mindestens 76 Menschen das Leben gekostet. Augenzeugen berichten von chaotischen Fluchtversuchen. Die Ermittlungen laufen – mehrere Verdächtige wurden festgenommen.

Die Zahl der Toten nach dem verheerenden Brand im Ski-Hotel "Grand Kartal" im türkischen Kartalkaya ist auf 76 gestiegen. Das bestätigte Innenminister Ali Yerlikaya am Dienstagabend. Unter den Opfern sind laut Yerlikaya 52 bisher identifizierte Personen. Zudem gab es zahlreiche Verletzte, die teilweise schwere Verbrennungen erlitten.

Das Feuer brach in der Nacht auf Dienstag in einer der oberen Etagen des zwölfstöckigen Hotels aus und breitete sich durch die holzverkleidete Fassade innerhalb kürzester Zeit aus. Überlebende berichten von chaotischen Szenen: Einige Gäste sprangen aus den Fenstern, andere versuchten, sich mit Bettlaken aus den Flammen zu retten. Die meisten Todesopfer starben offenbar durch Rauchvergiftungen oder konnten nicht rechtzeitig fliehen.

Augenzeugen beklagten, dass es keinen funktionierenden Feueralarm gab, der die Gäste rechtzeitig gewarnt hätte. "Wir hörten keine Sirene, nur die Schreie der Menschen", schilderte ein Überlebender den türkischen Medien.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus und betonte, die Ermittlungen zu dem Unglück seien in vollem Gange. Justizminister Yilmaz Tunc teilte mit, dass sechs Staatsanwälte mit der Untersuchung des Falls beauftragt wurden. Vier Personen, darunter der Hoteldirektor, wurden bereits festgenommen.

Die Tragödie hat in der Türkei eine Debatte über Sicherheitsstandards in Hotels ausgelöst. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass das Hotel möglicherweise gegen Brandschutzvorschriften verstoßen hat. Das "Grand Kartal" war bei Ski-Touristen aus dem In- und Ausland beliebt, insbesondere während der Wintersportsaison.

Die Rettungsarbeiten und die Identifizierung der Opfer dauern an. Erdogan versprach den Betroffenen schnelle Hilfe und Gerechtigkeit.

OZD / AFP



Kommentar:

Brandschutz in Hotels: Ein vernachlässigtes Risiko?

Das Feuer im "Grand Kartal" zeigt auf tragische Weise, wie tödlich Sicherheitslücken in öffentlichen Gebäuden sein können. Dass sich die Flammen so rasch über die Fassade ausbreiteten, deutet auf schwerwiegende Mängel hin. Besonders alarmierend ist der Vorwurf, es habe keinen funktionierenden Feueralarm gegeben – ein Standard, der in jedem Hotel zwingend gegeben sein muss.

Diese Katastrophe könnte einen Wendepunkt markieren: Der Druck auf die türkische Regierung und Betreiber von Hotels wird steigen, die Einhaltung von Brandschutzvorschriften strenger zu überwachen. Doch es ist nicht nur eine türkische Problematik. Auch international gibt es zahlreiche Vorfälle, bei denen mangelnde Sicherheitsvorkehrungen zu verheerenden Folgen führten.

Prognose:
Die Ermittlungen werden voraussichtlich schwerwiegende Verstöße gegen Sicherheitsstandards offenlegen. Es ist zu erwarten, dass die Türkei nach internationalem Vorbild strengere Brandschutzgesetze einführt. Doch die Frage bleibt, ob diese auch konsequent umgesetzt werden.




Biographien und Erklärungen:

Wer ist Recep Tayyip Erdogan?
Recep Tayyip Erdogan ist seit 2014 Präsident der Türkei und gilt als einer der einflussreichsten Politiker des Landes. Zuvor war er von 2003 bis 2014 Ministerpräsident. Erdogan führt die konservativ-islamische Partei AKP und steht international oft in der Kritik, autoritäre Tendenzen zu zeigen.

Was ist das "Grand Kartal"?
Das "Grand Kartal" ist ein beliebtes Ski-Hotel im Wintersportort Kartalkaya in der Türkei. Es bot gehobene Unterkünfte für Touristen, insbesondere für Wintersportler. Das Hotel war bekannt für seine Nähe zu den Skipisten und seine luxuriöse Ausstattung. Nach dem Brand steht es im Zentrum einer Debatte um Sicherheitsstandards in türkischen Hotels.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP


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