Das von Donald Trump angekündigte Mega-Investitionsprojekt „Stargate“ zur Förderung der Künstlichen Intelligenz sorgt bereits für Spannungen im Lager des neuen US-Präsidenten. Tech-Milliardär Elon Musk, enger Verbündeter Trumps, kritisierte das Programm scharf und zweifelte öffentlich an der finanziellen Basis des Projekts. „Die Hauptinvestoren haben das Geld nicht“, schrieb Musk auf seiner Plattform X.
Das 500-Milliarden-Dollar-Projekt, das von Unternehmen wie OpenAI, Softbank und Oracle getragen wird, soll die USA zum Vorreiter der KI-Infrastruktur machen. Softbank-Chef Masayoshi Son hatte erklärt, das Programm starte mit Investitionen von 100 Milliarden Dollar und solle über vier Jahre auf die Zielsumme anwachsen. Musk hingegen behauptete, Softbank habe sich nur „deutlich unter zehn Milliarden“ Dollar gesichert.
Die Kritik überrascht, da Musk bisher als enger Trump-Verbündeter galt und dessen Wahlkampf finanziell unterstützt hatte. Doch sein langjähriger Konflikt mit OpenAI-Chef Sam Altman scheint die Differenzen zu vertiefen. Altman wies Musks Vorwürfe entschieden zurück: „Das Projekt ist großartig für unser Land“, schrieb er auf X.
Hintergrund der Spannungen ist auch Musks eigene KI-Firma xAI, die er 2023 gründete, nachdem er OpenAI wegen einer Abkehr von gemeinnützigen Zielen verlassen hatte. Juristische Auseinandersetzungen zwischen Musk und OpenAI haben den Konflikt weiter verschärft.
Trump bezeichnete „Stargate“ als Wegbereiter eines „goldenen Zeitalters“ für die USA. Das Projekt soll „kolossale Datenzentren“ schaffen, um KI-Anwendungen weiterzuentwickeln, und über 100.000 Arbeitsplätze generieren. Kritiker bemängeln jedoch, dass Trump zuvor alle staatlichen Richtlinien zur Regulierung von KI aufgehoben hat, wodurch es an klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen fehlt.
Musk und Trump, die bisher als politisches Dreamteam galten, könnten durch diese Differenzen ihre Zusammenarbeit gefährden. Beobachter spekulieren, dass der neue US-Präsident schwer erträgt, wenn ihm jemand die Show stiehlt. ozd/afd
OZD-Kommentar:
Technologie als Zankapfel: Zerbricht das Bündnis Trump-Musk?
Das KI-Projekt „Stargate“ zeigt, wie schnell sich politische Allianzen auflösen können. Elon Musk, der noch vor wenigen Tagen an Trumps Amtseinführung jubelnd teilnahm, wird nun zu einem Kritiker eines zentralen Vorhabens des Präsidenten.
Musk steht für eine Vision von Technologie, die Freiheit und Innovation in den Vordergrund stellt. Trumps Ansatz hingegen scheint primär darauf abzuzielen, wirtschaftliche und politische Macht zu demonstrieren. Die fehlenden finanziellen Zusagen könnten das ehrgeizige Projekt schon in der Startphase scheitern lassen.
Die Spannungen zwischen Musk und Altman, die nun in das politische Umfeld hineinragen, offenbaren zudem, wie fragil selbst hochkarätige Tech-Partnerschaften sind. Die Frage bleibt: Kann Trump ohne klare gesetzliche Rahmenbedingungen und stabile Finanzierung ausgerechnet die USA zur KI-Supermacht machen?
In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Differenzen zwischen Trump und Musk überwunden werden können oder ob dieses Mega-Projekt die erste große Belastungsprobe für die neue US-Regierung wird.
Wer ist Elon Musk?
Elon
Musk ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Visionär. Er gründete
Unternehmen wie Tesla, SpaceX, Neuralink und xAI. Musk ist für seine
ambitionierten Projekte im Bereich der Elektromobilität, Raumfahrt und
Künstlichen Intelligenz bekannt. Trotz seiner Erfolge ist Musk eine
umstrittene Figur, die oft durch provokante Aussagen polarisiert.
Was ist OpenAI?
OpenAI
ist ein führendes Forschungsunternehmen für Künstliche Intelligenz mit
Sitz in den USA. Gegründet im Jahr 2015, hat OpenAI mit der
Veröffentlichung von ChatGPT weltweite Aufmerksamkeit erlangt.
Ursprünglich als gemeinnützige Organisation gegründet, steht OpenAI
heute auch für kommerzielle Anwendungen der KI-Technologie.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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