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Neuer Großbrand bei Los Angeles

Feuerwalze bedroht Los Angeles: 31.000 Menschen in Gefahr

In der Nähe von Los Angeles, einer Stadt, die bereits seit Wochen von schweren Wald- und Buschbränden heimgesucht wird, brach am Mittwoch ein weiteres verheerendes Feuer aus. In einem Hügelgebiet nahe des Castaic Lake, rund 56 Kilometer nördlich von Los Angeles, breiteten sich die Flammen binnen weniger Stunden auf mehr als 3200 Hektar aus. Die Behörden ordneten die Evakuierung von rund 31.000 Menschen aus ihren Häusern und Wohnungen an.

Die Brände wurden durch die so genannten Santa-Ana-Winde angeheizt, die für ihre Stärke und Trockenheit bekannt sind und die Ausbreitung von Feuer begünstigen. Wie bei den Bränden in Los Angeles und der Vorstadt Altadena verstärken diese starken Winde die Gefahr. Ein Bewohner des betroffenen Gebiets äußerte in einem Interview mit dem Sender KTLA seine Sorge: „Ich bete nur, dass unser Haus nicht abbrennt“, sagte er, während er eilig sein Auto packte.

Der Bezirkssheriff Robert Luna bestätigte, dass auch die Strafvollzugsanstalt in Castaic unter die Evakuierungsanordnung fiel. Rund 500 Insassen mussten in eine benachbarte Einrichtung verlegt werden. Sollte sich die Situation weiter zuspitzen, stünden Busse bereit, um weitere Häftlinge zu evakuieren.

Um das Feuer zu bekämpfen, wurden zahlreiche Helikopter und Flugzeuge eingesetzt, die Wasser und Löschmittel abwarfen. Zwei große Amphibienflugzeuge, die für solche Katastrophenfälle genutzt werden, konnten Hunderte Liter Wasser in einem einzigen Einsatz aufnehmen. Gleichzeitig kämpften Feuerwehrleute am Boden gegen die Flammen, die sich durch die extremen Wetterbedingungen rasend schnell ausbreiteten.

„Wir haben die Winde, wir haben die niedrige Luftfeuchtigkeit und das Gebüsch ist schon lange trocken“, erklärte Brent Pascua von der kalifornischen Forst- und Waldbrandbekämpfungsbehörde Cal Fire. Diese Kombination begünstigt die rasante Ausbreitung des Feuers.

Der Meteorologe Daniel Swain warnte, dass das Feuer gefährlich groß werden könnte, besonders wenn es in den dicht bewachsenen Ventura County vordringt. „Unter diesen Bedingungen hat dieses Feuer das Potenzial, sehr schnell zu wachsen“, sagte Swain besorgt.

Die aktuellen Brände sind eine Fortsetzung einer Katastrophe, die Südkalifornien vor rund zwei Wochen erlebte, als mehrere große Feuer durch starken Wind explodierten und weit verbreiteten Schaden anrichteten. Bei diesen Bränden kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, und die zerstörten Gebiete umfassten Tausende von Gebäuden.

Klimawissenschaftler weisen darauf hin, dass der Klimawandel das Risiko solcher extremen Wetterphänomene massiv erhöht. In Südkalifornien, das eigentlich von Januar bis März regenreiche Monate erlebt, gab es seit etwa acht Monaten keine nennenswerten Niederschläge mehr, was die Brandgefahr noch weiter anheizt.

OZD/AFP


OZD-Kommentar:

„Waldbrände und der Preis des Klimawandels: Die Natur fordert ihren Tribut“

Die erneut ausgebrochenen Feuer rund um Los Angeles verdeutlichen einmal mehr die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels auf das tägliche Leben in Kalifornien. Während die Brände weiterhin eine immense Bedrohung für die Region darstellen, wird die wiederkehrende Natur dieser Katastrophen immer weniger als isoliertes Ereignis wahrgenommen, sondern als ein klarer Hinweis auf die langfristigen Folgen menschlichen Handelns. Die kritische Lage wird nicht nur durch die extreme Trockenheit und die intensiven Winde verstärkt, sondern auch durch die fehlende Regenzeit, die die Natur in Kalifornien momentan vor die größte Herausforderung stellt.

In den kommenden Wochen wird die Region vermutlich noch mit weiteren Waldbränden konfrontiert sein, falls sich das Wetter nicht deutlich verbessert. Es ist zu erwarten, dass kalifornische Behörden und Feuerwehren weiterhin in Alarmbereitschaft bleiben müssen und dass langfristige Schutzmaßnahmen gegen die sich immer weiter verschärfenden klimatischen Bedingungen ergriffen werden.


Biographien und Erklärungen:

Wer ist Brent Pascua?

Brent Pascua ist ein Vertreter der kalifornischen Forst- und Waldbrandbekämpfungsbehörde Cal Fire. In seiner Rolle hat er die Aufgabe, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und die Feuerwehr bei der Bekämpfung von Waldbränden zu koordinieren. Pascua ist häufig in den Medien zu sehen, wenn es darum geht, die Herausforderungen von Naturkatastrophen zu erklären und Strategien für die Bekämpfung von Bränden zu skizzieren.

Was ist Cal Fire?

Cal Fire, offiziell bekannt als die kalifornische Forst- und Waldbrandbekämpfungsbehörde, ist die staatliche Organisation in Kalifornien, die für die Bekämpfung von Wald- und Buschbränden zuständig ist. Sie überwacht nicht nur die direkte Bekämpfung von Bränden, sondern arbeitet auch an der Prävention und dem Schutz von Gemeinschaften vor den Gefahren von Naturkatastrophen wie Bränden und Überschwemmungen.


Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto: AFP