Mike Tullberg, Interimscoach von Borussia Dortmund, macht vor dem wichtigen Bundesligaspiel gegen Werder Bremen eine klare Ansage: Es geht um Leidenschaft, Einsatz und die volle Unterstützung der heimischen Fans. „Fehler kann man machen, aber dann repariert man sie im Vollsprint, mit Sabber im Mund, mit Messer zwischen den Zähnen“, erklärte der Däne. Für Tullberg ist klar: Sobald die Fans diese Einstellung auf dem Platz sehen, wird das Signal im Signal-Iduna-Park unmissverständlich sein: „Dann haben wir 81.000 gegen 11. Das muss der Maßstab sein.“
Erst in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erfuhr Tullberg von seinem Einsatz als Interimscoach, nachdem der Verein am Mittwochmorgen die Freistellung von Nuri Sahin bekannt gegeben hatte. Viel Zeit zur Vorbereitung bleibt dem 39-Jährigen nicht. Doch er hat eine klare Strategie: „Es geht vor allem darum, Energie in die Mannschaft zu bekommen, damit sie befreit Fußball spielt.“
Als ehemaliger Coach der U19 des BVB will Tullberg seine Spieler nicht mit komplizierten taktischen Vorgaben überfordern. Stattdessen setzt er auf einen aktiven Ansatz, der den Spielern Freiheiten lässt. „Ich habe gefühlt nur Nationalspieler, die wissen, wie man Fußball spielt. Ich gebe ihnen Räume, aber sie sollen auch aus dem Bauch heraus spielen“, so Tullberg.
Die Aufgabe des Interimscoaches ist jedoch nur eine kurzfristige Lösung. Borussia Dortmund hat im Jahr 2024 alle bisherigen Spiele verloren, zuletzt auch in der Champions League gegen den FC Bologna. Als mögliche Nachfolger von Nuri Sahin werden Niko Kovac und Urs Fischer gehandelt. Doch Tullberg konzentriert sich allein auf die Partie gegen Bremen: „Meine klare Aufgabe ist es, die Mannschaft bis Samstag zu betreuen und zu gewinnen. Damit beschäftige ich mich.“
OZD / AFP
Kommentar: BVB in der Sackgasse – Kann Tullberg das Steuer herumreißen?
Borussia Dortmund steht mit dem Rücken zur Wand. Nach einem katastrophalen Start ins Jahr 2024 und vier Niederlagen in Folge ist der Druck auf den Verein enorm. Mike Tullberg muss binnen weniger Tage versuchen, eine verunsicherte Mannschaft mental und taktisch neu aufzustellen. Doch wie soll das gelingen, wenn keine klare Perspektive über das Wochenende hinaus besteht?
Der Einsatz von Tullberg als Interimslösung zeigt deutlich die Planlosigkeit des Vereins. Anstatt langfristige Entscheidungen zu treffen, wird auf kurzfristige Übergangslösungen gesetzt. Das schadet nicht nur dem Team, sondern auch dem Image von Borussia Dortmund. Der BVB muss schnell wieder Stabilität finden – und das beginnt nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Führungsetage.
Prognose: Ein Sieg gegen Bremen könnte die Wogen vorerst glätten, aber ohne eine nachhaltige Strategie droht dem BVB ein weiteres chaotisches Jahr. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Verein den Mut zu langfristigen Lösungen hat.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Mike Tullberg?
Mike Tullberg ist ein ehemaliger dänischer Fußballprofi und aktueller Fußballtrainer. Geboren am 25. Dezember 1984, begann seine Karriere in Dänemark, bevor er unter anderem für Aarhus GF und den Reggina Calcio in Italien spielte. Aufgrund zahlreicher Verletzungen musste er seine aktive Karriere frühzeitig beenden. Seit 2019 ist Tullberg bei Borussia Dortmund tätig, zunächst als Trainer der U19-Mannschaft. Dort bewies er sein Talent, junge Spieler zu fördern, und führte die Jugend zu mehreren Erfolgen. Seine Aufgabe als Interimstrainer des BVB ist bislang die größte Herausforderung seiner Trainerkarriere.
Was ist Borussia Dortmund (BVB)?
Borussia Dortmund, auch bekannt als BVB, ist einer der traditionsreichsten Fußballvereine Deutschlands. Gegründet 1909, hat der Verein zahlreiche nationale und internationale Erfolge gefeiert, darunter acht deutsche Meisterschaften und den Gewinn der Champions League 1997. Der BVB ist bekannt für seine fanatische Anhängerschaft und die beeindruckende Atmosphäre im Signal-Iduna-Park, dem größten Stadion Deutschlands. Mit mehr als 81.000 Zuschauern bei jedem Heimspiel gilt der Verein als einer der beliebtesten Clubs weltweit.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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