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Trump droht mit Abschaffung der Fema: Zukunft der Notfallbehörde ungewiss

„Unglaubliche Verwüstung“: Trump hinterfragt Katastrophenhilfe nach Hurrikan und Bränden

US-Präsident Donald Trump hat bei seiner ersten Reise nach Amtsantritt kontroverse Aussagen zur Zukunft der Katastrophenschutzbehörde Fema gemacht. Bei Besuchen in North Carolina, das vom Hurrikan „Helen“ schwer getroffen wurde, und in Kalifornien, das unter verheerenden Großbränden leidet, kritisierte er die Fema als „inkompetent“ und „viel zu teuer“. In Asheville, North Carolina, kündigte Trump an, ein Dekret zu unterzeichnen, das entweder tiefgreifende Reformen der Behörde einleiten oder sogar ihre Abschaffung prüfen soll.

Der Hurrikan „Helen“ hatte Ende September und Anfang Oktober im Südosten der USA schwere Schäden angerichtet und mehr als 200 Menschenleben gefordert. Besonders in Asheville zerstörten Überschwemmungen Häuser, Straßen und Brücken. Während eines Treffens mit betroffenen Familien äußerte sich Trump kritisch über den Umgang der bisherigen Regierung mit der Katastrophe. Bereits im Wahlkampf hatte er die Fema für ihre ineffiziente Krisenbewältigung kritisiert.

Am Freitag besuchte Trump anschließend Los Angeles, um sich die Schäden durch die seit zwei Wochen wütenden Großbrände anzusehen. Nach einem Überflug über die zerstörten Gebiete zeigte er sich zunächst mitfühlend: „Das Ausmaß, die Größe... das ist Verwüstung. Es ist unglaublich.“ Doch während eines Treffens mit Politikern und Feuerwehrleuten griff Trump erneut die Fema an und beschuldigte die Behörde, „dreimal mehr zu kosten, als sie sollte“. Er warf zudem Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom Versagen vor und drohte, die Katastrophenhilfe zu verweigern, sollten die Wahlgesetze des Bundesstaates nicht geändert werden.

Trumps Aussagen zur Fema und seine Vorwürfe gegen Kalifornien stoßen auf breite Kritik. Experten warnen davor, dass die Abschaffung der Behörde Millionen von Menschen in Katastrophensituationen gefährden könnte. Die Fema spielt eine zentrale Rolle bei der Koordinierung von Hilfsmaßnahmen und der Bereitstellung von Mitteln nach Naturkatastrophen.

Trump kündigte an, die Prüfung der Fema werde Teil einer umfassenden Reformagenda sein, die auf Effizienz und Kosteneinsparung abzielt. Ob diese Pläne tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. In der Zwischenzeit steht die Behörde vor der Herausforderung, angesichts wachsender Naturkatastrophen weiterhin schnelle und effektive Hilfe zu leisten.

OZD / AFP



Kommentar: Trumps Fema-Kritik – Gefährliches Spiel mit der Katastrophenhilfe

Die Drohung von Präsident Trump, die Fema abzuschaffen oder tiefgreifend zu reformieren, zeigt einmal mehr seinen konfrontativen Regierungsstil. Doch diese Pläne könnten fatale Folgen haben: In einem Land, das regelmäßig von Hurrikanen, Bränden und anderen Katastrophen heimgesucht wird, ist die Fema eine unverzichtbare Institution. Die Kritik an ineffizienten Strukturen und hohen Kosten mag berechtigt sein, doch die Lösung kann nicht in der Zerschlagung der Behörde liegen.

Trumps Vorwürfe gegen Kalifornien und Gouverneur Gavin Newsom wirken zudem wie ein politisches Ablenkungsmanöver. Die Brände in Kalifornien haben unzählige Menschenleben zerstört, und anstatt die Hilfsmaßnahmen zu priorisieren, werden politische Drohungen ausgesprochen, die den Betroffenen kaum helfen.

Prognose: Sollte Trump seine Pläne zur Abschaffung der Fema weiterverfolgen, könnten die politischen und sozialen Spannungen in den USA erheblich zunehmen. Die Auswirkungen wären nicht nur für Katastrophengebiete verheerend, sondern könnten auch die Glaubwürdigkeit der US-Regierung international beschädigen.


Biographien und Erklärungen:

Was ist die Fema?

Die Federal Emergency Management Agency (Fema) ist eine US-Behörde, die für die Koordinierung und Bereitstellung von Katastrophenhilfe verantwortlich ist. Gegründet 1979, unterstützt sie Bundesstaaten und lokale Behörden bei der Bewältigung von Naturkatastrophen, Terroranschlägen und anderen Notfällen. Die Fema wird oft für ihre Bürokratie kritisiert, bleibt jedoch eine zentrale Säule der US-Katastrophenhilfe.

Wer ist Gavin Newsom?

Gavin Newsom ist der Gouverneur von Kalifornien und ein prominenter Demokrat. Geboren 1967, war er zuvor Bürgermeister von San Francisco. Newsom setzt sich stark für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit ein, gerät jedoch häufig mit der Trump-Regierung in Konflikt. Er ist ein entschiedener Kritiker von Trumps Umweltpolitik und Katastrophenmanagement.

Was ist Hurrikan „Helen“?

Hurrikan „Helen“ war ein verheerender Sturm, der Ende September und Anfang Oktober 2023 den Südosten der USA traf. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h und massiven Überschwemmungen verursachte er Schäden in Milliardenhöhe und forderte mehr als 200 Todesopfer. Besonders stark betroffen waren North Carolina und South Carolina.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP


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