Deutschlands Handball-Nationalmannschaft geht mit klaren Zielen in das letzte Hauptrundenspiel der Weltmeisterschaft gegen Tunesien. Das Duell am Samstagabend in Herning ist tabellarisch bedeutungslos, da das DHB-Team bereits das Ticket für die K.o.-Runde in Oslo gelöst hat. Doch Bundestrainer Alfred Gislason und seine Spieler betonen, wie wichtig diese Partie ist: „Wir wollen das Spiel gewinnen, lieber mit einem Tor mehr als weniger“, sagte Gislason. Gleichzeitig gehe es darum, „im Spielrhythmus zu bleiben und Verletzungen zu vermeiden“.
Die Begegnung bietet die Möglichkeit, Selbstvertrauen zu tanken und Schwächen auszubessern. Nach dem plötzlichen WM-Aus von Franz Semper und der gesundheitlichen Unklarheit bei Spielmacher Juri Knorr steht die Belastungssteuerung im Vordergrund. „Es geht darum, dass alle gesund bleiben, ihre Spielanteile bekommen und wir an Dingen arbeiten, die wir im Viertelfinale besser machen müssen“, erklärte Torhüter Andreas Wolff. Auch Linksaußen Lukas Mertens betonte: „Für uns ist das Spiel nicht bedeutungslos. Es geht darum, im Flow zu bleiben.“
Gislason dürfte gegen Tunesien seine Stammspieler wie Johannes Golla und Julian Köster schonen. Gleichzeitig bekommen nachnominierte Akteure wie Marian Michalczik sowie Spieler aus der zweiten Reihe mehr Einsatzzeit. „Ich freue mich, hoffentlich mehr spielen zu dürfen und mich für die K.o.-Spiele zu rüsten“, sagte Marko Grgic.
Nach dem Spiel steht eine vier Tage lange Pause bis zum Viertelfinale in Oslo an – eine willkommene Gelegenheit für das DHB-Team, um Kräfte zu sammeln und angeschlagene Spieler zu regenerieren. Neben Semper und Knorr fällt auch Rune Dahmke krankheitsbedingt aus. „Die Pause kommt nicht schlecht, auch wegen der Krankheiten in der Mannschaft“, sagte Mertens.
Tunesien, Dritter der Afrikameisterschaft, gilt als krasser Außenseiter, dürfte aber vor allem kämpferisch alles in die Waagschale werfen. Für Deutschland ist das Spiel eine letzte Gelegenheit, vor der K.o.-Phase den Rhythmus zu finden und sich optimal vorzubereiten.
OZD / AFP
Kommentar: DHB-Team – Zwischen Schonung und Selbstvertrauen
Das Spiel gegen Tunesien mag auf dem Papier bedeutungslos wirken, doch für Deutschlands Handballer ist es eine wichtige Etappe auf dem Weg zur K.o.-Runde. Das DHB-Team steht vor der Herausforderung, den schmalen Grat zwischen Schonung und Intensität zu meistern. Trainer Alfred Gislason hat die richtige Balance zu finden, um Schlüsselspieler zu schonen und gleichzeitig die Mannschaft im Spielrhythmus zu halten.
Die Ausfälle von Franz Semper, Rune Dahmke und die angeschlagene Gesundheit von Juri Knorr verdeutlichen die Verletzungsanfälligkeit eines Turniers dieser Intensität. Die Belastung ist hoch, doch die Chance, gegen Tunesien Selbstvertrauen zu tanken und taktische Feinheiten zu justieren, könnte entscheidend für den weiteren Turnierverlauf sein.
Prognose: Ein souveräner Sieg gegen Tunesien könnte das DHB-Team mit einer breiten Brust in die K.o.-Runde schicken. Die kommenden vier Tage Pause bieten die Gelegenheit, sich optimal auf die Viertelfinalaufgabe vorzubereiten. Die deutsche Mannschaft bleibt ein heißer Anwärter auf den Titel – vorausgesetzt, sie bleibt verletzungsfrei.
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Biographien und Erklärungen:
Wer ist Alfred Gislason?
Alfred Gislason ist seit 2020 Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Der Isländer, geboren 1959, war zuvor als Trainer unter anderem bei THW Kiel tätig, wo er zahlreiche Titel gewann. Gislason ist bekannt für seine taktische Raffinesse und die Fähigkeit, Teams auf den Punkt vorzubereiten.
Was ist die Handball-Weltmeisterschaft?
Die Handball-Weltmeisterschaft der Männer ist das wichtigste internationale Turnier im Handball und findet alle zwei Jahre statt. Die besten Teams der Welt kämpfen um den Titel, wobei das Turnier in Vorrunde, Hauptrunde und K.o.-Phase unterteilt ist. Deutschland zählt traditionell zu den stärksten Nationen.
Wer ist Juri Knorr?
Juri Knorr ist einer der wichtigsten Spieler der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Der 23-jährige Spielmacher steht für Kreativität und Übersicht auf dem Spielfeld. Seine Rolle im DHB-Team ist zentral, weshalb sein angeschlagener Gesundheitszustand vor dem Viertelfinale große Bedeutung hat.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP