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Welch Glück! - Hamas übergibt Geiseln: Vier Soldatinnen nach Gefangenschaft frei

Die Hamas hat vier israelische Geiseln an das Internationale Rote Kreuz übergeben. Nach einer Untersuchung in Israel markiert die Freilassung einen weiteren Schritt im Waffenruhe-Abkommen. Doch viele Geiseln bleiben weiterhin in Gefangenschaft.

Am Samstag wurden vier israelische Soldatinnen, die seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 im Gazastreifen festgehalten worden waren, freigelassen und an das israelische Militär übergeben. Laut Angaben der Armee kehrten Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy in Begleitung von Spezialkräften und dem Geheimdienst Schin Bet sicher nach Israel zurück. Eine erste medizinische Untersuchung wurde unmittelbar nach ihrer Rückkehr durchgeführt.

Die Übergabe der Geiseln begann im Gazastreifen, wo die Hamas die Frauen zunächst an das Internationale Rote Kreuz übergab. Augenzeugen berichteten von einer Inszenierung auf einem zentralen Platz in Gaza-Stadt, bei der die Soldatinnen in Militärkleidung vorgeführt wurden. Bewaffnete Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad umringten die Szene, während zahlreiche Schaulustige zusahen.

Die Freilassung ist Teil des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas, das Mitte Januar 2024 in Kraft trat. Im Austausch für die vier Soldatinnen will Israel 200 palästinensische Häftlinge freilassen. Insgesamt sollen in der ersten Phase des Abkommens 33 israelische Geiseln freikommen, während Israel nach ägyptischen Angaben rund 1900 palästinensische Gefangene freilässt.

Nach der Rückkehr der vier Soldatinnen verbleiben noch 26 israelische Geiseln in der Gewalt der Hamas. Die Reihenfolge ihrer Freilassung bleibt unklar, obwohl ihre Namen veröffentlicht wurden. Die Waffenruhe sieht zudem eine Verstärkung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen vor.

Der Großangriff der Hamas im Oktober 2023 hatte den jüngsten Konflikt ausgelöst, bei dem Israel und die Hamas massive Verluste verzeichneten. Während der Kämpfe wurden 1210 Israelis getötet, 251 Menschen verschleppt. Im Gegenzug führte Israel umfassende Militärschläge im Gazastreifen durch, die laut palästinensischen Angaben über 47.280 Todesopfer forderten – Zahlen, die unabhängig nicht bestätigt werden können.

OZD / AFP


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Kommentar: Freilassungen – Hoffnung und ungelöste Spannungen

Die Freilassung von vier israelischen Soldatinnen ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch der Weg zu einer nachhaltigen Lösung des Konflikts bleibt weit. Während die Rückkehr der Geiseln Hoffnung für die betroffenen Familien bringt, offenbart der Prozess auch die enormen Spannungen zwischen den Parteien. Die Inszenierung der Übergabe durch die Hamas und die symbolische Bedeutung solcher Aktionen verdeutlichen, wie sehr jede Handlung politisiert wird.

Israel steht weiterhin vor der Herausforderung, die verbleibenden Geiseln zurückzubringen, während die Freilassung palästinensischer Häftlinge und die Waffenruhe zugleich humanitäre und sicherheitspolitische Fragen aufwerfen. Der Konflikt zeigt erneut, wie tief die Gräben sind und wie sehr beide Seiten in Symbolpolitik und militärischen Maßnahmen verharren.

Prognose: Sollte die erste Phase des Abkommens erfolgreich abgeschlossen werden, könnte dies den Druck auf beide Seiten erhöhen, über eine langfristige Deeskalation zu verhandeln. Allerdings bleiben die Risiken eines erneuten Aufflammens der Gewalt hoch.



Biographien und Erklärungen:

Wer ist Daniella Gilboa?

Daniella Gilboa ist eine der vier israelischen Soldatinnen, die am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Angriffs auf die Militärbasis Nahal Oz gefangen genommen wurde. Gilboa gehört zur israelischen Armee und war für die Beobachtung des Gazastreifens zuständig.

Was ist die Hamas?

Die Hamas ist eine islamistische Organisation, die 1987 gegründet wurde und sowohl einen politischen als auch einen militärischen Arm hat. Sie wird von Israel, den USA, der EU und anderen Staaten als Terrororganisation eingestuft. Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen seit 2007 und steht regelmäßig in Konflikt mit Israel.

Was macht das Internationale Rote Kreuz (IKRK)?

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, humanitäre Organisation, die sich weltweit für den Schutz und die Unterstützung von Kriegsopfern einsetzt. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Übergabe von Geiseln und der Sicherstellung humanitärer Standards in Konflikten.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP