Die deutschen Skispringerinnen Agnes Reisch und Selina Freitag haben beim einzigen „Super Team“-Wettbewerb der Saison in Yamagata, Japan, den Sieg geholt. Auf der Normalschanze am Berg Zao setzte sich das Duo nach sechs konstant starken Durchgängen mit 647,4 Punkten knapp vor Norwegen (643,2) und Österreich (643,1) durch. Der Wettkampf war bis zum Schluss ein Krimi, bei dem vor allem der letzte Sprung von Agnes Reisch entscheidend war. Mit 99,5 Metern sicherte sie dem deutschen Team die Führung.
Norwegen verpasste den Sieg knapp, nachdem Eirin Maria Kvandal im letzten Durchgang mit einem beeindruckenden Sprung auf 102,5 Meter stürzte. Trotz der großen Weite kostete der Sturz das Team wichtige Punkte und damit den ersten Platz. Das deutsche Duo zeichnete sich durch Konstanz aus: Beide Athletinnen zeigten solide Sprünge und ließen keine Schwächen erkennen.
Katharina Schmid, die Weltmeisterin und übliche Leistungsträgerin im deutschen Team, war in diesem Wettbewerb nicht am Start. Bundestrainer Heinz Kuttin hatte ihr eine Pause verordnet, um an ihren Problemen im Anlauf zu arbeiten. Nach einem enttäuschenden 16. Platz im Einzelwettbewerb am Freitag hat Schmid am Sonntag noch eine weitere Chance, sich im abschließenden Einzel zu rehabilitieren.
Der „Super Team“-Modus, bei dem zwei Springerinnen einer Nation in drei Durchgängen antreten, ist ein einzigartiges Format, das ab den Olympischen Spielen 2026 auch bei den Männern den traditionellen Mannschaftswettbewerb ersetzen wird. Für die Frauen bleibt das Format jedoch auf Einzelevents und das Mixed-Team beschränkt.
Mit diesem Erfolg in Japan starten die deutschen Skispringerinnen optimistisch in die letzten Wettbewerbe vor der WM in Trondheim Ende Februar. Dort wird das „Super Team“-Format allerdings nicht auf dem Programm stehen.
OZD / AFP
Kommentar: Ein Sieg, der Mut macht – Deutschland zeigt Konstanz im „Super Team“
Der knappe Sieg von Agnes Reisch und Selina Freitag im „Super Team“-Wettbewerb ist ein Zeichen dafür, dass das deutsche Skisprung-Team auch in einem schwierigen Winter konkurrenzfähig bleibt. Mit konstanten Leistungen und mentaler Stärke setzten sich die beiden gegen starke Konkurrenz aus Norwegen und Österreich durch – ein Erfolg, der gerade rechtzeitig vor der WM kommt.
Der Erfolg ist jedoch kein Grund, sich zurückzulehnen. Katharina Schmid, Deutschlands Topspringerin, bleibt weiterhin in der Krise. Ihre Schwierigkeiten im Anlauf und die Pause in Yamagata zeigen, wie wichtig es ist, individuelle Probleme anzugehen, um das gesamte Team auf ein höheres Niveau zu bringen. Der „Super Team“-Wettbewerb bietet zwar spannende Impulse, doch die eigentlichen Herausforderungen warten bei den kommenden Einzelsprüngen und der WM.
Prognose: Wenn Reisch und Freitag ihre Form halten und Schmid wieder zu alter Stärke findet, könnte Deutschland bei der WM ein ernstzunehmender Medaillenkandidat werden. Der Erfolg in Japan ist ein Mutmacher – die Konstanz muss nun in die entscheidenden Wettbewerbe übertragen werden.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Agnes Reisch?
Agnes Reisch, geboren 1999 in Isny, ist eine deutsche Skispringerin, die sich in den vergangenen Jahren als konstante Athletin im DSV-Team etabliert hat. Mit ihrem starken letzten Sprung im „Super Team“-Wettbewerb sicherte sie Deutschland den Sieg in Yamagata.
Wer ist Selina Freitag?
Selina Freitag, geboren 2001 in Aue, gehört zu den aufstrebenden Talenten im deutschen Skisprung. Die jüngere Schwester des erfolgreichen Skispringers Richard Freitag zeigte in Yamagata eine beeindruckende Leistung und trug entscheidend zum Sieg bei.
Was ist das „Super Team“-Format?
Das „Super Team“-Format ist eine neue Wettkampfform im Skisprung, bei der zwei Athleten einer Nation in mehreren Durchgängen antreten. Der Modus ersetzt ab den Olympischen Spielen 2026 bei den Männern den traditionellen Mannschaftswettbewerb mit vier Springern. Für die Frauen bleibt das Format bei großen Turnieren auf Einzelevents und Mixed-Teams beschränkt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
Bitte empfehlen Sie uns weiter! Wir brauchen Dich!