Die Großdemonstration in Köln gegen Rechtsextremismus und die AfD zog am Samstag deutlich mehr Menschen an als ursprünglich erwartet. Während die Veranstalter lediglich 5.000 Teilnehmer angemeldet hatten, bezifferte die Kölner Polizei die Zahl der Demonstranten gegen 14:00 Uhr auf zwischen 15.000 und 20.000. Trotz der hohen Teilnehmerzahl verlief der Protest bislang ohne nennenswerte Zwischenfälle, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.
Die Aktion in Köln war Teil eines landesweiten Aufrufs von verschiedenen Organisationen, die sich gegen Rechtsextremismus und die zunehmend radikaleren Positionen der AfD stellen. Weitere Demonstrationen fanden in verschiedenen deutschen Städten statt, darunter ein „Lichtermeer“ am Brandenburger Tor in Berlin, das für den Samstagabend geplant war.
Die Organisatoren der Kölner Demonstration wollten mit ihrer Aktion an die massiven Proteste gegen Rechts aus dem vergangenen Jahr anknüpfen. Diese hatten sich damals vor allem gegen ein Geheimtreffen von AfD-Vertretern und Rechtsextremen in Potsdam gerichtet, das öffentlich gemacht worden war. Die Demonstrationen waren 2024 eine der größten Protestwellen gegen Rechts in Deutschland. Auch wenn die Teilnehmerzahl in Köln dieses Jahr nicht die Rekordmarke von 70.000 aus dem Vorjahr erreichte, war die Reaktion der Kölner Bürger auf den Aufruf der Initiatoren dennoch deutlich spürbar.
Die heutige Demonstration zeigt einmal mehr, dass das Thema Rechtsextremismus in Deutschland weiterhin eine hohe politische und gesellschaftliche Relevanz hat. In einer Zeit, in der auch die AfD zunehmend in den Fokus der politischen Debatten rückt, wächst die Zahl der Menschen, die aktiv gegen Hass und Hetze auf die Straße gehen.
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OZD-Kommentar:
Demonstrationen gegen Rechts: Ein starker Ausdruck der Zivilgesellschaft
Die heutige Demonstration in Köln hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig und notwendig der Protest gegen Rechtsextremismus in Deutschland bleibt. Auch wenn die Zahl der Teilnehmer nicht an die Rekordzahlen des Vorjahres heranreichte, war die massive Mobilisierung dennoch ein starkes Signal gegen den Aufstieg rechtspopulistischer Kräfte. Doch was folgt auf solche Proteste? Werden sich die Proteste der Zivilgesellschaft dauerhaft in politische Veränderungen übersetzen lassen?
In den kommenden Wochen dürfte der politische Druck weiter steigen, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen. Es bleibt abzuwarten, ob diese zunehmende Mobilisierung gegen Rechts auch die politische Landschaft nachhaltig beeinflussen wird.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist die AfD?
Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine rechtspopulistische politische Partei in Deutschland, die 2013 gegründet wurde. Sie ist besonders für ihre ablehnende Haltung gegenüber Einwanderung, der Europäischen Union und ihrem nationalistischen Kurs bekannt. In den letzten Jahren hat die AfD durch ihre Haltung gegenüber Migration und die politische Unterstützung von rechtsextremen Positionen an Einfluss gewonnen.
Was ist der AfD?
Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine rechtspopulistische politische Partei in Deutschland, die 2013 gegründet wurde. Sie ist besonders für ihre ablehnende Haltung gegenüber Einwanderung, der Europäischen Union und ihrem nationalistischen Kurs bekannt. In den letzten Jahren hat die AfD durch ihre Haltung gegenüber Migration und die politische Unterstützung von rechtsextremen Positionen an Einfluss gewonnen.
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