Borussia Dortmund bleibt in der Krise. Auch unter Interimstrainer Mike Tullberg gelang dem BVB kein Sieg im neuen Jahr. Gegen Werder Bremen reichte eine frühe Zwei-Tore-Führung nur zu einem 2:2 (1:0). Nico Schlotterbeck sah nach 21 Minuten die Rote Karte wegen einer Notbremse – eine Szene, die das Spiel kippte.
„Im Winter ist es schwierig, einen Trainer zu finden“, erklärte Sportdirektor Sebastian Kehl, während Fans auf einem Großbanner forderten: „Den Elefanten im Raum ansprechen – die Probleme stehen nicht an der Seitenlinie.“ Ob Tullberg auch am Mittwoch in der Champions League gegen Schachtar Donezk auf der Bank sitzen wird, bleibt unklar.
Die Partie begann leidenschaftlich, aber überhastet: Der BVB trat kämpferisch auf, geriet jedoch früh in Unterzahl, als Schlotterbeck Romano Schmid am Strafraum foulte. Trotz des Rückschlags ging Dortmund durch Serhou Guirassy (28.) in Führung, der eine präzise Hereingabe von Julian Brandt verwertete. Nach einem Eigentor von Marco Friedl (51.) sah alles nach einem wichtigen Befreiungsschlag aus.
Doch Werder drehte im letzten Drittel auf. Ex-Dortmunder Leonardo Bittencourt (65.) traf mit einem perfekten Schuss, bevor Marvin Ducksch (72.) für den Ausgleich sorgte. Bremen nutzte die Überzahl nun clever aus, während der BVB defensiv wackelte und kaum noch Entlastung fand. Die beste Chance auf den Sieg vergaben die Bremer in der Nachspielzeit, als Pascal Groß‘ Freistoß Gefahr brachte.
Interimstrainer Tullberg, der sich als feuriger Gegenpol zu seinem Vorgänger Nuri Sahin präsentierte, stellte die Kapitäne Emre Can und Julian Brandt wieder in die Startelf. „Mit Sabber im Mund und Messer zwischen den Zähnen“ sollten seine Spieler antreten, doch am Ende blieb von dieser Leidenschaft wenig übrig.
Der BVB rutscht nach diesem erneuten Rückschlag weiter in die Krise. Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga und der Champions League steht der Verein vor großen Herausforderungen – und der ungelösten Trainerfrage.
OZD / AFP
Kommentar: BVB – Krise ohne Ende?
Das 2:2 gegen Werder Bremen ist mehr als ein weiteres enttäuschendes Ergebnis für Borussia Dortmund. Es zeigt die tieferliegenden Probleme des Vereins: fehlende Stabilität in der Defensive, mangelnde Effizienz in der Offensive und eine Verunsicherung, die durch den gesamten Kader zu gehen scheint.
Die rote Karte für Nico Schlotterbeck war symptomatisch für eine Mannschaft, die im Moment nicht ihre beste Balance findet. Trotz der frühen Führung fehlte es dem BVB an der Fähigkeit, das Spiel zu kontrollieren und den Gegner auf Distanz zu halten. Die Fans haben recht, wenn sie darauf hinweisen, dass die Probleme nicht nur auf der Trainerbank liegen.
Prognose: Sollte Dortmund die Trainerfrage nicht zeitnah klären, drohen weitere Rückschläge – insbesondere in der Champions League, wo Schachtar Donezk am Mittwoch ein unangenehmer Gegner sein wird. Die Zeit drängt, doch schnelle Lösungen scheinen nicht in Sicht.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Mike Tullberg?
Mike Tullberg ist ein dänischer Fußballtrainer, der seit 2020 als Jugendtrainer bei Borussia Dortmund tätig ist. Nach der Entlassung von Nuri Sahin übernahm er interimistisch die Verantwortung für die Profimannschaft. Tullberg ist bekannt für seinen emotionalen Führungsstil und seine klare Ansprache.
Wer ist Nico Schlotterbeck?
Nico Schlotterbeck ist ein deutscher Innenverteidiger, der seit 2022 für Borussia Dortmund spielt. Der 23-Jährige gilt als eines der größten Talente in der Defensive, leistete sich in dieser Saison jedoch bereits mehrere entscheidende Fehler. Seine Rote Karte gegen Werder Bremen war die zweite in dieser Saison.
Was ist die Champions League?
Die UEFA Champions League ist der prestigeträchtigste Vereinswettbewerb im europäischen Fußball. Die besten Teams Europas treten hier gegeneinander an, um den Titel zu gewinnen. Borussia Dortmund trifft in der kommenden Woche auf Schachtar Donezk.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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