Die Deutsche Fußball Liga (DFL) startet ab dem 20. Spieltag ein Pilotprojekt, bei dem Schiedsrichter nach Eingriffen des Video-Assistenten (VAR) Stadion-Durchsagen machen. Ziel der Neuerung ist es, die Transparenz in den Stadien zu erhöhen und den Zuschauern Entscheidungen besser verständlich zu machen. Wie die DFL am Montag mitteilte, wird die Testphase zunächst in neun ausgewählten Stadien durchgeführt.
Warum die Neuerung?
„Oft bleiben
die Fans im Stadion ratlos zurück, während die TV-Zuschauer durch
Experten besser informiert werden“, erklärte Max Eberl, Sportvorstand
des FC Bayern München und Mitglied der DFL-Kommission Fußball. „Wir
glauben, dass diese Durchsagen einen Fortschritt für die Transparenz und
das Verständnis der Schiedsrichterentscheidungen darstellen.“
Die Neuerung orientiert sich am Vorbild der US-amerikanischen Football-Liga NFL, wo Schiedsrichter seit Jahren ihre Entscheidungen live für das Publikum erläutern.
Wie funktioniert es?
Bei zwei Szenarien wird der Schiedsrichter sich im Stadion zu Wort melden:
Nach einem Blick auf den Monitor.Wenn eine Entscheidung nach einem Videoassistent geändert wurde.
Hierfür wird das Headset des Schiedsrichters mit der Stadionanlage verbunden. Die Referees wurden in den vergangenen Monaten intensiv auf diese neue Aufgabe vorbereitet. „Es ist ein ungewohntes Terrain, und nicht jeder fühlt sich sofort wohl damit“, erklärte Knut Kircher, Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH.
Wo wird getestet?
Die
Neuerung kommt in den Stadien von München, Dortmund, Frankfurt,
Freiburg, Leipzig, St. Pauli, Hamburg, Düsseldorf und Fürth zum Einsatz.
Vor den Spielen soll ein 60-sekündiger Clip die Fans über die
Durchsagen informieren.
Was folgt danach?
Die
DFL will die Ergebnisse der Testphase genau analysieren, bevor über eine
mögliche flächendeckende Einführung entschieden wird. „Wir schauen uns
an, wie die Durchsagen angenommen werden und welche Herausforderungen
sie mit sich bringen“, so Kircher.
Was ist der Video-Assistent (VAR)?
Der Video-Assistent ist ein Hilfsmittel für Schiedsrichter, das 2017 in der Bundesliga eingeführt wurde. Er überprüft strittige Spielsituationen wie Tore, Elfmeterentscheidungen, Platzverweise und Verwechslungen bei Gelben oder Roten Karten.
Warum orientiert sich die Bundesliga an der NFL?
Die US-amerikanische Football-Liga NFL hat gezeigt, wie Schiedsrichter-Durchsagen zur Transparenz beitragen können. Dort erläutern die Unparteiischen ihre Entscheidungen detailliert für Fans im Stadion und vor den Bildschirmen.
Welche Stadien nehmen teil?
Die Testphase wird in den Stadien von München, Dortmund, Frankfurt, Freiburg, Leipzig, St. Pauli, Hamburg, Düsseldorf und Fürth durchgeführt. Diese Auswahl repräsentiert sowohl Erst- als auch Zweitligastandorte.
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Kommentar: Eine Chance für mehr Transparenz?
Die Einführung von Schiedsrichter-Durchsagen in der Bundesliga könnte ein Meilenstein in der Kommunikation zwischen Spielfeld und Tribüne sein. Fans im Stadion haben oft das Gefühl, gegenüber den TV-Zuschauern im Nachteil zu sein, wenn es um das Verständnis komplexer Entscheidungen geht. Mit den geplanten Durchsagen könnte sich dies ändern.
Allerdings birgt die Neuerung auch Herausforderungen. Die Schiedsrichter müssen lernen, in stressigen Situationen souverän zu kommunizieren. Zudem bleibt abzuwarten, ob kurze Durchsagen ausreichen, um Entscheidungen tatsächlich verständlicher zu machen.
Prognose: Sollte die Testphase erfolgreich verlaufen, könnte das System langfristig das Vertrauen der Fans in VAR-Entscheidungen stärken – ein dringend benötigter Schritt für den modernen Fußball.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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