US-Präsident Donald Trump fordert, dass Tiktoker, Podcaster und Blogger künftig als Mitglieder des Pressekorps im Weißen Haus akkreditiert werden können. Bei ihrem Debütauftritt im Presseraum des Weißen Hauses erklärte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt, dass "neue Medienstimmen", die legitime Nachrichteninhalte produzieren, sich um eine Presseakkreditierung bewerben dürfen. Dieser Schritt zielt darauf ab, den traditionellen Medienkanälen, denen Trump wiederholt unfairen und feindlichen Journalismus vorwarf, alternative Stimmen entgegenzusetzen.
Trump, der während seiner Präsidentschaft immer wieder die traditionelle Medienlandschaft kritisierte, betonte, dass viele US-Bürger, besonders junge Menschen, zunehmend Informationen über nicht-traditionelle Medien wie soziale Netzwerke und Podcasts bezögen. Leavitt, die mit 27 Jahren die jüngste Pressesprecherin eines US-Präsidenten ist, betonte, dass sich Millionen von Menschen von traditionellen Fernsehkanälen und Zeitungen abgewandt hätten.
Sie erklärte stolz, dass sie "dieses Weiße Haus für neue Medienstimmen" geöffnet habe und ermutigte Influencer und Content Creator, sich um eine Akkreditierung zu bewerben. Auch ein zusätzlicher Sitzplatz für Vertreter der "neuen Medien" werde künftig im pressereichen Briefingraum des Westflügels reserviert.
Trotz der Bedenken vieler Medienorganisationen, dass ihre Arbeit eingeschränkt werden könnte, fiel die angekündigte Änderung weniger drastisch aus als erwartet. Dennoch machte Leavitt deutlich, dass Journalisten, die über Trump "Lügen verbreiten", zur Rechenschaft gezogen werden würden. Kritiker werfen Trump und seinen Anhängern vor, selbst oft Falschbehauptungen zu verbreiten, insbesondere über die angebliche Wahlmanipulation bei der Präsidentschaftswahl 2020.
OZD/AFP
OZD-Kommentar:
Neue Medienstimmen – ein Schritt in die Zukunft oder in die Politisierung?
Trumps Forderung, Tiktoker und Blogger in das Weiße Haus-Pressekorps einzuladen, könnte die Medienszene revolutionieren und eine neue Form der Berichterstattung einläuten. Indem er die traditionellen Medien übergeht, könnte er eine direktere, unverfälschte Kommunikation mit der Öffentlichkeit herstellen. Andererseits stellt sich die Frage, ob dieser Schritt die Pressefreiheit gefährdet, indem er nur ausgewählten, regierungsfreundlichen Stimmen Zugang gewährt.
Biographien und Erklärungen:
Karoline Leavitt – Pressesprecherin des Weißen Hauses:
Karoline Leavitt ist die Pressesprecherin des Weißen Hauses unter Präsident Donald Trump und die jüngste Person in dieser Position in der Geschichte der USA. Sie hat sich durch ihre enge Unterstützung Trumps und ihre Betonung neuer Medienkanäle hervorgetan.
Donald Trump – 45. Präsident der Vereinigten Staaten:
Donald Trump, der von 2017 bis 2021 Präsident der USA war, hat während seiner Amtszeit eine enge Verbindung zu sozialen Medien aufgebaut und diese zur Kommunikation mit seinen Anhängern genutzt. Er ist bekannt für seine wiederholte Kritik an traditionellen Medien und der "Fake News"-Rhetorik.
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