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Konsumklima verschlechtert sich zum Jahresbeginn

Die Erwartungen an das Einkommen sowie die Anschaffungsneigung gingen zurück, was die Konsumstimmung dämpft.

Nach einer leichten Erholung im Dezember zeigt die aktuelle Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK eine erneute Verschlechterung der Verbraucherstimmung zu Beginn des neuen Jahres. Der Konsumklima-Index sank im Februar um einen Punkt auf minus 22,4, was auf eine negative Entwicklung in den Bereichen Einkommenserwartungen und Anschaffungsneigung hinweist.

Laut Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM, handelt es sich dabei um einen "Rückschlag". Die Erwartungen der Verbraucher an ihr zukünftiges Einkommen gingen im Januar um 2,5 Punkte zurück und liegen nun bei minus 1,1 Punkten. Dieser Rückgang wirkt sich direkt auf die Anschaffungsneigung aus, die um drei Zähler auf minus 8,4 Punkte fiel. Es ist der niedrigste Wert seit August des letzten Jahres.

Angesichts dieser Entwicklung wächst die Sparneigung, die um 2,3 Punkte stieg und nun bei 8,2 Punkten liegt. Die allgemeine Tendenz zu mehr Sparen zeigt, dass viele Verbraucher momentan zurückhaltend bei Ausgaben sind und ihre finanziellen Reserven aufstocken möchten.

Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass die positiven Erwartungen, die nach der leichten Erholung im Dezember aufgekommen waren, wieder zunichte gemacht wurden. Die seit Mitte des vergangenen Jahres stagnierende Entwicklung des Konsumklimas lässt auf eine unsichere wirtschaftliche Lage schließen.

Die Umfrage wurde zwischen dem 2. und 13. Januar unter rund 2000 Teilnehmern durchgeführt. Die gesammelten Daten bieten einen Ausblick auf die Konsumausgaben der privaten Haushalte im kommenden Monat, einschließlich Ausgaben im Einzelhandel, für Dienstleistungen, Reisen, Mieten und Gesundheitsdienstleistungen

OZD/AFP


OZD-Kommentar:

Verbraucherstimmung weiterhin im Dämmerzustand: Ist eine Erholung noch in Sicht?

Das Konsumklima zu Jahresbeginn bleibt ernüchternd, und der Rückgang der Einkommens- und Anschaffungsneigung spricht für eine fortgesetzte Unsicherheit in den deutschen Haushalten. Zwar gab es im Dezember noch leichte Hoffnungen auf eine Erholung, doch die Ergebnisse der Januar-Umfrage zeigen, wie fragil die wirtschaftliche Stimmung der Verbraucher bleibt.

Angesichts steigender Sparneigung und sinkender Ausgabebereitschaft stellen sich Fragen, wie sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres entwickeln wird. Werden die Konsumenten bald wieder mehr Vertrauen in die Wirtschaft fassen, oder ist ein nachhaltiger Aufschwung noch nicht in Sicht?


Biographien und Erklärungen:

Rolf Bürkl – Konsumexperte des NIM:
Rolf Bürkl ist Experte für Konsumforschung und analysiert regelmäßig die Stimmung der Verbraucher in Deutschland. In der aktuellen Bewertung zur Verbraucherstimmung bezeichnete er den Rückgang als "Rückschlag" und betonte, dass die Hoffnungen auf eine vorsichtige Erholung des Konsumklimas schnell wieder verpufft seien.

GfK – Gesellschaft für Konsumforschung:
Die GfK ist ein führendes Marktforschungsunternehmen in Deutschland, das regelmäßig Konsumklima-Studien durchführt. Die Ergebnisse dienen als wichtige Indikatoren für die Entwicklung der privaten Konsumausgaben und bieten Einblicke in das wirtschaftliche Vertrauen der deutschen Bevölkerung.


Alle Angaben ohne Gewähr.

Titelbild: AFP