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Bernie Sanders steigt aus dem US-Vorwahlkampf aus – und kämpft weiter

Bernie Sanders steigt aus dem Vorwahlkampf aus. Als letzter verbliebender Kandidat soll Joe Biden im Sommer offiziell zum Herausforderer Trumps ernannt werden. Um die Partei zu einen, sagte Biden nun inhaltliche Zugeständnisse an Sanders zu.


Spätestens seit dem 8. April ist klar, der nächste Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten heißt Joe Biden. In einer Video-Ansprache verkündete der letzte verblieben parteiinterne Gegenkandidat Bidens, der Sozialist Bernie Sanders seinen Rückzug. Vorangegangen waren Niederlagen in den wichtigen Bundesstaaten Texas, Arizona, Florida und Illinois. Damit steht der offiziellen Nominierung Bidens auf dem Parteitag der Demokraten im Sommer nichts mehr im Wege. Zahlreiche Parteikollegen, die bereits aus dem Vorwahlkampf ausgeschieden waren, hatten Biden ohnehin schon ihre Unterstützung zugesagt. So nun auch Bernie Sanders. Jedoch konnte der Senator aus Vermont bereits einige Delegierten-Stimmen einsammeln. So etwa die des wichtigen Bundesstaates Kalifornien. Sanders gab bekannt, seine Kampagne zwar nicht weiter betreiben zu wollen und mit Biden zu kooperieren, seine Delegiertenstimmen aber zu behalten, um so programmatisch Einfluss auf Biden nehmen zu können. Kämpfen wolle er somit weiter. Ideologisch reklamiert Sanders den Sieg bei den Vorwahlen ohnehin für sich.  Einige seiner zentralen Punkte, etwa eine gesetzliche Krankenversicherung für alle Amerikaner, ein höherer Mindestlohn oder ein gebührenfreies Studium an öffentlichen Universitäten würden nicht mehr als radikal wahrgenommen, wie es noch vor fünf Jahren der Fall war, als sich Sanders im Vorwahlkampf Hilary Clinton geschlagen geben musste. Diese Punkte seien laut Sanders längst Mainstream.  Um diese Themen weiter verfolgen zu können und möglichst viel in das Programm Bidens niederschreiben zu lassen, verständigten sich beide Kandidaten auf die Bildung von Arbeitsgruppen, um inhaltliche Konzepte gemeinsam auszuarbeiten.

Joe Biden, der im November Donald Trump herausfordern will, braucht Sanders, um geschlossen in die heiße Phase des Wahlkampfes einzusteigen. Zudem hofft der 77 jährige Biden auf die Unterstützung der jungen Wähler, die Sanders mit seinem progressiven Programm für sich gewinnen konnte. Biden wäre bei Amtsantritt der älteste Präsident, den die US-Amerikaner jemals ins Weiße Haus gewählt hätten. Das wäre jedoch nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal eines Präsidenten Biden. Dieser hatte bereits angekündigt, mit einer Frau als Vizepräsidentin in den Wahlkampf zu ziehen. Eine Frau als Vizepräsidentin hat es in der Geschichte der Vereinigten Staaten noch nicht gegeben. Biden hatte zur Findung einer geeigneten Kandidatin extra ein Komitee aus Politikern und Beratern einberufen. Mit der Bekanntgabe einer Kandidatin ist jedoch erst in einigen Wochen zu rechnen.