Diesen Premium-Artikel kannst Du sponsern!
Der neue US-Außenminister Marco Rubio ist zu seinem ersten offiziellen Staatsbesuch nach Panama gereist. Bei seinem Treffen mit Panamas Präsident José Raúl Mulino wird es um ein brisantes Thema gehen: US-Präsident Donald Trump drängt darauf, die Kontrolle über den Panamakanal zurückzuerlangen.
Rubios Besuch erfolgt inmitten von Trumps Drohungen, den Kanal unter US-Aufsicht zu stellen, da China laut Trump dort „de facto die Kontrolle übernommen“ habe. Wie aus US-Regierungskreisen bekannt wurde, wird Rubio den strategisch wichtigen Wasserweg besichtigen, bevor er sich am Sonntag mit Mulino trifft.
Panama ist nur die erste Station von Rubios Lateinamerika-Reise. Der Außenminister mit kubanischen Wurzeln wird im Anschluss El Salvador, Guatemala, Costa Rica und die Dominikanische Republik besuchen. Hauptziel der Reise ist es, die Regierungen dieser Länder zur Kooperation bei den von Trump geplanten Massenabschiebungen von Migranten zu bewegen.
Seit seiner Amtseinführung vor zwei Wochen verfolgt Trump eine äußerst harte Migrationspolitik und hat angekündigt, Hunderttausende Migranten ohne gültige Papiere aus den USA abzuschieben. Rubio soll nun Verbündete für dieses Vorhaben gewinnen – doch Widerstand in der Region ist wahrscheinlich.
OZD / AFP
OZD-Kommentar: Trump eskaliert in Lateinamerika – geht es wirklich nur um den Panamakanal?
Marco Rubio startet seine Außenpolitik dort, wo Donald Trump seine Interessen am stärksten gefährdet sieht: in Lateinamerika. Der Panamakanal steht dabei stellvertretend für eine aggressive Neuordnung der US-Strategie in der Region.
Die Behauptung, China habe „de facto die Kontrolle über den Panamakanal übernommen“, ist hochbrisant – und könnte in Panama auf Widerstand stoßen. Der Kanal wurde 1999 nach jahrzehntelanger US-Kontrolle an Panama übergeben und wird seitdem vom Land selbst verwaltet. Ein erneuter Machtanspruch der USA könnte die Beziehungen massiv belasten.
Doch der Kanal ist nur ein Teil von Trumps geopolitischer Agenda. Die Migration aus Mittelamerika ist ein innenpolitisches Schlüsselthema seiner Präsidentschaft. Rubio soll nun die Staatschefs der Region dazu bewegen, bei Massenabschiebungen mitzuspielen – ein Unterfangen, das in Ländern wie Guatemala oder El Salvador auf massive Kritik stoßen dürfte.
OZD-Prognose:
Rubios Reise dürfte für diplomatische Spannungen sorgen. Panama wird sich kaum freiwillig der US-Kontrolle über den Kanal unterwerfen, und auch in den Migrationsfragen dürfte der Widerstand groß sein. Sollte Trump auf Konfrontation setzen, drohen neue Konflikte mit Lateinamerika.
OZD-Wissen:
Warum ist der Panamakanal so wichtig?
Der Panamakanal ist eine der weltweit bedeutendsten Schifffahrtsrouten und verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Er verkürzt Transportwege erheblich und ist für den globalen Handel von zentraler Bedeutung. Seit 1999 liegt die Verwaltung offiziell bei Panama – eine Rückkehr zur US-Kontrolle wäre ein massiver geopolitischer Schritt.
Wer ist Marco Rubio?
Marco Rubio ist der neue Außenminister der USA und ein einflussreicher republikanischer Politiker mit kubanischen Wurzeln. Er gilt als Hardliner in der Außenpolitik und setzt sich besonders für eine harte Haltung gegenüber China, Lateinamerika und der Migration ein.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
Bitte empfehlen Sie uns weiter! Wir brauchen Dich! Wir für Deutschland! Vielen Dank!