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Dramatisch: „Ich werde alles tun, um alle nach Hause zu bringen“ – Ex-Geisel Steinbrecher mit Videobotschaft

Die ehemalige Hamas-Geisel Doron Steinbrecher hat sich erstmals nach ihrer Freilassung öffentlich geäußert. In einer Videobotschaft sprach sie den Familien der verbliebenen Geiseln Mut zu und betonte, dass sie sich für ihre Freilassung einsetzen werde.

Drei Wochen nach ihrer Freilassung aus der Gewalt der Hamas hat sich die ehemalige Geisel Doron Steinbrecher erstmals öffentlich geäußert. In einer aufgezeichneten Videobotschaft, die am Samstagabend sowohl auf dem „Platz der Geiseln“ in Tel Aviv als auch im israelischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, sprach sie den Angehörigen der noch immer in Geiselhaft befindlichen Israelis Mut zu.

„Ich werde alles tun, um alle nach Hause zu bringen“, erklärte die 31-Jährige. Sie wolle den Familien der noch Verschleppten sagen, dass sie „nicht allein“ seien.

Steinbrecher war am 19. Januar 2024 zusammen mit den Geiseln Emily Damari (28) und Romi Gonen (24) im Zuge eines Austauschs gegen 90 palästinensische Häftlinge freigekommen. Am 26. Januar wurden sie aus dem Scheba-Krankenhaus bei Tel Aviv entlassen.

Die Israelin wurde vor 15 Monaten bei einem Angriff der Hamas aus ihrem Zuhause im Kibbuz Kfar Aza gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt. Während ihrer Geiselhaft veröffentlichte die Hamas im Januar ein Propagandavideo, in dem Steinbrecher zusammen mit zwei weiteren Geiseln zu sehen war.

In ihrer aktuellen Botschaft erklärte Steinbrecher, dass sie bewusst vor die Kameras treten wollte, um zu zeigen, dass es ihr „gut“ gehe – auch wenn es ihr schwerfalle, erneut gefilmt zu werden.

Derzeit laufen die Verhandlungen über eine zweite Phase des Abkommens zwischen Israel und der Hamas. Diese sieht die Freilassung aller verbliebenen Geiseln sowie eine mögliche Beendigung des Gaza-Krieges vor. Die indirekten Gespräche zwischen beiden Parteien sollen am Montag beginnen.

OZD / AFP


OZD-Kommentar: Hoffnung auf Befreiung – aber um welchen Preis?

Doron Steinbrecher tritt mit ihrer Botschaft nicht nur als Überlebende auf, sondern als Aktivistin für die Freilassung der verbleibenden Geiseln. Ihr öffentliches Auftreten zeigt, wie groß der Druck auf die israelische Regierung ist, eine Lösung zu finden – doch gleichzeitig stellt sich die Frage: Zu welchen Bedingungen?

Der Geiselaustausch im Januar war bereits umstritten, da Israel im Gegenzug 90 palästinensische Häftlinge freiließ. Die zweite Verhandlungsphase wird noch komplizierter: Soll Israel alle Geiseln befreien, wenn dies das Ende des Krieges bedeuten würde? Die Hamas nutzt die Geiseln als politisches Druckmittel – und Israels Führung steht vor einer Entscheidung, die das gesamte Land spaltet.

OZD-Prognose:

Die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas werden sich schwierig gestalten. Die Hamas wird versuchen, möglichst viele Zugeständnisse zu erreichen, während Israel unter enormem innenpolitischen Druck steht. Ob es tatsächlich zu einem Ende des Gaza-Kriegs kommen wird, bleibt fraglich.


OZD-WissenWer ist Doron Steinbrecher?

Doron Steinbrecher ist eine 31-jährige Israelin, die im Oktober 2023 von der Hamas aus ihrem Wohnort Kfar Aza entführt wurde. Sie war über 15 Monate in Geiselhaft, bevor sie am 19. Januar 2024 im Zuge eines Austauschs freikam.

Was bedeutet die zweite Phase des Geisel-Abkommens?

Die zweite Phase der indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas sieht die Freilassung aller verbleibenden Geiseln vor. Zudem soll ein möglicher dauerhafter Waffenstillstand im Gaza-Krieg erörtert werden.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP


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