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Immer weniger und später vor den Altar!

Heiraten verliert an Bedeutung : Durchschnittsalter bei Erstheirat auf Höchststand

In Deutschland ist die Zahl der verheirateten Erwachsenen auf etwa 35 Millionen gesunken, was rund 50 Prozent der erwachsenen Bevölkerung entspricht. Vor 30 Jahren lag dieser Anteil noch bei 60 Prozent, entsprechend 39,3 Millionen Menschen. Parallel dazu stieg der Anteil der ledigen Erwachsenen von 24 auf etwa 33 Prozent, was einem Anstieg von 15,8 Millionen auf 22,6 Millionen Personen entspricht.

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden meldet zudem, dass im Jahr 2023 nur noch 361.000 Ehen geschlossen wurden – der zweitniedrigste Wert seit 1950. Davon waren 97 Prozent Ehen zwischen Menschen unterschiedlichen Geschlechts und knapp drei Prozent zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren. Gleichgeschlechtliche Eheschließungen sind seit dem 1. Oktober 2017 möglich und werden seit 2018 statistisch erfasst.

Ein weiterer Faktor für den sinkenden Anteil Verheirateter ist das steigende Alter bei der ersten Eheschließung. Seit 1993 erhöhte sich das Durchschnittsalter um etwa sechs Jahre und erreichte 2023 einen neuen Höchststand: Frauen waren bei ihrer ersten Heirat durchschnittlich 32,8 Jahre alt, Männer 35,3 Jahre.

Diese Entwicklungen spiegeln einen gesellschaftlichen Wandel wider, bei dem traditionelle Lebensmodelle an Bedeutung verlieren und alternative Beziehungsformen zunehmen.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Die Ehe als Institution verliert in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Die kontinuierlich sinkenden Eheschließungszahlen und das steigende Heiratsalter sind Indikatoren für einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. Traditionelle Lebensmodelle weichen flexibleren Partnerschaftsformen, und individuelle Lebensentwürfe rücken in den Vordergrund.

Diese Entwicklung könnte langfristig Auswirkungen auf soziale Strukturen, Familienmodelle und sogar auf die demografische Entwicklung haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Trends in den kommenden Jahren fortsetzen und welche neuen Formen des Zusammenlebens an Bedeutung gewinnen werden.


Alle Angaben ohne Gewähr. 

Titelbild: AFP