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Schmid weiter in der Krise – Reisch mit Schanzenrekord in Lake Placid

Prevc dominiert weiter – Deutsche Springerinnen mit durchwachsenem Auftritt

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Für Katharina Schmid läuft es weiter nicht rund: Die Weltmeisterin musste sich bei der Weltcup-Premiere der Skispringerinnen in Lake Placid mit Rang elf begnügen und verpasste zum vierten Mal in Folge die Top 10. Der Rückstand im Gesamtweltcup auf die dominierende Slowenin Nika Prevc wächst damit weiter – die 19-Jährige feierte ihren nächsten Sieg und baute ihre Führung aus.

Für eine positive Überraschung sorgte Agnes Reisch, die mit ihrem zweiten Sprung auf 130,5 Meter einen neuen offiziellen Schanzenrekord aufstellte. Gemeinsam mit Selina Freitag belegte sie die Plätze vier und fünf, doch auch sie verpassten das Podest. Schmids Leistungen blieben hingegen unter den Erwartungen: Nach einem schwachen ersten Sprung auf 110,5 Meter konnte sie sich im zweiten Durchgang zwar auf 124,5 Meter steigern, doch für die Spitzenplätze reichte das erneut nicht.

"Ich bin nicht zufrieden", gab Schmid nach dem Wettkampf zu. "Ich weiß, dass ich mehr kann, aber momentan fehlt mir die Konstanz." Besonders bitter: Der Rückstand auf Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Prevc wächst – die Deutsche liegt nun bereits 137 Punkte hinter der Slowenin.

Juliane Seyfarth belegte als vierte deutsche Starterin Rang 18.

Das Springen in Lake Placid war ursprünglich für den frühen Freitag angesetzt, musste aber wegen starker Winde verschoben werden. Besonders kurios: Die Polin Pola Beltowska segelte bereits im abgebrochenen Probedurchgang auf 131,0 Meter – eine Weite, die den bisherigen Rekord übertroffen hätte. Da der Durchgang nicht regulär gewertet wurde, zählt die Weite jedoch nicht offiziell.

Lake Placid ist für den Weltcup eine noch ungewohnte Station. Der Olympia-Ort von 1932 und 1980 kehrte erst vor zwei Jahren in den Weltcup der Männer zurück – nun feierten auch die Frauen ihr Debüt im US-Bundesstaat New York. Am Samstag (20.30 Uhr MEZ) steht ein weiteres Einzel-Springen an, anschließend folgt ein Mixed-Wettbewerb (23.00 Uhr/ARD und Eurosport).

OZD / AFP



OZD-Kommentar

Schmid auf der Suche – aber wird sie noch rechtzeitig fündig?

Es war einmal eine Katharina Schmid, die zum Saisonstart zum engsten Kreis der Favoritinnen zählte. Diese Schmid gibt es aktuell nicht mehr. Platz elf in Lake Placid, zum vierten Mal in Folge kein Top-10-Ergebnis – das ist nicht das, was man von einer Weltmeisterin erwarten darf.

Woran liegt’s? Technische Fehler? Mentale Blockade? Oder ist es schlicht die Dominanz von Nika Prevc, die den Rest des Feldes ratlos zurücklässt? Fakt ist: Die Konkurrenz zieht davon, während Schmid nach ihrer Form sucht. Die WM rückt näher – doch mit Leistungen wie diesen wird sie dort keine Rolle spielen.

Immerhin gibt es Lichtblicke: Agnes Reisch mit Schanzenrekord, Selina Freitag auf Platz vier. Doch was bringt ein Rekord, wenn er nur für ein paar Schlagzeilen reicht, aber keine Podestplätze bringt?

OZD-Prognose:
Schmid muss schnellstmöglich die Wende schaffen, sonst ist der Gesamtweltcup endgültig verloren. Prevc wirkt derzeit unschlagbar, und mit jedem durchwachsenen Sprung schwindet Schmids Selbstvertrauen. Das nächste Springen wird für sie ein Charaktertest.



OZD-Erklärungen

Wer ist Katharina Schmid?

Katharina Schmid (geb. Althaus) ist eine deutsche Skispringerin und mehrfache Weltmeisterin. Sie gehört seit Jahren zur Weltspitze und gewann bei den Weltmeisterschaften 2023 Gold im Einzel. Nach einem starken Saisonstart steckt sie aktuell jedoch in einer Formkrise.

Was ist der Gesamtweltcup?

Der Gesamtweltcup im Skispringen ist die prestigeträchtigste Wertung der Saison. Über mehrere Monate hinweg sammeln Athleten Punkte für ihre Platzierungen in den Weltcup-Springen. Am Ende der Saison wird die beste Springerin als Gesamtweltcupsiegerin gekrönt – vergleichbar mit einem Meistertitel im Fußball.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP


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