Die deutschen Eishockey-Frauen haben es geschafft: Erstmals seit 2014 qualifizierte sich das Team für die Olympischen Spiele. Beim entscheidenden Qualifikationsspiel in Bremerhaven setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Jeff MacLeod in einem packenden Duell gegen Ungarn mit 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) durch.
Die Welcke-Zwillinge waren die Heldinnen des Tages: Lilli Welcke brachte Deutschland in der 28. Minute in Führung. Doch die Freude währte nur kurz, denn Mira Seregely glich für die von Ex-Bundestrainer Pat Cortina trainierten Ungarinnen nur 70 Sekunden später aus. Im Schlussdrittel war es dann Luisa Welcke, die in der 44. Minute den entscheidenden Treffer erzielte und damit die vierte Olympia-Teilnahme des deutschen Teams sicherte.
Deutschland war mit Siegen gegen Österreich (2:0) und die Slowakei (6:1) in das Turnier gestartet. Auch Ungarn hatte beide Auftaktspiele gewonnen, sodass vor dem finalen Duell klar war: Nur der Sieger bucht das Ticket für Mailand und Cortina d'Ampezzo 2026.
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OZD-Kommentar
Ein dramatisches Finale, ein nervenaufreibender Kampf – und am Ende großer Jubel für das deutsche Team. Nach Jahren des Stillstands im Frauen-Eishockey ist diese Qualifikation ein Meilenstein. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auf internationaler Bühne mithalten kann. Besonders die junge Generation um die Welcke-Schwestern beweist, dass in Deutschland talentierte Spielerinnen heranwachsen. Doch die Qualifikation allein reicht nicht – jetzt braucht es mehr Unterstützung für den Frauen-Eishockeysport.
Trotz dieses Erfolgs bleibt die strukturelle Förderung ein Problem. Während Nationen wie Kanada oder die USA in professionellen Ligen spielen, kämpfen deutsche Spielerinnen oft mit mangelnden Ressourcen. Die Olympia-Teilnahme muss daher als Weckruf verstanden werden: Der Verband und Sponsoren müssen investieren, um das Niveau langfristig zu heben.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob dieser Triumph als Wendepunkt für den deutschen Frauen-Eishockeysport dient – oder ob es ein einmaliges Hoch bleibt.
Biographie und Erklärung:
Wer ist Jeff MacLeod?
Jeff MacLeod ist seit 2022 Bundestrainer der deutschen Frauen-Eishockey-Nationalmannschaft. Der Kanadier verfügt über langjährige Erfahrung im internationalen Eishockey und hat zuvor verschiedene Nachwuchs- und Profiteams betreut. Sein Fokus liegt auf der Entwicklung einer konkurrenzfähigen Mannschaft für internationale Turniere.
Was ist der Deutsche Eishockey-Bund (DEB)?
Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) ist der Dachverband für Eishockey in Deutschland. Er wurde 1963 gegründet und ist für die Organisation der Nationalmannschaften sowie die Entwicklung des Sports zuständig. Der DEB ist Mitglied der International Ice Hockey Federation (IIHF) und fördert sowohl den Männer- als auch den Frauenbereich. Trotz einzelner Erfolge kämpfen insbesondere die Frauen um mehr Anerkennung und Förderung.
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