Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält weiter an seinem Atomkurs fest und sieht eine Rückkehr zur Kernkraft in Deutschland als realistische Option. Nach einer Kabinettssitzung in München betonte er, die letzten drei abgeschalteten Atomkraftwerke könnten noch reaktiviert werden – aber nur, wenn schnell gehandelt wird.
„In diesem und im kommenden Jahr wäre das noch machbar“, sagte Söder am Dienstag und erneuerte seine Forderung nach einem Atom-Comeback.
Neue Endlagerdebatte – Atommüll soll schneller abklingen
Neben der Laufzeitverlängerung fordert Söder auch eine Neubewertung der Endlagerfrage. Er beruft sich auf neue Studien, wonach sich die Strahlungsdauer von Atommüll drastisch verkürzen ließe – von einer Million Jahre auf nur 800 Jahre.
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) bleibt jedoch skeptisch. Experten bezweifeln, dass die Studienergebnisse tatsächlich umsetzbar sind.
Bayern investiert 100 Millionen in Kernfusionsforschung
Während die Bundesregierung auf erneuerbare Energien setzt, plant Bayern seine eigene Energiezukunft: mit Kernfusion.
Die Staatsregierung will bis 2028 rund 100 Millionen Euro in den Kompetenzaufbau an Hochschulen investieren, Studiengänge schaffen und einen eigenen Fusionscampus aufbauen.
Besonders ambitioniert: Bayern ist bereit, einen Demonstrationsreaktor zu errichten, um bei der Zukunftstechnologie Kernfusion eine führende Rolle einzunehmen.
„Wir wollen, dass wir bei der Chance dabei sind“, erklärte Söder. Experten gehen davon aus, dass ein solcher Fusionsreaktor frühestens in den 2040er Jahren ans Netz gehen könnte.
Bund soll zahlen – Bayern stellt Forderungen
Die bayerische Regierung stellte jedoch klar, dass eine Umsetzung des Fusionsprojekts nur mit Bundesmitteln realisierbar sei. Ob die Ampel-Koalition in Berlin die CSU-Pläne unterstützt, bleibt fraglich.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar
Söders Atomkraft-Traum – Wahn oder Weitsicht? Kommentar: Das ist wohl einmal falsch und einmal richtig
Falsch: Während Deutschland offiziell aus der Atomkraft ausgestiegen ist, trommelt Markus Söder weiter für ein Comeback der Kernenergie. Doch die Frage bleibt: Will Bayern wirklich die Atom-Zeit zurückdrehen – oder ist das nur Wahlkampfgetöse?Fakt ist: Eine Reaktivierung der Meiler ist rechtlich, wirtschaftlich und logistisch extrem schwierig. Die Betreiber haben sich längst auf den Rückbau eingestellt, Personal wurde abgebaut, Verträge gekündigt.
Richtig: Die Kernfusionspläne dagegen könnten tatsächlich eine Rolle in der künftigen Energieversorgung spielen – wenn die Technologie hält, was sie verspricht. Doch erste Fusionskraftwerke vor 2050? Das glauben selbst optimistische Wissenschaftler nicht.
OZD-Prognose:
Die
Investition in Kernfusion könnte aber Bayern langfristig eine
Führungsrolle in der Energie-Forschung verschaffen – wenn der Bund
mitspielt. Und, das Problem bei der Kernfusion ist das eingeschlossen Plasama, das mit Magneten gehalten werden muss. Dies ist ein dynamischer hochkomplexer Prozess der Magnetsteuerung, aber es gibt eine Lösung. Die mit einem Qantencomputer berechnete Feldstärke, wird voraussichtlich in naher Zukunft gar kein Problem mehr sein. Daher sehen wir die Söderforderung nach einer bayrischen Kernfusion als richtig an.
OZD-Erklärungen
Was ist Kernfusion?
Anders als die klassische Atomkraft basiert die Kernfusion auf der Verschmelzung von Atomkernen, nicht auf ihrer Spaltung. Dadurch entstehen kaum radioaktive Abfälle und keine nuklearen Katastrophen. Der Prozess ähnelt dem, was in der Sonne passiert. Das Problem ist der Mageteinschluss des Plasmas. Ist das gelöst, dann gibt es ein neues Zeitalter der Menschheit. Energieprobleme sind dann passé.
Warum ist die Reaktivierung von Atomkraftwerken schwierig?
Nach der Abschaltung eines Kernkraftwerks werden Betriebsgenehmigungen entzogen, Wartungsverträge gekündigt und Personal abgebaut. Zudem müssten Brennstäbe neu beschafft werden – ein Prozess, der Jahre dauert.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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