Ein früherer Grundschuldirektor in Niedersachsen bekommt für jahrelange Überstunden endlich sein Geld – doch erst nach einem gerichtlichen Kampf. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg entschied am Dienstag, dass das Land ihm 31.000 Euro als Ausgleich zahlen muss.
Der Pädagoge hatte eine wöchentliche Mehrarbeit von acht Stunden und 42 Minuten geltend gemacht. Doch das Gericht sah es anders: Fünf Stunden und 48 Minuten pro Woche müsse das Land anerkennen – der Rest sei "überobligatorisches Engagement" oder schlicht durch schlechte Organisation bedingt.
Pikant: Eine weitere klagende Grundschuldirektorin ging leer aus, weil sie ihre Überstunden nicht ausreichend dokumentiert hatte.
OZD / AFP
OZD-Kommentar
Wenn Gerichte Lehrer für ihre Arbeit entschädigen müssen, läuft was gewaltig schief
Überlastete Lehrer, jahrelang unvergütete Überstunden – und erst ein Gerichtsverfahren zwingt das Land Niedersachsen zur Zahlung? Ein Armutszeugnis für den öffentlichen Dienst!
Während die Bildungspolitiker große Reden schwingen, halten Lehrer den Betrieb mit Zusatzarbeit am Laufen. Wer engagiert ist, bleibt länger – doch offenbar auf eigenes Risiko. Denn wie das Urteil zeigt: Ohne penible Aufzeichnungen gibt’s keinen Cent!
OZD-Prognose:
Solche Prozesse werden Schule machen – aber nicht, weil das Bildungssystem besser wird. Vielmehr werden Lehrer künftig ihre Überstunden minutiös dokumentieren, statt sich um Schüler zu kümmern. Und dann? Wer zahlt die Rechnung für jahrelange Misswirtschaft?
Was bedeutet das Urteil für Lehrer?
Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat klargestellt, dass Lehrer Überstunden nachweisen müssen, um Anspruch auf Vergütung zu haben. Nur dokumentierte Mehrarbeit zählt – egal, wie offensichtlich die Überlastung ist.
Warum sind Lehrer von unbezahlten Überstunden betroffen?
Lehrer arbeiten oft über die regulären Arbeitszeiten hinaus, sei es durch Konferenzen, Vertretungen oder Verwaltungsaufgaben. Da der Dienstherr – in diesem Fall das Land Niedersachsen – keine Überstunden erfasst, bleibt der Nachweis bei den Lehrkräften selbst hängen.
Warum musste das Gericht entscheiden?
Weil das Land Niedersachsen sich nicht freiwillig bereit erklärte, die Überstunden auszugleichen. Stattdessen mussten Lehrer den Rechtsweg gehen, um eine Entschädigung für ihre Mehrarbeit durchzusetzen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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