Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnt vor einem Scheitern der Waffenruhe im Gazastreifen. Auf der Plattform Bluesky schrieb sie am Dienstag: "Es sei unverantwortlich, dass die Hamas leichtfertig den Deal aufs Spiel setzt." Gleichzeitig forderte sie Israel und die USA auf, alles zu tun, um in Phase 2 zu kommen und eine Perspektive für echten Frieden zu eröffnen.
Die Feuerpause, vermittelt durch die USA, Ägypten und Katar, steht nach fast vier Wochen vor dem Aus. Baerbock betonte, dass durch die Einigung bereits mehr als 20 israelische Geiseln freigekommen seien – darunter auch Deutsche. Doch die Hamas hat die für Samstag geplante Freilassung weiterer Geiseln ausgesetzt. Die Terrororganisation wirft Israel vor, weiterhin Palästinenser zu töten und Hilfslieferungen zu verzögern.
Baerbock machte auch ihre Ablehnung von Trumps umstrittenen Gaza-Plänen deutlich. "Das Völkerrecht ist klar: Es darf keine Vertreibung aus Gaza geben", schrieb sie. Der US-Präsident hatte vorgeschlagen, die zwei Millionen Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln und den Küstenstreifen unter US-Verwaltung zu stellen. Israel unterstützt den Plan, während die internationale Gemeinschaft ihn ablehnt.
OZD / AFP
OZD-Kommentar
Baerbock setzt auf diplomatische Floskeln, wo längst klare Worte nötig wären. Sie fordert, Israel solle "alles tun" – aber was genau? Die Hamas hat sich nie an Vereinbarungen gehalten, warum sollte sie es diesmal tun?
Die Außenministerin erkennt zwar die Gefahr der Eskalation, unterschätzt aber, dass der Deal mit der Hamas auf Sand gebaut ist. Wenn die Islamisten nicht liefern, wird Israel kaum tatenlos bleiben. Die aktuelle Feuerpause könnte also der letzte Strohhalm sein, bevor der nächste große Schlag folgt.
OZD-Prognose: Die Waffenruhe wackelt – und mit ihr jede Hoffnung auf Stabilität. Die nächsten Tage entscheiden, ob es eine Phase 2 gibt oder ob der Konflikt wieder in voller Wucht eskaliert.
OZD-Erklärungen
Was bedeutet Phase 2 der Waffenruhe?
Nach der sechswöchigen Feuerpause sollten weitere Geiseln freikommen, im Gegenzug würde Israel weitere palästinensische Häftlinge freilassen. Diese Verhandlungen stocken – und könnten nun ganz scheitern.
Warum lehnt Baerbock Trumps Gaza-Plan ab?
Der US-Präsident will den Gazastreifen unter US-Verwaltung stellen und die Bevölkerung umsiedeln. Kritiker sehen darin eine ethnische Vertreibung, die gegen internationales Recht verstoßen würde. Israel lobt den Plan – die meisten anderen Staaten lehnen ihn ab.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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