Als Gründe nannte die Bank „Effizienzgewinne durch die Digitalisierung“ sowie die „verstärkte Nutzung von internationalen Standorten“.
Gleichzeitig sollen in ausgewählten Bereichen im Ausland Stellen aufgebaut werden, sodass die Gesamtzahl der Vollzeitkräfte weltweit mit rund 36.700 weitgehend konstant bleibt. Die Bank setzt beim Stellenabbau insbesondere auf den „demografischen Wandel und natürliche Fluktuation“, erklärte sie weiter. Die konkreten Maßnahmen sollen in Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien festgelegt werden.
Trotz der Stellenkürzungen verzeichnete die Commerzbank im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 2,68 Milliarden Euro. Währenddessen verstärkt die italienische Großbank Unicredit ihr Interesse an der Commerzbank. Unicredit hat ihren Anteil auf 28 Prozent erhöht und strebt eine vollständige Übernahme an. Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter lehnen dies entschieden ab.
Auch die Bundesregierung äußerte scharfe Kritik an den Übernahmeplänen. Sie bezeichnete die Aktienkäufe von Unicredit als „unfreundliche Methoden“ und nannte das Verhalten „befremdlich und unangemessen“. Durch ihre schrittweisen Aktienkäufe hat Unicredit den Bund als größten Einzelanteilseigner der Commerzbank abgelöst. OZD / ©AFP
OZD-Kommentar
Der geplante Stellenabbau der Commerzbank zeigt, wie stark die Bankenbranche von Digitalisierung und internationalen Standortstrategien geprägt wird. Während Deutschland als Hauptstandort Personal verliert, wird im Ausland aufgebaut. Dies wirft Fragen zur künftigen Rolle der Commerzbank im deutschen Finanzsektor auf.
Besonders brisant ist die zunehmende Einflussnahme von Unicredit. Die schrittweise Übernahme durch die italienische Großbank könnte erhebliche Auswirkungen auf die Struktur und die Strategie der Commerzbank haben. Die Bundesregierung signalisiert klaren Widerstand – doch bleibt abzuwarten, ob sie Einfluss nehmen kann.
Prognose: Der Stellenabbau wird die Banklandschaft in Deutschland verändern und möglicherweise zu weiteren Fusionen oder strategischen Neuausrichtungen führen. Die Übernahmeschlacht mit Unicredit dürfte sich weiter zuspitzen und könnte politische sowie wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. Andere Banken werden auch von der Rationalisierung betroffen sein. Viel Arbeit wird wohl durch KI ersetzt.
OZD-Erklärungen
Was ist die Commerzbank?
Die Commerzbank ist eines der führenden Geldinstitute in Deutschland und betreut sowohl Privatkunden als auch Unternehmen. Sie wurde 1870 gegründet und ist ein zentraler Akteur im deutschen Finanzsektor. Trotz wirtschaftlicher Erfolge steht die Bank regelmäßig vor Herausforderungen durch Digitalisierung, Regulierung und internationale Konkurrenz.
Was ist Unicredit?
Unicredit ist eine der größten Banken Europas mit Hauptsitz in Mailand. Sie operiert in mehreren europäischen Ländern und expandiert durch Übernahmen. Mit ihrem schrittweisen Anteilserwerb an der Commerzbank versucht Unicredit, ihren Einfluss im deutschen Markt auszubauen. Der geplante Einstieg sorgt jedoch für erhebliche politische und wirtschaftliche Spannungen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.