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"Macht fassungslos": Steinmeier bei Gedenken nach mutmaßlichem Anschlag von München -

Hinweise auf extremistischen Hintergrund verdichten sich - Bundespräsident und Spitzenpolitiker erinnern an die Opfer – Ermittlungen laufen weiter

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Nach dem mutmaßlichen Autoanschlag eines 24-jährigen afghanischen Asylbewerbers in München hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Tatort der mindestens 30 Verletzten gedacht. Am Freitag legte er mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schweigend Blumen an der Stelle ab.

"Die Brutalität dieser Tat wühlt uns auf, macht fassungslos", erklärte Steinmeier anschließend. Der Täter habe vermutlich "wahllos" Menschen verletzen und töten wollen. Er werde dafür "nach Recht und Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden". Steinmeier sprach zugleich den Opfern sein Mitgefühl aus und dankte den Einsatzkräften von Polizei und Rettungsdienst.

Auch Kirchen- und Gewerkschaftsvertreter nahmen an der schlichten Zeremonie teil, darunter Münchens katholischer Erzbischof Reinhard Marx und Bayerns evangelischer Landesbischof Christian Kopp. "Wie schlimm ist es, was Menschen anderen Menschen antun können", sagte Marx in einer kurzen Fürbitte vor den Anwesenden. "Wir hoffen auf Frieden, auf ein Miteinander."

Der 24-jährige Verdächtige war am Donnerstag mit einem Kleinwagen in eine Demonstration von Gewerkschaftsmitgliedern gefahren. Mehrere seiner Opfer erlitten schwere Verletzungen. Die Ermittler sehen "Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund" der Tat.

Der Verdächtige, der sich laut Behörden legal in Deutschland aufhielt, sollte am Freitag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Ebenfalls am Freitag wollen die Ermittler über neue Erkenntnisse informieren. OZD / AFP


OZD-Kommentar

Der Anschlag von München hat die Republik erschüttert. Die Brutalität der Tat und die offenkundige Wahllosigkeit der Opferwahl verstärken die Angst vor extremistischer Gewalt. Der Verdacht eines extremistischen Hintergrunds zeigt erneut, dass Radikalisierung auch in Deutschland ein ernstzunehmendes Problem ist.

Dass Spitzenpolitiker, Kirchenvertreter und Gewerkschaften gemeinsam der Opfer gedenken, ist ein wichtiges Signal. Doch gleichzeitig stellt sich die Frage, wie eine Gesellschaft auf solche Taten reagieren soll. Reicht ein bloßes Gedenken oder müssen die Sicherheits- und Integrationskonzepte überdacht werden?

Prognose: Die politischen Diskussionen über die Konsequenzen dieser Tat werden in den kommenden Tagen an Intensität gewinnen. Neben Sicherheitsdebatten ist zu erwarten, dass Forderungen nach einer härteren Gangart gegenüber extremistischen Strukturen laut werden.



OZD-Analyse in Zahlen, Daten, Fakten

Opferzahlen: Mindestens 30 Verletzte, mehrere davon schwer.

Tatmotiv: Ermittlungen laufen, Hinweise auf extremistischen Hintergrund.

Täterprofil: 24 Jahre alt, afghanischer Herkunft, legaler Aufenthaltsstatus.

Rechtliche Folgen: Verdächtiger soll einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Politische Reaktionen: Bundespräsident Steinmeier, Ministerpräsident Söder und Innenminister Herrmann verurteilen die Tat.



OZD-Biographien und Erklärungen

Wer ist Frank-Walter Steinmeier?

Frank-Walter Steinmeier ist seit 2017 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Der frühere Außenminister und SPD-Politiker setzt sich für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein.

Was ist der rechtliche Hintergrund eines Ermittlungsverfahrens bei Terrorverdacht?

Bei Verdacht auf eine extremistisch motivierte Straftat übernimmt meist die Generalbundesanwaltschaft die Ermittlungen. Die Bundesanwaltschaft prüft die Tat auf Verstöße gegen das Strafgesetzbuch und mögliche terroristische Verbindungen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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