Nicht
nur in den Ausbau der elektrischen Busflotte, sondern auch in den
Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Münster investieren die
Stadtwerke und planen derzeit den Neu- und Ausbau zahlreicher
Ladestationen in Münster. „Wir wollen die Energiewende mitgestalten –
dazu gehört neben Ökostrom und klimafreundlicher Wärme auch die
emissionsfreie Mobilität“, sagt Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der
Stadtwerke-Geschäftsführung.
Bei der Elektrifizierung des
Nahverkehrs ist Münster schon vorn mit dabei: „In diesem Jahr werden auf
der Linie 11 die ersten elektrischen Gelenkbusse unterwegs sein, bis
2029 wollen wir unsere gesamte Busflotte auf E-Antrieb umgestellt
haben“, erklärt Mobilitäts-Geschäftsführer Frank Gäfgen. Im Feld der
öffentlichen Ladeinfrastruktur bestehe jedoch Aufholbedarf: „Wir werden
Münster daher mit weiteren Ladepunkten ausrüsten. In den nächsten vier
Jahren investieren wir dafür mindestens eine Million Euro.“
Ende
2019 haben die Stadtwerke bereits einen Schnelllader und Ladestationen
im Parkhaus an der Kiesekamps Mühle eingerichtet, weitere Standorte sind
derzeit mit dem städtischen Amt für Mobilität und Tiefbau in
Abstimmung. Dabei setzen Stadt und Stadtwerke nicht nur auf Parkflächen
in der Innenstadt, sondern möchten auch in den Stadtteilen öffentliche
Ladeinfrastruktur schaffen. „Auch wenn derzeit die Corona-Pandemie das
öffentliche Leben bestimmt, werfen wir einen Blick in Münsters Zukunft.
Dazu gehört auch dieses Investitionsprogramm“, so die beiden
Geschäftsführer.
Änderungen beim Stromtanken geplant
Sowohl der geplante Ausbau als auch der Betrieb der bestehenden
Ladesäulen mit ihren steigenden Lademengen verursachen Kosten, die
refinanziert werden müssen. Daher erweitern die Stadtwerke nach zehn
Jahren kostenlosen Ladens die Zahlungsmöglichkeiten und -pflichten an
der Ladesäule: Sie machen die Ladesäulen damit für mehr Nutzer einfacher
zugänglich und beteiligen künftig alle Nutzer an den Kosten. „An den
Ladesäulen der Stadtwerke fließt bei jedem Tankvorgang echter Ökostrom,
der mit dem strengen Label ‚Grüner Strom‘ zertifiziert ist, in die
Batterien des Elektroautos “, betont Frank Gäfgen.
Ab dem 1.
Juni vereinfachen die Stadtwerke auch Gästen das Laden ihres Fahrzeugs
in Münster. Bezahlt wird ohne Anmeldung per Kreditkarte. Abgerechnet
werden die Strommenge und die Standzeit an der Ladesäule zu
marktüblichen Preisen.
Am günstigsten bleibt es für alle Kunden
der Stadtwerke, die ihre PlusCard oder eine Ladekarte für
Geschäftskunden für das Stromtanken nutzen. Noch tanken sie wie gewohnt
kostenlos. Ab Herbst zahlen sie je Ladevorgang einen gegenüber anderen
Nutzern günstigeren Preis, der monatlich abgerechnet wird.
Von
den umfangreichen Erfahrungen der Stadtwerke sollen künftig auch
Geschäftskunden profitieren: „Wer seinen Kunden, Besuchern oder
Mitarbeitern Lademöglichkeiten anbieten will, bekommt bei uns
E-Mobilität aus einer Hand – von der Planung über die Überwachung bis
hin zur Abrechnung“, erklärt Sebastian Jurczyk.
Foto: Eine Million Euro für die öffentliche Ladeinfrastruktur in Münster: Diesen Plan stellten die Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk (l.) und Frank Gäfgen vor.