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Selenskyj warnt

Ohne US-Hilfe steht die Ukraine vor dem Aus

Drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges betont der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die entscheidende Rolle der US-Militärhilfe für das Überleben seines Landes. In einem Interview mit NBC erklärte Selenskyj: "Ohne die Unterstützung der Vereinigten Staaten werden wir kaum eine Chance haben zu überleben." Diese Aussage erfolgt vor dem Hintergrund eines anderthalbstündigen Telefonats zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Trump kündigte danach an, unverzüglich Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine aufzunehmen. Selenskyj zeigte sich bereit für ein Treffen mit Putin, betonte jedoch, dass zuvor ein gemeinsamer Plan mit den Verbündeten zur Beendigung des Krieges erarbeitet werden müsse. In Kiew und bei westlichen Partnern wächst die Sorge, dass ein Rückzug der US-Unterstützung die Ukraine zwingen könnte, erhebliche territoriale Zugeständnisse an Russland zu machen.

OZD / AFP


Kommentar:

OZD-Kommentar

Die jüngsten Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die fragile Lage der Ukraine. Präsident Selenskyjs eindringlicher Appell verdeutlicht die Abhängigkeit seines Landes von externer Unterstützung, insbesondere durch die USA. Die Ankündigung von Verhandlungen zwischen Trump und Putin ohne vorherige Abstimmung mit europäischen Partnern könnte die Ukraine in eine prekäre Position bringen. Es besteht die Gefahr, dass Kiew unter Druck gerät, territoriale Kompromisse einzugehen, die langfristig die Souveränität und territoriale Integrität des Landes untergraben könnten. Die europäischen Verbündeten müssen nun geschlossen auftreten und sicherstellen, dass ihre Interessen und die der Ukraine in den bevorstehenden Gesprächen gewahrt bleiben.

Prognose: In den kommenden Wochen könnten die Verhandlungen zu einem Waffenstillstand führen, jedoch bleibt ungewiss, ob dieser für die Ukraine zu akzeptablen Bedingungen erreicht wird.

Analyse: Zahlen, Daten, Fakten:

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 hat die Ukraine erhebliche Unterstützung von den USA erhalten. Laut offiziellen Angaben belief sich die US-Militärhilfe bis Ende 2024 auf über 48 Milliarden US-Dollar. Diese umfasste die Lieferung von Waffensystemen, Munition und Ausbildung ukrainischer Streitkräfte. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges auf die Ukraine sind gravierend: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte 2023 um 30%, und die Inflation erreichte zweistellige Werte. Politisch steht die Ukraine vor der Herausforderung, ihre westlichen Allianzen zu stärken, während gleichzeitig der Druck wächst, in Verhandlungen mit Russland einzutreten. Die europäische Gemeinschaft zeigt sich besorgt über mögliche Alleingänge der USA und fordert eine enge Abstimmung, um die Stabilität in der Region zu gewährleisten.

Biographien & Erklärungen:

Wer ist Wolodymyr Selenskyj?

Wolodymyr Selenskyj, geboren am 25. Januar 1978 in Krywyj Rih, Ukraine, erlangte zunächst Bekanntheit als Schauspieler und Produzent. Mit der populären TV-Serie "Diener des Volkes" wurde er landesweit berühmt, in der er einen Lehrer spielt, der unerwartet Präsident wird. 2019 kandidierte Selenskyj für das Präsidentenamt und gewann die Wahl mit überwältigender Mehrheit. Seitdem steht er an der Spitze des Landes und navigiert die Ukraine durch politische Turbulenzen und den anhaltenden Konflikt mit Russland.

Was ist die Münchner Sicherheitskonferenz?

Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) wurde 1963 gegründet und gilt als eines der weltweit führenden Foren für Debatten zu internationaler Sicherheitspolitik. Jährlich treffen sich hochrangige Entscheidungsträger aus Politik, Militär, Wirtschaft und Wissenschaft in München, um aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen zu diskutieren. Die MSC dient als Plattform für informelle diplomatische Kontakte und trägt zur Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen Akteuren bei.


Alle Angaben ohne Gewähr. 

Titelbild AFP.