Tom Bischof hat der TSG Hoffenheim einen wichtigen Befreiungsschlag beschert. Mit seinem Treffer beim 3:1 (2:1)-Erfolg gegen Werder Bremen brachte das 19-jährige Juwel die zuvor schwer kriselnden Kraichgauer auf Kurs und verschaffte seinem Team ein dringend benötigtes Polster im Abstiegskampf. Mit nun sieben Punkten Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge kann Hoffenheim wieder durchatmen.
Dabei begann die Partie für die Gäste alles andere als vielversprechend: Bereits in der siebten Minute unterlief Stanley Nsoki ein Eigentor, das Werder in Führung brachte. Der Franzose hatte damit ein unschönes Wiedersehen mit Bremen, nachdem er bereits im Hinspiel mit einem Platzverweis negativ aufgefallen war. Doch die TSG zeigte die richtige Reaktion und übernahm zunehmend die Kontrolle. Anton Stach sorgte in der 28. Minute für den Ausgleich, ehe Bischof kurz vor der Halbzeitpause mit einem platzierten Schuss aus 18 Metern zur Führung traf.
Bremen, das seit fast elf Jahren auf einen Heimsieg gegen Hoffenheim wartet, verlor durch die Niederlage den Anschluss an die Europapokalplätze. Trotz eines dreifachen Wechsels zur zweiten Halbzeit gelang es dem Team von Ole Werner nicht, die Partie zu drehen. Stattdessen machte Neuzugang Gift Orban in der 63. Minute mit dem 3:1 alles klar.
Werder hatte sich nach der Pause bemüht, aber Hoffenheim blieb griffiger und nutzte seine Chancen eiskalt. Bischof, der im Sommer zum FC Bayern wechselt, zeigte eine reife Leistung und war maßgeblich am dritten Treffer beteiligt. Mit diesem Erfolg kann sich Hoffenheim etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen, während Bremen nach unten blicken muss. OZD / AFP
OZD-Kommentar
Ein Befreiungsschlag für Hoffenheim, ein bitterer Rückschlag für Bremen: Während die TSG die Zeichen der Zeit erkannt und mit Leidenschaft auf den Rückstand reagiert hat, wirkt Werder in der Krise verunsichert und uninspiriert. Die Bremer kämpfen mit denselben Problemen, die sie bereits die gesamte Saison begleiten: mangelnde Durchschlagskraft im Angriff und defensive Unsicherheiten.
Tom Bischof hat gezeigt, warum ihn der FC Bayern im Sommer verpflichtet. Der Youngster war nicht nur torgefährlich, sondern lenkte das Spiel klug und bewies Reife. Seine Entwicklung macht deutlich, dass Hoffenheim Talente nicht nur entwickelt, sondern ihnen auch Verantwortung überträgt.
Bremen hingegen droht, die internationalen Plätze vollends aus den Augen zu verlieren. Ohne eine Kehrtwende droht eine Rückrunde im Mittelmaß. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Verantwortlichen in Bremen einen Plan haben, um das Ruder herumzureißen.
Analyse: Zahlen, Daten, Fakten
Hoffenheim hat erstmals seit vier Spielen wieder gewonnen und sich ein Polster von sieben Punkten auf die Abstiegsränge geschaffen.
Werder Bremen wartet seit 2013 auf einen Heimsieg gegen Hoffenheim.
Tom Bischof erzielte sein erstes Saisontor und wechselte nach dem Spiel in die Top 5 der TSG-Scorer.
Hoffenheim zeigte sich defensiv stabiler: Nach zuvor zehn Gegentoren in zwei Spielen blieb die TSG erstmals seit sechs Partien unter zwei Gegentreffern.
Werder Bremen hat in den letzten vier Heimspielen nur vier Punkte geholt und ist in akuter Gefahr, aus dem oberen Tabellendrittel zu fallen.
Wer ist Tom Bischof?
Tom Bischof ist eines der vielversprechendsten Talente des deutschen Fußballs. Der 19-jährige offensive Mittelfeldspieler durchlief die Jugendakademie der TSG Hoffenheim und machte bereits mit 17 Jahren sein Bundesliga-Debüt. Technisch versiert, spielintelligent und mit einem feinen linken Fuß ausgestattet, gilt Bischof als kreativer Spielmacher, der sowohl selbst abschließen als auch seine Mitspieler in Szene setzen kann.
Seine Entwicklung blieb nicht unbemerkt: Der FC Bayern München sicherte sich bereits frühzeitig seine Dienste, sodass er zur kommenden Saison nach München wechseln wird. In der laufenden Saison hat er seine Rolle im Hoffenheimer Mittelfeld gefestigt und zeigte mit seinem entscheidenden Treffer in Bremen, dass er den nächsten Karriereschritt gehen kann.
Was ist die TSG Hoffenheim?
Die TSG 1899 Hoffenheim ist ein deutscher Fußballverein aus dem Kraichgau, der seit 2008 in der Bundesliga spielt. Der Verein, der von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp gefördert wurde, etablierte sich schnell in der Bundesliga und erreichte 2018 erstmals die Champions League. Hoffenheim ist bekannt für seine exzellente Jugendarbeit und hat in den letzten Jahren mehrere Top-Talente hervorgebracht. Trotz wechselhafter sportlicher Leistungen ist die TSG finanziell stabil und setzt auf eine offensive Spielphilosophie.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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