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Der Papst lebt noch und atmet selbstständig - Die Auswirkungen auf das Pontifikat

Papst Franziskus befindet sich mit einer beidseitigen Lungenentzündung im Krankenhaus. Laut Vatikan ist sein Zustand stabil, er atmet selbstständig. Ein nahestehender Theologe rechnet mit einem längeren Klinikaufenthalt. Gläubige versammeln sich zum Gebet.

Papst Franziskus bleibt nach seiner Einlieferung ins römische Gemelli-Krankenhaus weiterhin unter medizinischer Beobachtung. Der Vatikan teilte am Mittwoch mit, dass der 88-jährige Pontifex nach einer ruhigen Nacht selbstständig atmen könne und wach sowie ansprechbar sei. Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni besuchte ihn und berichtete anschließend, der Papst sei „guter Dinge“ und habe sogar mit ihr gescherzt.

Dennoch bleibt die Situation ernst. Eine Computertomografie ergab, dass Franziskus an einer beidseitigen Lungenentzündung leidet. Der ihm nahestehende Theologe Antonio Spadaro geht davon aus, dass der Pontifex mindestens zwei bis drei Wochen in der Klinik bleiben muss. „Die Lage ist heikel, aber ich habe keinerlei Panik wahrgenommen“, sagte Spadaro. Franziskus habe eine „außerordentliche Lebenskraft“ und sei „kein Mensch, der sich geschlagen gibt“.

Der Papst ist bereits seit Freitag im Krankenhaus, nachdem er Atemprobleme entwickelt hatte. Schon länger leidet er unter gesundheitlichen Beschwerden. In jungen Jahren wurde ihm ein Teil der Lunge entfernt, was ihn anfälliger für Infektionen macht. In den vergangenen Monaten musste er mehrfach öffentliche Auftritte verkürzen oder Reden von anderen verlesen lassen.

Vor dem Krankenhaus versammelten sich Gläubige und entzündeten Kerzen mit seinem Konterfei. Kardinal Baldassare Reina, der den Papst bei der Leitung des Bistums Rom vertritt, rief die Gemeinden der Stadt zum Gebet für den Pontifex auf.

Franziskus' öffentliche Termine wurden bis mindestens zum kommenden Wochenende abgesagt. Der Vatikan bemüht sich, kursierende Falschmeldungen über seinen angeblichen Tod zu dementieren. Dennoch bleiben Fragen zur weiteren Genesung des Papstes offen – insbesondere mit Blick auf seine langfristige gesundheitliche Belastbarkeit.

OZD / AFP


OZD-Kommentar

Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus sorgt weltweit für Besorgnis. Auch wenn der Vatikan betont, dass der 88-Jährige selbstständig atmen kann und stabil sei, bleibt seine gesundheitliche Verfassung fragil. Eine beidseitige Lungenentzündung ist gerade für ältere Menschen mit Vorerkrankungen äußerst gefährlich.

Die Kirche steht damit erneut vor der Frage, wie belastbar ihr Oberhaupt noch ist. Franziskus hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Reden wurden verlesen, öffentliche Auftritte verkürzt. Schon jetzt mehren sich Spekulationen darüber, ob der Pontifex auf lange Sicht sein Amt weiter ausüben kann.

Der Papst selbst hatte sich in der Vergangenheit offen für den Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen gezeigt. Sollte seine Genesung sich verzögern, könnte eine solche Entscheidung schneller relevant werden als bisher gedacht. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Franziskus die Kraft hat, sein Amt weiterzuführen – oder ob der Vatikan sich auf einen neuen Übergang vorbereiten muss.


OZD-Analyse

Gesundheitszustand von Papst Franziskus
Der 88-jährige Papst leidet an einer beidseitigen Lungenentzündung
Er befindet sich seit Freitag im römischen Gemelli-Krankenhaus
Der Vatikan berichtet, dass er selbstständig atmen kann und stabil sei

Verlauf der Erkrankung und medizinische Prognosen
Computertomografie bestätigte die Diagnose einer schweren Infektion
Ärzte rechnen mit einem Klinikaufenthalt von zwei bis drei Wochen
Franziskus musste bereits in jungen Jahren einen Teil seiner Lunge entfernen lassen

Auswirkungen auf das Pontifikat
Öffentliche Termine wurden bis mindestens zum Wochenende abgesagt
In den vergangenen Monaten musste er bereits häufiger Auftritte verkürzen
Diskussion über eine mögliche Amtsniederlegung könnten wieder aufflammen

Reaktionen aus Kirche und Öffentlichkeit
Kardinal Baldassare Reina ruft die Gläubigen zum Gebet auf
Vor dem Krankenhaus entzünden Gläubige Kerzen mit dem Konterfei des Papstes
Der Vatikan bemüht sich, kursierende Falschmeldungen über seinen Tod zu widerlegen


OZD-Biographien und Erklärungen

Wer ist Papst Franziskus?
Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, ist seit 2013 Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Der aus Argentinien stammende Jesuit ist bekannt für seine volksnahe Art und seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Schon als junger Mann erlitt er eine schwere Lungeninfektion, die dazu führte, dass ihm ein Teil der Lunge entfernt wurde. Seitdem hat er immer wieder mit Atembeschwerden zu kämpfen.

Was ist das Gemelli-Krankenhaus?
Das Universitätsklinikum Agostino Gemelli in Rom ist eine der renommiertesten medizinischen Einrichtungen Italiens. Es dient als bevorzugte Klinik für die medizinische Versorgung des Papstes und anderer hochrangiger Persönlichkeiten des Vatikans. Bereits mehrere Päpste, darunter Johannes Paul II., wurden hier behandelt.



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