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Trump feiert Black History Month

Vor jubelnden Gästen dankte er schwarzen Wählern für ihre Unterstützung. Gleichzeitig streicht seine Regierung Mittel für ethnische Feiern.

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag im Weißen Haus an einer Feier zum Black History Month teilgenommen – und das, obwohl seine Regierung zuletzt massive Einschnitte bei Programmen zur Förderung von Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) vorgenommen hat. „Willkommen im Weißen Haus, wir feiern mit Stolz den Black History Month“, sagte Trump an der Seite von Golf-Superstar Tiger Woods. Vor jubelnden Gästen, darunter viele schwarze Amerikaner, würdigte er die Leistungen der afroamerikanischen Gemeinschaft und dankte seinen schwarzen Wählern für ihre Unterstützung.

„Ich habe mehr Stimmen von schwarzen Amerikanern erhalten als jeder republikanische Präsident zuvor“, erklärte Trump. Als er die Möglichkeit einer dritten Amtszeit andeutete – was die US-Verfassung verbietet –, skandierte das Publikum: „Vier weitere Jahre!“

Trump konnte bei der Präsidentschaftswahl im November Gewinne in vielen Wählergruppen verzeichnen, darunter auch bei Schwarzen. Dennoch hat seine Regierung in den vergangenen Wochen die Mittel für zahlreiche Diversitätsprogramme drastisch gekürzt. Laut einer neuen Richtlinie von Verteidigungsminister Pete Hegseth soll das Pentagon keine finanziellen Mittel mehr für spezielle Monate bereitstellen, die sich auf ethnische oder gesellschaftliche Gruppen konzentrieren.

Zu den betroffenen Veranstaltungen gehören neben dem Black History Month auch der Women’s History Month, der Asian American and Pacific Islander Heritage Month sowie der National Hispanic Heritage Month. Kritiker werfen Trump vor, die Förderung von Minderheiten bewusst zurückzufahren, während seine Anhänger die Maßnahmen als Schritt gegen „umgekehrte Diskriminierung“ feiern.

OZD / AFP

OZD-Kommentar:

Trumps Teilnahme am Black History Month mag auf den ersten Blick wie ein Zeichen der Anerkennung für die afroamerikanische Gemeinschaft erscheinen. Doch die gleichzeitige Kürzung von DEI-Programmen zeigt eine widersprüchliche Haltung seiner Regierung. Während der Präsident sich für die Stimmen schwarzer Wähler bedankt, werden staatliche Mittel für Programme gestrichen, die genau diese Gemeinschaft historisch unterstützen.

Die Entscheidung, Feierlichkeiten wie den Black History Month nicht mehr aus Pentagon-Mitteln zu finanzieren, ist ein klares Signal: Trumps Regierung setzt auf einen Kulturkampf gegen Diversitätsinitiativen, die er in der Vergangenheit als „Diskriminierung gegen Weiße“ bezeichnet hat. Die Resonanz seiner Anhänger zeigt, dass dieser Kurs in Teilen der Wählerschaft gut ankommt. Doch langfristig könnte der Entzug finanzieller Mittel für ethnische und kulturelle Feiern zu Protesten und wachsender Frustration innerhalb der betroffenen Gruppen führen.

Prognose:
Die Kürzungen werden auf Widerstand stoßen, insbesondere von Bürgerrechtsorganisationen und demokratischen Politikern. Gleichzeitig könnte Trump versuchen, gezielte Maßnahmen zur Wählerbindung schwarzer Amerikaner zu präsentieren, um seinen gestiegenen Rückhalt bei dieser Wählergruppe weiter auszubauen.

Analyse: Zahlen, Daten, Fakten:Wahlergebnis: Trump erzielte bei der Präsidentschaftswahl 2024 einen höheren Anteil an schwarzen Wählern als jeder republikanische Präsident seit Jahrzehnten.

DEI-Kürzungen: Die US-Regierung hat mehrere Programme zur Förderung von Diversität in staatlichen Behörden und im Militär abgeschafft.

Pentagon-Richtlinie: Verteidigungsminister Pete Hegseth ordnete an, dass für ethnisch orientierte Feierlichkeiten keine Mittel mehr bereitgestellt werden.

Black History Month: Seit 1976 wird der Februar in den USA als Monat zur Würdigung afroamerikanischer Geschichte begangen.

Gesellschaftliche Debatte: Konservative Kreise kritisieren DEI-Programme als übertriebene Bevorzugung, während Bürgerrechtler ihre Bedeutung für Gleichstellung betonen.


Biographien & Erklärungen:

Wer ist Tiger Woods?
Tiger Woods ist einer der erfolgreichsten Golfspieler aller Zeiten. Der 1975 geborene Sportler hat zahlreiche Major-Titel gewonnen und gilt als Symbolfigur für den Aufstieg afroamerikanischer Athleten im Golf. Woods war mehrfach bei Veranstaltungen im Weißen Haus zu Gast und genießt auch unter konservativen Politikern hohes Ansehen.

Was ist der Black History Month?
Der Black History Month wird seit 1976 in den USA jedes Jahr im Februar gefeiert. Er dient der Würdigung der Beiträge afroamerikanischer Persönlichkeiten zur Geschichte, Kultur und Gesellschaft. Ursprünglich als „Negro History Week“ von Historiker Carter G. Woodson 1926 eingeführt, wurde er später auf einen ganzen Monat ausgeweitet.


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP