Der Vorsitzende der französischen rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN), Jordan Bardella, hat nach einem umstrittenen Auftritt von Steve Bannon seine geplante Rede auf der konservativen US-Konferenz CPAC abgesagt. Bannon, der frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, hatte während seiner Rede am Donnerstag den rechten Arm mit flacher Hand ausgestreckt und den Trump-Slogan „Kämpft, kämpft, kämpft“ gerufen.
Bardella, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits in Washington aufhielt, begründete seinen Rückzug mit einer deutlichen Distanzierung. Ein Redner habe sich „um zu provozieren, eine Geste erlaubt, die auf die Nazi-Ideologie anspielt“, erklärte er. Der 29-Jährige, der 2022 die Parteiführung des RN von Marine Le Pen übernommen hatte, verfolgt die Strategie, das Image der Partei zu modernisieren und von ihrer rechtsextremen Vergangenheit abzugrenzen.
Bannon, der einst als treibende Kraft hinter Trumps erstem Wahlsieg galt, hat enge Verbindungen zu ultrarechten Gruppierungen in Europa. Bereits in der Vergangenheit sorgte er mit radikalen Äußerungen und provokanten Gesten für Empörung.
Die CPAC-Konferenz gilt als wichtigstes jährliches Treffen des rechten Lagers in den USA und bringt tausende Teilnehmer zusammen. In diesem Jahr sorgte die Veranstaltung bereits mehrfach für Kontroversen. Am Donnerstag hatte US-Vizepräsident JD Vance seine Kritik an der Meinungsfreiheit in Europa bekräftigt und dabei eine Verbindung zwischen der US-Militärpräsenz in Deutschland und politischen Entwicklungen hierzulande hergestellt.
OZD-Kommentar
Bannons Geste zeigt einmal mehr, mit welchen Provokationen Teile der amerikanischen Rechten arbeiten. Der Vorfall verdeutlicht, dass sich rechte Gruppierungen weltweit zwar rhetorisch voneinander abgrenzen, in der Praxis aber oft ideologische Überschneidungen haben. Bardellas Absage ist vordergründig ein Versuch, sich von radikalen Elementen zu distanzieren, bleibt aber taktisch motiviert. Sein Rassemblement National ist bestrebt, salonfähig zu werden – doch die Nähe zu Figuren wie Bannon und Trump zeigt, dass diese Distanzierung nur begrenzt glaubwürdig ist. Die Absage Bardellas wird in Frankreich als Beweis für seinen moderaten Kurs gewertet, doch seine Partei bleibt eng mit dem rechten Lager in den USA verbunden. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob er tatsächlich eine langfristige Strategie der Abgrenzung verfolgt oder ob es sich nur um eine taktische Reaktion auf die öffentliche Empörung handelt.
OZD-Analyse
Hintergrund des Vorfalls
Steve Bannon streckte während seiner Rede auf der CPAC den rechten Arm mit flacher Hand aus
Bannon rief dabei den Trump-Slogan „Kämpft, kämpft, kämpft“
Die Geste erinnerte an den Hitlergruß und sorgte international für Empörung
Reaktion von Jordan Bardella
Bardella sagte seine Rede bei der CPAC ab und distanzierte sich von der Provokation
Er erklärte, dass der Vorfall eine „Anspielung auf die Nazi-Ideologie“ sei
Die Entscheidung steht im Kontext der Strategie des RN, sich von extremistischen Elementen abzugrenzen
Bedeutung für die politische Landschaft
Die Absage zeigt, dass europäische Rechtspopulisten sich zunehmend von radikaleren US-Rechten absetzen wollen
Gleichzeitig bleibt das Netzwerk zwischen Trump, Bannon und europäischen Rechtspopulisten eng
Die CPAC 2024 zeigt die wachsende ideologische Spaltung innerhalb der globalen Rechten
OZD-Biographie und Erklärungen
Wer ist Steve Bannon?
Steve Bannon ist ein US-amerikanischer politischer Berater und ehemaliger Chefstratege von Donald Trump. Er war Mitbegründer der ultrarechten Plattform „Breitbart News“ und spielte eine zentrale Rolle in Trumps Wahlkampf 2016. Nach seiner Entlassung aus dem Weißen Haus knüpfte er enge Verbindungen zu rechtspopulistischen Bewegungen in Europa und versuchte, eine internationale Allianz der Rechten zu schmieden. Bannon ist bekannt für seine radikale Rhetorik und Provokationen.
Was ist die CPAC?
Die Conservative Political Action Conference (CPAC) ist eine jährlich stattfindende Versammlung konservativer und rechtspopulistischer Politiker in den USA. Sie dient als Plattform für führende republikanische Politiker und Aktivisten, darunter Donald Trump, JD Vance und Steve Bannon. Die CPAC ist ein wichtiges Stimmungsbarometer für das rechte Lager in den USA und hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend radikalisiert.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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