Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Internationale Kritik an Hamas-Inszenierung bei Geiselübergabe

ie Hamas hat fünf israelische Geiseln freigelassen und an das Rote Kreuz übergeben. Eine sechste Freilassung steht noch aus. Israelische Sicherheitskräfte nahmen die Befreiten in Empfang.

Die radikalislamische Hamas hat am Samstag fünf israelische Geiseln freigelassen. Drei Männer wurden in der Stadt Nuseirat im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben, zwei weitere zuvor in Rafah. Die israelische Armee bestätigte die Übergabe und teilte mit, dass die Freigelassenen wohlbehalten in Israel eingetroffen seien.

In Nuseirat wurden die Geiseln Elija Cohen, Omer Schem Tov und Omer Wenkert an das Rote Kreuz übergeben, das sie in einem Konvoi aus dem Gebiet brachte. Zuvor hatte die Hamas in Rafah Avera Mengistu und den österreichisch-israelischen Doppelstaatler Tal Schoham an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Beide wurden ebenfalls nach Israel eskortiert.

Ursprünglich hatte die Hamas angekündigt, insgesamt sechs Geiseln freizulassen. Die Freilassung von Hischam al-Sajed stand jedoch zunächst noch aus.

Die Geiselfreilassung wurde von Inszenierungen begleitet, die international auf Kritik stießen. Bewaffnete Hamas-Kämpfer führten die Geiseln auf Bühnen vor, bevor sie an das Rote Kreuz übergeben wurden. Ähnliche Szenen hatten bereits in der Vergangenheit Empörung ausgelöst, da sie als Machtdemonstration der Hamas gewertet wurden.

OZD / AFP.


OZD-Kommentar

Die Freilassung von Geiseln ist ein menschlich bedeutsamer Moment – doch die Art und Weise, wie die Hamas diesen Prozess inszeniert, offenbart eine zynische Strategie. Die Vorführung von Geiseln auf Bühnen, um Stärke zu demonstrieren, hat nichts mit humanitärem Handeln zu tun, sondern dient allein der Propaganda.

Gleichzeitig zeigt die verzögerte Freilassung der sechsten Geisel, dass jede Bewegung der Hamas taktisch motiviert ist. Die Frage bleibt, inwieweit solche Teilfreilassungen gezielt eingesetzt werden, um Verhandlungsdruck aufrechtzuerhalten.

Für Israel ist die Rückkehr der Geiseln eine gute Nachricht, doch der Konflikt bleibt ungelöst. Die nächsten Tage werden zeigen, ob weitere Freilassungen folgen oder ob die Hamas erneut versucht, durch symbolische Aktionen ihre Verhandlungsposition zu stärken.



OZD-Analyse

Die Freilassung der fünf Geiseln durch die Hamas ist Teil eines größeren politischen und militärischen Kalküls. Seit dem 7. Oktober 2023 befinden sich noch zahlreiche Geiseln in der Gewalt der Hamas, und jede Freilassung ist Teil eines taktischen Spiels, das auf internationalen Druck und Verhandlungsdynamiken reagiert.

Zahlen zur Geiselsituation seit dem 7. Oktober 2023:

Ursprünglich entführte Geiseln: Rund 240

Bereits freigelassene Geiseln: Etwa 110 (teilweise im Rahmen von Gefangenenaustauschen)

Noch in der Gewalt der Hamas: Schätzungsweise 130, darunter mehrere ausländische Staatsangehörige

Hamas' Strategie hinter den Freilassungen:
Die selektive Freilassung von Geiseln hat klare politische Motive. Die Hamas nutzt die Geiselnahmen als Druckmittel gegenüber Israel und der internationalen Gemeinschaft. Die schrittweise Freilassung signalisiert Verhandlungsbereitschaft, während Verzögerungen und Inszenierungen die Kontrolle der Hamas über den Prozess verdeutlichen.



Internationale Reaktionen und Kritik:

Israel: Die israelische Regierung hat die Freilassungen begrüßt, aber betont, dass die Hamas weiterhin eine große Anzahl von Menschen als Geiseln hält.

Vereinte Nationen und Menschenrechtsorganisationen: Die Vorführungen von Geiseln durch die Hamas wurden international als unmenschlich kritisiert.

USA und EU: Die westlichen Staaten fordern eine vollständige Freilassung aller Geiseln und betonen, dass die Hamas weiter als destabilisierender Akteur in der Region agiert.

Ausblick:
Die nächsten Schritte im Nahost-Konflikt hängen stark davon ab, ob weitere Geiseln freikommen und ob sich die diplomatischen Bemühungen intensivieren. Gleichzeitig bleibt die Lage im Gazastreifen angespannt, während Israel seine Militäroperationen fortsetzt.


OZD-Biographien und Erklärungen

Wer ist die Hamas?
Die Hamas ist eine islamistische militante Organisation, die 1987 gegründet wurde und sowohl politische als auch militärische Strukturen besitzt. Sie regiert den Gazastreifen seit 2007 und befindet sich in einem anhaltenden Konflikt mit Israel. Die EU, die USA und mehrere andere Länder stufen die Hamas als Terrororganisation ein.

Was ist das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)?
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unabhängige Organisation, die weltweit humanitäre Hilfe leistet. Eine ihrer zentralen Aufgaben ist die Vermittlung bei Geisel- und Gefangenenaustauschen sowie der Schutz von Kriegsgefangenen gemäß den Genfer Konventionen.


Weiterempfehlen? 

Hier ist der QR-Code der Online-Zeitung-Deutschland!

  

Lesen Sie kostenlos und schlagen Sie in Ruhe nach! Vielen Dank!

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.