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Kabayel erkämpft sich WM-Chance - Kabayel siegt durch K.o. – Nächster Stopp: Weltmeister Usyk?

Agit Kabayel triumphiert im Ausscheidungskampf der WBC gegen Zhilei Zhang durch K.o. in der sechsten Runde. Damit sichert sich der Deutsche die WM-Chance gegen Alexander Usyk – doch ob der Kampf zustande kommt, bleibt offen.

Der deutsche Schwergewichtler Agit Kabayel hat mit einem eindrucksvollen K.o.-Sieg gegen den Chinesen Zhilei Zhang seinen Anspruch auf einen WM-Kampf untermauert. In der sechsten Runde brachte der Bochumer den 41-jährigen Zhang mit gezielten Körpertreffern zu Fall und wurde zum Pflichtherausforderer für Weltmeister Alexander Usyk gekrönt. Kabayel feierte damit seinen 26. Sieg im 26. Profikampf und ist nun WBC-Interims-Champion.

„Ich fühle mich großartig. Das war ein unfassbarer Kampf. Ich bin allen Leuten, die mich hier angefeuert haben, so dankbar. Zwischendurch habe ich gedacht, dass ich in Bochum bin, so laut waren die Agit-Sprechchöre“, erklärte Kabayel nach seinem Sieg. Der Deutsche blieb seiner bewährten Strategie treu und setzte von Beginn an auf harte Schläge zum Körper – eine Taktik, die ihm den Spitznamen „Leberking“ eingebracht hat.

Zhang, der als erfahrener und schlagstarker Gegner galt, hatte bereits früh Probleme mit Kabayels Tempo. Während der Bochumer die Ringmitte kontrollierte und klare Treffer landete, wirkte Zhang zunehmend kraftlos. Dennoch gelang dem Chinesen in der fünften Runde ein Überraschungstreffer mit seiner linken Schlaghand, die Kabayel kurzzeitig zu Boden schickte. Doch der Deutsche erholte sich schnell und setzte in Runde sechs entscheidend nach. Mit gezielten Körpertreffern zwang er Zhang endgültig in die Knie – der Chinese konnte nicht mehr weitermachen.

Mit diesem Sieg wandelt Kabayel weiter auf den Spuren von Max Schmeling, dem bisher einzigen deutschen Schwergewichtsweltmeister. Die große Frage bleibt nun, ob der Kampf gegen Usyk tatsächlich stattfinden wird. Der Ukrainer könnte sich stattdessen für einen lukrativeren Vereinigungskampf mit IBF-Weltmeister Daniel Dubois entscheiden. Sollte dies der Fall sein, müsste Kabayel möglicherweise noch länger auf seine Chance warten.

Vor den Augen von Usyk und Ex-Weltmeister Anthony Joshua bewies Kabayel jedoch eindrucksvoll, dass er bereit für die Weltspitze ist. Nach seinen Erfolgen gegen Arslanbek Machmudow und Frank Sanchez bestätigt er mit diesem Sieg endgültig seinen Status als ernstzunehmender Titelanwärter.

OZD / AFP.

OZD-Kommentar

Agit Kabayel hat es geschafft: Mit einem überzeugenden K.o.-Sieg gegen Zhilei Zhang hat er sich endgültig in der Schwergewichtselite etabliert. Doch der Weg zum WM-Titel bleibt steinig. Zwar ist er nun offiziell Pflichtherausforderer für Alexander Usyk, doch ob dieser Kampf tatsächlich zustande kommt, ist mehr als fraglich.

Der Profiboxsport wird nicht nur im Ring entschieden, sondern vor allem am Verhandlungstisch. Usyk könnte sich für einen finanziell lukrativeren Vereinigungskampf gegen Daniel Dubois entscheiden – eine Strategie, die in der Vergangenheit schon vielen Pflichtherausforderern ihre WM-Chance gekostet hat.

Sportlich hat Kabayel jedoch erneut bewiesen, dass er bereit ist, mit den Besten zu kämpfen. Seine Strategie, mit Körpertreffern die Ausdauer des Gegners systematisch zu zerstören, zahlte sich aus – Zhang hatte dem Tempo des Deutschen nichts entgegenzusetzen. Sollte Kabayel weiterhin auf diesem Niveau agieren, könnte er der erste deutsche Schwergewichtsweltmeister seit Max Schmeling werden. Doch zuerst muss er die Politik des Boxgeschäfts überstehen.



OZD-Analyse

Agit Kabayels Sieg über Zhilei Zhang war nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein klares Signal an die Schwergewichtswelt. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, wie dominant der Bochumer in diesem Kampf war – und warum er nun als legitimer Titelanwärter gilt.

Statistik des Kampfes Kabayel vs. Zhang:

Trefferquote Gesamt: Kabayel 47 %, Zhang 29 %

Trefferquote Körperschläge: Kabayel 61 %, Zhang 18 %

Jabs gelandet: Kabayel 42, Zhang 17

Power-Punches gelandet: Kabayel 68, Zhang 32

Schlagfrequenz pro Runde: Kabayel 58 Schläge, Zhang 41 Schläge

Niederschläge: Kabayel 1 (Runde 5), Zhang 1 (Runde 6, ausgezählt)

Diese Zahlen verdeutlichen, warum Kabayel als „Leberking“ bekannt ist: Seine Körpertreffer-Quote ist herausragend und war der entscheidende Faktor für seinen Sieg. Zhang, der als physisch robuster Kämpfer gilt, konnte sich dem konstanten Druck nicht entziehen und verlor letztendlich die Kontrolle über den Kampf.



Kabayels Weg zum WM-Titel – die Herausforderungen:

Usyk oder Dubois? Obwohl Kabayel Pflichtherausforderer ist, hat Usyk die Option, gegen Dubois anzutreten, was Kabayels WM-Chance verzögern könnte.Finanzielle Hürden: Kabayel muss ein starkes Management zeigen, um den Kampf gegen Usyk oder einen anderen Weltmeister zu sichern.Weitere Interims-Kämpfe? Falls Usyk sich für einen anderen Gegner entscheidet, könnte Kabayel gezwungen sein, gegen einen weiteren Top-Kämpfer anzutreten, bevor er seine WM-Chance bekommt.

Fazit:
Kabayel hat mit diesem Sieg alles getan, um sich für einen WM-Kampf zu empfehlen. Doch in der Welt des Boxens entscheidet nicht nur der Sport, sondern auch das Geschäft. Sollte er seine Chance gegen Usyk bekommen, könnte er als erster Deutscher seit Max Schmeling um den Schwergewichtstitel kämpfen. Doch es bleibt abzuwarten, ob der Kampf tatsächlich zustande kommt.



OZD-Biographien und Erklärungen

Wer ist Agit Kabayel?
Agit Kabayel ist ein deutscher Profiboxer im Schwergewicht und aktueller WBC-Interims-Champion. Geboren am 23. September 1992 in Leverkusen, wuchs er in Bochum auf und begann seine Profikarriere 2011. Er wurde zweimal Europameister und besiegte mehrere ungeschlagene Gegner, bevor er sich nun als WM-Pflichtherausforderer etabliert hat. Kabayel ist bekannt für seine präzisen Körperschläge und seine hohe Schlagfrequenz, die ihn zu einem unangenehmen Gegner für jeden Schwergewichtler machen.

Was ist die WBC (World Boxing Council)?
Die WBC ist einer der vier großen Weltverbände im Profiboxen und vergibt Weltmeistertitel in verschiedenen Gewichtsklassen. Sie wurde 1963 gegründet und zählt zu den prestigeträchtigsten Organisationen im Boxsport. Die WBC-Titelträger gehören traditionell zu den besten Kämpfern der Welt.

Was bedeutet Pflichtherausforderer?
Ein Pflichtherausforderer ist ein Boxer, der sich durch einen Ausscheidungskampf das Recht auf einen Titelkampf gegen den amtierenden Weltmeister gesichert hat. Der Weltmeister muss entweder gegen den Pflichtherausforderer antreten oder den Titel abgeben. Allerdings kommt es in der Praxis häufig vor, dass diese Kämpfe durch andere Verhandlungen verzögert oder umgangen werden.


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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.