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„Europa steht fest an der Seite der Ukraine“ – Merz kritisiert Trumps Russland-Kurs

Zum dritten Jahrestag des russischen Angriffskriegs fordert CDU-Chef Friedrich Merz, dass die Ukraine Teil möglicher Friedensverhandlungen sein muss. Die Kehrtwende der USA unter Trump sorgt in Europa für Unruhe.

Zum dritten Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat CDU-Chef und voraussichtlich künftiger Bundeskanzler Friedrich Merz eine aktive Beteiligung Kiews an Friedensverhandlungen gefordert. „Für einen gerechten Frieden muss das angegriffene Land Teil von Friedensverhandlungen sein“, schrieb Merz am Montag auf X (vormals Twitter).

Merz bekräftigte zudem die Unterstützung Deutschlands und Europas für die Ukraine: „Europa steht unverändert fest an der Seite der Ukraine.“ Man müsse die Ukraine „in eine Position der Stärke“ bringen, um eine tragfähige Verhandlungslösung zu ermöglichen.

Die Forderung von Merz kommt vor dem Hintergrund der veränderten US-Politik unter Donald Trump. Der US-Präsident hatte vor wenigen Tagen hochrangige Gespräche mit Russland über eine Beendigung des Krieges aufgenommen – ohne Vertreter der Ukraine oder der EU am Tisch. Dies hat bei der ukrainischen Regierung und vielen europäischen Unterstützern Befürchtungen ausgelöst, dass Kiew aus künftigen Verhandlungen ausgeschlossen werden könnte.

Während Trump und sein Team eine schnelle diplomatische Lösung anstreben, besteht in Europa die Sorge, dass die Interessen der Ukraine nicht ausreichend berücksichtigt werden. Merz‘ Äußerungen signalisieren, dass Deutschland sich klar gegen eine Verhandlungslösung ohne Kiews Beteiligung positioniert.

Ob sich die europäische Position in möglichen Friedensgesprächen durchsetzen lässt, bleibt jedoch offen. Russland hat bislang keine Bereitschaft signalisiert, die Ukraine als gleichwertigen Verhandlungspartner zu akzeptieren – und Trumps Strategie könnte darauf abzielen, einen Deal ohne direkte ukrainische Einflussnahme zu forcieren.

OZD / ©AFP.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

OZD-Kommentar

Die politischen Fronten in der Ukraine-Frage verschieben sich – und Merz versucht, Europas Position klarzumachen.

Während die USA unter Trump auf direkte Verhandlungen mit Russland setzen, besteht die Gefahr, dass die Ukraine und ihre europäischen Unterstützer marginalisiert werden. Die Botschaft von Merz ist eindeutig: Kiew darf nicht zum Zuschauer degradiert werden.

Doch wie realistisch ist diese Forderung? Russland hat kein Interesse daran, mit der Ukraine auf Augenhöhe zu verhandeln – Moskau betrachtet Kiew weiterhin als Teil seines Einflussbereichs. Die USA scheinen zudem bereit, eigene Interessen über die ukrainischen zu stellen, um den Krieg schnell zu beenden.

Merz‘ Forderung ist diplomatisch wichtig, aber politisch schwierig umzusetzen. Die Frage bleibt: Wird Europa sich gegen Trumps Russland-Strategie behaupten können – oder muss die Ukraine am Ende doch Kompromisse ohne eigene Mitsprache hinnehmen?


OZD-Analyse

Die Aussagen von Friedrich Merz sind ein Signal an die USA, dass Europa Kiew nicht fallenlassen wird.

Was fordert Merz?
Aktive Beteiligung der Ukraine an Friedensverhandlungen
Stärkung Kiews, um auf Augenhöhe zu verhandeln
Klare Absage an Verhandlungen ohne europäische Mitsprache

Was plant die US-Regierung unter Trump?
Geheimgespräche mit Russland ohne ukrainische Beteiligung
Schnelle Beendigung des Krieges als Priorität
Möglicher Deal auf Kosten der territorialen Integrität der Ukraine

Warum sind Trumps Gespräche problematisch?
Kiew könnte aus den Verhandlungen ausgeschlossen werden
Russland könnte Bedingungen diktieren, ohne ukrainischen Widerstand
Die EU hätte weniger Einfluss auf die zukünftige Sicherheitsarchitektur Europas

Welche Optionen hat Europa?
Gemeinsame diplomatische Offensive mit Kiew, um Verhandlungsmacht zu erhalten
Druck auf Washington, die Ukraine mit einzubeziehen
Eigenständige Sicherheitsgarantien für die Ukraine, falls Trump einen Deal mit Russland anstrebt

Sollte Trump tatsächlich eine Verhandlungslösung ohne Kiew durchsetzen, könnte das die gesamte Sicherheitsordnung Europas infrage stellen.


OZD-Biographien und Erklärungen

Wer ist Friedrich Merz?
Friedrich Merz ist CDU-Chef und voraussichtlich neuer Bundeskanzler Deutschlands. Er setzt auf eine pro-westliche Außenpolitik, sieht aber eine stärkere Eigenständigkeit Europas gegenüber den USA als notwendig an.

Was ist das Problem mit Trumps Verhandlungen mit Russland?
Kiew wird ausgeschlossen, obwohl es Hauptbetroffener des Krieges ist
Die USA könnten sich auf ein Abkommen mit Moskau verständigen, das die Ukraine schwächt
Europas Sicherheit könnte gefährdet sein, wenn Trumps Pläne zu territorialen Zugeständnissen führen

Welche Rolle spielt Deutschland in den Verhandlungen?
Deutschland gehört zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine
Die Bundesregierung versucht, eine europäische Linie gegen Trumps pro-russischen Kurs zu etablieren
Deutschland könnte in den kommenden Wochen eine Schlüsselrolle dabei spielen, Kiews Position zu stärken



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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP