Russland verfolgt weiterhin die Kapitulation der Ukraine – das erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Besuch in Kiew. „Der Krieg in der Ukraine bleibt die zentralste und folgenschwerste Krise für die Zukunft Europas“, sagte sie am Montag zum dritten Jahrestag des russischen Angriffs.
„Putins Ziel bleibt die Kapitulation der Ukraine.“ Der Kreml sei entschlossener denn je, den Krieg militärisch zu gewinnen, erklärte von der Leyen weiter. Als Zeichen der europäischen Unterstützung kündigte sie neue Hilfen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro für Kiew an.
Selenskyj: „Putin wird uns keinen Frieden geben“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte unterdessen, dass Russland nicht an einer friedlichen Lösung interessiert sei. „Putin wird uns keinen Frieden geben oder ihn uns im Austausch für etwas geben. Wir müssen den Frieden durch Stärke, Weisheit und Einheit gewinnen.“ Ziel sei ein „echter und dauerhafter Frieden“, so Selenskyj.
Die russische Armee hatte am 24. Februar 2022 ihre Invasion begonnen, drei Jahre später dauern die Kämpfe unerbittlich an. Zehntausende Menschen sind gestorben, Millionen auf der Flucht. Der dritte Jahrestag des Kriegs steht aber vor allem unter dem Eindruck eines radikalen Kurswechsels in Washington: US-Präsident Donald Trump hat direkte Gespräche mit Russland über eine Beendigung des Krieges aufgenommen – ohne Vertreter der Ukraine oder der EU.
In Kiew und europäischen Hauptstädten sorgt dies für Unruhe. Die USA schlossen bereits vor Verhandlungsbeginn einen NATO-Beitritt der Ukraine sowie die Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität aus. Viele Unterstützer der Ukraine fürchten nun, dass Trump zu stark auf russische Bedingungen eingehen könnte.
OZD / AFP.
Drei Jahre Krieg – und die USA gehen plötzlich eigene Wege. Während Europa weiter an der Ukraine festhält, spricht Donald Trump mit Russland.
Für die Ukraine ist das ein gefährliches Signal. Die USA haben bereits wichtige Forderungen Kiews ausgeschlossen – ein NATO-Beitritt und die vollständige Rückeroberung der Gebiete stehen nicht mehr auf dem Tisch. Sollte Washington Moskau entgegenkommen, steht die Ukraine isolierter da als je zuvor.
Selenskyj setzt weiter auf westliche Unterstützung – doch wie lange noch? Europa verspricht Milliardenhilfen, aber ohne die militärische und diplomatische Rückendeckung der USA wird es schwer, den Krieg gegen Russland langfristig fortzusetzen.
Putin hat seine Strategie nie geändert. Sein Ziel bleibt eine bedingungslose Kapitulation Kiews – und genau darauf setzt er jetzt in den Verhandlungen mit den USA.
Die kommenden Wochen könnten für die Ukraine entscheidend sein. Gelingt es der EU, die USA wieder ins Boot zu holen? Oder setzt sich Trumps Kurs durch und zwingt Kiew zu schmerzhaften Zugeständnissen?
OZD-Analyse
Drei Jahre nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steht Europa vor einer neuen Realität: Die USA gehen auf Russland zu – ohne die Ukraine oder Europa in die Verhandlungen einzubeziehen.
Wie sieht die aktuelle Lage aus?
Russland hält rund 20 Prozent der Ukraine besetzt
Die Kämpfe toben weiter – besonders um Awdijiwka und Bachmut
Millionen Menschen sind geflüchtet, Hunderttausende getötet oder verletzt
Was plant die EU?
3,5 Milliarden Euro neue Hilfen für die Ukraine
Unterstützung für die Verteidigung Kiews soll fortgesetzt werden
Von der Leyen: „Putins Ziel bleibt die Kapitulation der Ukraine“
Welche Strategie verfolgt Trump?
Direkte Gespräche mit Russland – ohne Kiew und die EU
Keine NATO-Mitgliedschaft für die Ukraine
Territoriale Integrität der Ukraine wird nicht garantiert
Was bedeutet das für die Ukraine?
Ohne die USA als Rückhalt könnte die westliche Unterstützung bröckeln
Russland könnte in Verhandlungen deutlich mehr Forderungen durchsetzen
Der Krieg könnte in eine neue Phase politischer Verhandlungen übergehen
Wie könnte sich die Lage entwickeln?
Die Ukraine wird verstärkt auf europäische Unterstützung angewiesen sein
Russland könnte durch Trumps Kurs diplomatisch an Einfluss gewinnen
Sollte Trump Kiew unter Druck setzen, droht der Ukraine eine schwächere Verhandlungsposition
Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Ob die Ukraine weiterhin volle Unterstützung erhält oder unter Druck gesetzt wird, hängt stark von der Haltung der USA ab.
Wer ist Ursula von der Leyen?
Präsidentin der EU-Kommission seit 2019
Ehemalige deutsche Verteidigungsministerin (2013–2019)
Befürworterin einer starken Unterstützung der Ukraine gegen Russland
Was ist das Ziel der russischen Regierung?
Russland fordert eine militärische Kapitulation Kiews
Putin verlangt die Abtretung ukrainischer Gebiete
Moskau will eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine verhindern
Warum verhandeln die USA ohne Kiew?
US-Präsident Donald Trump setzt auf direkte Gespräche mit Russland
Washington will einen schnellen Waffenstillstand – ohne Rücksicht auf Kiews Forderungen
Europäische Staaten fürchten eine Schwächung der Ukraine durch US-Alleingänge
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP