Berlin (dpa) – Der norwegische Film Oslo-Stories: Träume (Drømmer) von Dag Johan Haugerud ist bei der 74. Berlinale mit dem Goldenen Bären als Bester Film ausgezeichnet worden. „Der Film ist eine Meditation über die Liebe“, sagte Jury-Präsident Todd Haynes bei der Preisverleihung am Samstagabend in Berlin. Er lobte die „klare Beobachtung, kluge Kamera und perfekte Performance“.
Der Film erzählt die Geschichte der 17-jährigen Johanne (Ella Øverbye), die sich in ihre Lehrerin verliebt und ihre Gefühle in einem Tagebuch niederschreibt. Als ihre Mutter und Großmutter die Aufzeichnungen entdecken, weicht ihr Entsetzen allmählich der Bewunderung für die literarische Qualität des Geschriebenen. Die beiden Frauen reflektieren daraufhin über ihr eigenes Liebesleben.
Den Silbernen Bären für die Beste Darstellerische Leistung in einer Hauptrolle erhielt die australische Schauspielerin Rose Byrne für ihre Rolle in If I Had Legs I'd Kick You. Byrne verkörpert eine überlastete Mutter, die mit zahlreichen Herausforderungen kämpft. Jury-Mitglied Nabil Ayouch würdigte ihre Darbietung: „Sie schafft es, das Publikum in die Dunkelheit zu ziehen.“
Der Silberne Bär für die Beste Regie ging an den chinesischen Filmemacher Huo Meng für Living the Land (Sheng xi zhi di). Jury-Mitglied Maria Schrader beschrieb den Film als „ein komplexes Porträt der hellen und dunklen, der zarten und brutalen Seiten eines gemeinsamen Lebens“.
Den Silbernen Bären – Großer Preis der Jury – erhielt The Blue Trail (O último azul) des brasilianischen Regisseurs Gabriel Mascaro. Der Silberne Bär – Preis der Jury – ging an Die Nachricht (El mensaje) des Argentiniers Iván Fund.
Andrew Scott wurde für seine Nebenrolle in Blue Moon mit dem Silbernen Bären für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle geehrt. Das Beste Drehbuch schrieb Radu Jude für Kontinental '25, während der Preis für eine Herausragende Künstlerische Leistung an das Team von The Ice Tower (La Tour de Glace) ging.
Insgesamt konkurrierten 19 Filme um die Hauptpreise der diesjährigen Berlinale. Im Vorjahr hatte der Dokumentarfilm Dahomey von Mati Diop den Goldenen Bären gewonnen.
Das zehntägige Festival begann am 13. Februar. Zum Auftakt wurde die schottische Schauspielerin Tilda Swinton mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Berlinale gilt als das bedeutendste Filmfestival Deutschlands und zählt zu den wichtigsten weltweit.
OZD/AFP
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