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Trump und Putin machen gemeinsame Sache und fallen Europa in den Rücken

US-Präsident Donald Trump spricht von fortgeschrittenen Verhandlungen mit Wladimir Putin über eine umfassende wirtschaftliche Zusammenarbeit und ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs. Kiew und die EU sind nicht beteiligt – steckt eine neue Weltordnung dahinter?

Donald Trump treibt seinen neuen Annäherungskurs an Russland weiter voran. Der US-Präsident bestätigte am Montag, dass er in „ernsthaften Diskussionen“ mit Kreml-Chef Wladimir Putin stehe – sowohl über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs als auch über „große wirtschaftliche Geschäfte“ zwischen den USA und Russland.

„Die Gespräche kommen sehr gut voran“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social – und das ausgerechnet am dritten Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Trump hat in den vergangenen Wochen einen radikalen Kurswechsel in der US-Außenpolitik vollzogen. Während seiner Präsidentschaft war ein harter Kurs gegenüber Moskau lange offizielle Linie – nun sucht er den direkten Draht zum Kreml.

Besonders brisant: Die Ukraine und die EU sind in die Gespräche nicht eingebunden. Weder Kiew noch europäische Verbündete sitzen mit am Verhandlungstisch. Diese Entwicklung verstärkt Befürchtungen, dass Trump und Putin eigenständig über das Schicksal der Ukraine entscheiden könnten – ohne Rücksicht auf deren eigene Interessen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron reiste am Montag nach Washington, um sich für eine Einbindung Europas in die Ukraine-Gespräche einzusetzen. Doch ob Trump überhaupt gewillt ist, die EU zu berücksichtigen, bleibt fraglich.

Trump will den Ukraine-Krieg „so rasch wie möglich“ beenden – doch seine Strategie unterscheidet sich radikal von der bisherigen westlichen Linie. Anstatt auf militärische Unterstützung für Kiew setzt er auf einen Deal mit Putin.

Laut Berichten aus Washington sollen die Wirtschaftsverhandlungen zwischen den USA und Russland Rohstofflieferungen, Energiekooperationen und mögliche Lockerungen der Sanktionen umfassen. Kritiker befürchten, dass Trump russischen Forderungen nachgeben könnte, um wirtschaftliche Vorteile für die USA herauszuholen.

Ein mögliches Szenario: Trump könnte Kiew zu territorialen Zugeständnissen drängen, um Russland zu einer Waffenruhe zu bewegen. Putin hat stets betont, dass er keine Verhandlungen ohne die Anerkennung der besetzten Gebiete führen wird.

Sollte Trump seinen eigenen Friedensplan ohne Kiew und die EU durchsetzen, droht eine massive geopolitische Neuordnung mit unabsehbaren Folgen.

OZD / AFP.


OZD-Kommentar

Trumps Putin-Deals: Ein geopolitischer Schachzug oder ein gefährliches Spiel?

Dass Donald Trump außenpolitische Alleingänge liebt, ist bekannt. Doch sein aktueller Annäherungskurs an Russland ist mehr als nur ein taktisches Manöver. Die Verhandlungen über eine „umfassende wirtschaftliche Kooperation“ mit Putin markieren eine fundamentale Neuausrichtung der US-Politik.

Die Ukraine und Europa werden gezielt aus den Gesprächen ausgeschlossen – eine bewusste Machtdemonstration? Während die EU-Staaten verzweifelt auf eine geschlossene westliche Front gegen Russland pochen, sucht Trump den direkten Deal mit dem Kreml.

Eine mögliche Erklärung ist Trumps wirtschaftlicher Fokus. Statt weiter Milliarden in die Ukraine-Hilfe zu stecken, könnte Trump auf wirtschaftliche Vorteile für die USA setzen – vielleicht sogar im Gegenzug für eine De-facto-Anerkennung russischer Gebietsansprüche. Für Kiew wäre das ein Desaster. Während die ukrainische Armee verzweifelt um ihre Gebiete kämpft, könnte Trump einen „Friedensdeal“ aushandeln, der die Ukraine schwächt und Russland stärkt.

Europa sollte sich darauf einstellen, ohne Washington eigene Sicherheitsstrukturen aufzubauen. Denn klar ist: Trump handelt nicht im Interesse der EU, sondern nach seinen eigenen Spielregeln.



OZD-Analyse

Die wirtschaftlichen Verhandlungen zwischen Trump und Putin sind ein beispielloser diplomatischer Schritt – und werfen zahlreiche Fragen auf.

Was ist über die Gespräche bekannt?
Donald Trump bestätigt „ernsthafte Verhandlungen“ mit Putin
Themen sind eine Beendigung des Ukraine-Kriegs sowie wirtschaftliche Kooperationen
Es gibt keine Beteiligung der Ukraine oder der EU


Warum ist das geopolitisch brisant?
Die USA haben bisher härteste Sanktionen gegen Russland unterstützt – Trump könnte diese aufweichen
Die Ukraine wird möglicherweise zu Verhandlungen gezwungen, ohne eigene Sicherheitsgarantien
Eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland könnte das globale Machtgefüge verschieben


Welche wirtschaftlichen Abkommen könnten folgen?
Lockerungen der Energie- und Rohstoffsanktionen gegen Russland
Neue Handelsabkommen zwischen amerikanischen und russischen Unternehmen
Mögliche russische Zusagen für Investitionen in US-Industrieprojekte


Wie reagiert Europa?
Frankreichs Präsident Macron drängt auf eine Einbindung der EU
Die NATO-Partner sind alarmiert, da sie nicht wissen, was Trump genau verhandelt
Die EU könnte gezwungen sein, ihre Unterstützung für die Ukraine ohne Washington fortzusetzen


Was könnte jetzt passieren?
Die Ukraine könnte massiv unter Druck geraten, Zugeständnisse machen

Alle Krieglasten tragen nur noch Europa ohne Russland

Trump könnte einen „Deal des Jahrhunderts“ mit Putin ankündigen, der Russland Vorteile bringt
Die EU steht vor einer historischen Bewährungsprobe: ohne US-Rückendeckung handlungsfähig bleiben

Die kommenden Wochen könnten zeigen, ob die Weltordnung, wie wir sie kennen, bald Geschichte ist.



OZD-Biographien und Erklärungen

Wer ist Donald Trump?
45. und 47. Präsident der Vereinigten Staaten
Wurde 2024 erneut ins Amt gewählt
Führt eine konfrontative und nationalistische Außenpolitik
Hat ein angespanntes Verhältnis zu traditionellen Verbündeten der USA, darunter die EU

Wer ist Wladimir Putin?
Russischer Präsident seit 2000
Führt seit 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine
Vertritt eine antiwestliche Politik und sucht neue strategische Partnerschaften

Was sind die möglichen wirtschaftlichen Kooperationen zwischen den USA und Russland?
Lockerung der Sanktionen gegen russische Energiekonzerne
Handelsabkommen über russische Rohstoffe wie Seltene Erden, Öl und Gas
Investitionen von russischen Oligarchen in den USA, um Strafmaßnahmen zu umgehen

Warum ist die Ukraine nicht an den Gesprächen beteiligt?
Trump sieht die Ukraine als verhandelbares Pfand in geopolitischen Machtspielen
Putin will die Ukraine als souveränen Staat schwächen und sie an den Verhandlungstisch zwingen
Kiew könnte zu Gebietsverlusten und einer „neutralen“ Position gedrängt werden



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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP