Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper wird den deutschen Staat schneller als erwartet entlasten. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wird es dem Bund 2,6 Milliarden Euro zurückzahlen – mehr als die ursprünglich angekündigten 2,5 Milliarden Euro. Die Überweisung soll noch im ersten Quartal 2025 erfolgen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Uniper 530 Millionen Euro an den Staat zurückgeführt.
Die Sanierung des Unternehmens, das 2022 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und dem Stopp der Gaslieferungen aus Russland beinahe zusammengebrochen wäre, läuft damit besser als geplant. Der Bund hatte Uniper damals mit 13,5 Milliarden Euro gerettet und hält aktuell fast alle Anteile an dem Energiekonzern. Bis 2028 muss der Bund seine Beteiligung jedoch auf 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren – eine Auflage der EU-Kommission.
Uniper auf Gewinnkurs – aber wie stabil?
Nach eigenen Angaben hat Uniper seine „Geschäftsrisiken deutlich reduziert“. Verträge mit dem russischen Gasversorger Gazprom Export wurden gekündigt, Rechtsstreitigkeiten beigelegt. Das Unternehmen erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Nettogewinn von rund 1,6 Milliarden Euro. Zwar liegt das Ergebnis deutlich unter dem Rekordjahr 2023, doch Finanzchefin Jutta Dönges betonte: „Für sich betrachtet auf einem sehr hohen Niveau.“
Die Prognose für 2025 ist jedoch verhalten: Uniper rechnet mit einem bereinigten Nettogewinn zwischen 250 Millionen und 550 Millionen Euro – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Wie geht es weiter?
Uniper steht vor der Herausforderung, sich nach der Verstaatlichung wieder als eigenständiges Unternehmen zu behaupten. Mit der geplanten Teilprivatisierung bis 2028 wird sich zeigen, ob sich der Konzern nachhaltig von der Krise erholen kann oder weiterhin staatliche Absicherung benötigt.
OZD / AFP.
OZD-Kommentar
Unipers Rückzahlung: Sanierungserfolg oder kosmetische Korrektur?
Dass Uniper schneller und mehr zurückzahlen kann als geplant, wird als Erfolg gefeiert. Doch wie stabil ist der Aufschwung wirklich?
Ein Gewinn von 1,6 Milliarden Euro klingt gut, doch die Prognose für 2025 mit maximal 550 Millionen Euro zeigt: Die Erholung ist keineswegs gesichert. Noch immer hängt der Konzern von staatlicher Rückendeckung ab, und die Abkehr von russischem Gas hat zwar das politische Risiko reduziert, aber die Langfriststrategie bleibt unklar.
Der Bund muss seine Beteiligung bis 2028 auf 25 Prozent reduzieren – doch wird Uniper bis dahin wirtschaftlich stabil genug sein, um ohne den Staat zu bestehen? Oder wird eine neue Energiekrise den nächsten Rettungseinsatz erforderlich machen?
Uniper mag sich auf dem Papier erholt haben, doch der eigentliche Härtetest steht erst noch bevor.
OZD-AnalyseDer ehemals krisengebeutelte Energiekonzern Uniper zeigt Anzeichen einer Stabilisierung – doch wie solide ist die finanzielle Erholung?
Wie viel zahlt Uniper zurück?
Uniper überweist 2,6 Milliarden Euro an den Bund – ursprünglich waren 2,5 Milliarden Euro geplant
Im Jahr 2023 wurden bereits 530 Millionen Euro zurückgezahlt
Wie steht Uniper wirtschaftlich da?
Uniper verzeichnete 2024 einen Nettogewinn von 1,6 Milliarden Euro
Die Prognose für 2025 liegt jedoch nur zwischen 250 und 550 Millionen Euro
Verträge mit Gazprom Export wurden gekündigt, Rechtsstreitigkeiten beigelegt
Warum muss der Bund Uniper bis 2028 teilprivatisieren?
Die EU-Kommission hat eine Reduzierung der Staatsbeteiligung auf 25 Prozent plus eine Aktie bis 2028 zur Bedingung gemacht
Die Bundesregierung muss einen Käufer für die Anteile finden – was angesichts der unsicheren Energiepreise schwierig sein könnte
Wie nachhaltig ist Unipers Erholung?
Der Gewinn ist hoch, aber der Rückgang der Prognose zeigt Unsicherheiten
Uniper muss sich langfristig ohne staatliche Unterstützung am Markt behaupten
Steigende Energiepreise könnten erneut für wirtschaftliche Turbulenzen sorgen
Die kommenden Jahre werden entscheiden, ob Uniper endgültig saniert ist oder die nächste Krise nur eine Frage der Zeit bleibt.
Was ist Uniper?
Uniper ist ein Energiekonzern mit Fokus auf Gas- und Stromversorgung
War einst stark von russischem Gas abhängig
Wurde 2022 vom deutschen Staat gerettet, nachdem Gazprom die Lieferungen stoppte
Warum wurde Uniper verstaatlicht?
Durch den Wegfall russischer Gaslieferungen geriet Uniper in massive finanzielle Schwierigkeiten
Der Bund übernahm 99 Prozent der Anteile, um die Energieversorgung zu sichern
Welche Herausforderungen hat Uniper jetzt?
Uniper muss sich langfristig ohne staatliche Unterstützung behaupten
Bis 2028 muss der Bund einen Käufer für seine Anteile finden
Das Unternehmen muss sich neue, stabile Energiequellen sichern
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP