Der Pokal bleibt in Bielefeld ein gutes Pflaster für Überraschungen. Nach den Erfolgen gegen Union Berlin und Freiburg feierte Arminia Bielefeld im Viertelfinale mit einem 2:1-Sieg über Werder Bremen den nächsten Coup. Vor heimischer Kulisse avancierte Marius Wörl mit einem Traumtor zum Wegbereiter des Sieges. Trainer Mitch Kniat ließ seine Mannschaft nach dem Triumph feiern – mit ausdrücklicher Genehmigung.
Wörl brachte Bielefeld in der 35. Minute mit einem sehenswerten Distanzschuss in Führung. Nur wenige Minuten später unterlief Werders Julian Malatini ein folgenschweres Eigentor (41.), das die Gastgeber mit einer komfortablen Führung in die Pause schickte. Im zweiten Durchgang stemmte sich Bremen gegen das drohende Aus, verkürzte durch Oliver Burke (56.) und setzte Bielefeld mit einem späten Lattentreffer durch Amos Pieper unter Druck. Doch die Arminia hielt dem Ansturm stand und machte die nächste Sensation perfekt.
Die Fans auf der Alm feierten ihr Team frenetisch, während Wörl von einer „brutalen“ Stimmung sprach. Auch Mitspieler Louis Oppie lobte die Atmosphäre, die bereits beim Aufwärmen zu spüren gewesen sei. Das Team darf nun weiter vom Endspiel in Berlin träumen – mit einem weiteren Heimspiel im Halbfinale könnte die Reise noch weitergehen.
OZD-Kommentar
Bielefeld schreibt weiter Pokalgeschichte – doch die Erfolgsgeschichte wirft Fragen auf.
a) Ein Drittligist im Halbfinale? Das ist eine großartige Geschichte, zeigt aber auch die Schwächen höherklassiger Teams auf. Werder Bremen ließ sich von einem klug agierenden Underdog überrumpeln und bewies einmal mehr, dass die Favoritenrolle im Pokal wenig zählt.
b) Die Trainerentscheidung, mit einer Fünferkette zu spielen, war ein taktischer Geniestreich von Mitch Kniat. Bremen fand darauf kaum Antworten und verlor das Spiel bereits in der ersten Halbzeit.
c) Doch der größte Vorteil war wieder einmal die Atmosphäre auf der Alm. Die Fans von Arminia Bielefeld haben gezeigt, welchen Einfluss ein stimmungsvolles Stadion auf das Spiel haben kann – der Heimvorteil im Halbfinale könnte ein weiteres Fußballmärchen schreiben.
OZD-Analyse
Der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze
a) Bielefelds Lauf zeigt, dass Taktik und Mentalität wichtiger sind als Ligazugehörigkeit. Ein diszipliniert auftretender Drittligist kann mit der richtigen Einstellung Bundesligisten schlagen.
b) Die Schwäche der Favoriten ist auffällig. Union Berlin, Freiburg und Bremen haben allesamt gegen Bielefeld verloren, weil sie das Spiel nicht ernst genug genommen haben oder die falschen taktischen Entscheidungen trafen.
c) Für die Zuschauer ist der Erfolg ein Highlight. Der DFB-Pokal lebt von solchen Geschichten – und Bielefeld ist zum Gesicht des Wettbewerbs geworden.
Die Rolle des Heimvorteils
a) Bielefelds Fans haben eine beeindruckende Heimserie möglich gemacht. Die „Alm“ erweist sich als Festung, die Bundesligisten nicht einnehmen können.
b) In einem Halbfinale könnte der Heimvorteil erneut entscheidend sein – der Traum vom Finale lebt.
c) Für den deutschen Fußball sind solche Geschichten ein Segen, da sie die Begeisterung für den DFB-Pokal hochhalten und den Wettbewerb spannend machen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP