In der Ostsee nahe der deutschen Grenze haben Tierschützer einen mehr als zehn Meter langen Wal aus einem Fischernetz befreit. "Der Wal war relativ ruhig", erklärte Agnieszka Veljkovic von der Umweltschutzorganisation WWF in Polen am Mittwoch. Beim zweiten Versuch der Retter, die Netze zu entfernen, schien das Tier zu verstehen, dass ihm geholfen wurde. Zu diesem Zeitpunkt war fast so etwas wie Kooperation zu beobachten.
Die Rettungsaktion fand
rund 80 Meter vor der Küste in der Nähe des Badeortes Miedzyzdroje und
des Nationalparks Wolin statt. Wale sind in der Ostsee äußerst selten,
da das Binnenmeer wenig Nahrung für Tiere dieser Größe bietet. Die
Umweltschützer wollen den Wal weiter beobachten und hoffen, dass
er den Weg zurück in die Nordsee findet. OZD/AFP
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-Kommentar:
a)
Die Rettung des Wals ist ein Glücksfall, doch das Problem ist
grundsätzlich. Immer wieder geraten Meerestiere in Fischernetze und
können sich nicht mehr befreien.
b) Die Ostsee ist kein
geeigneter Lebensraum für große Wale. Dass ein so großes Tier hier
auftaucht, zeigt, dass sich Meeresströmungen und Lebensräume verändern.
c) Ohne gezielte Schutzmaßnahmen bleibt es nur eine Frage der Zeit, bis ein solcher Fall tragisch endet. Strengere Regeln für Fischernetze und schnellerer Rettungseinsatz sind notwendig.
OZD-Analyse:
Rettungsaktion
a) Der Wal wurde glücklicherweise rechtzeitig entdeckt.
b) Die Tierschützer arbeiteten unter schwierigen Bedingungen.
c) Das Tier verhielt sich unerwartet ruhig und kooperativ.
Ursachen
a) Wale verirren sich selten in die Ostsee.
b) Mögliche Faktoren sind Klimawandel oder veränderte Strömungen.
c) Fischernetze sind eine große Gefahr für Meeresbewohner.
Konsequenzen
a) Weitere Beobachtung des Wals ist notwendig.
b) Striktere Schutzmaßnahmen sollten geprüft werden.
c) Langfristig muss die Nutzung von Fischernetzen reguliert werden.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP