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Die Deutsche Post wird auch am Wochenende bestreikt - Heute kein Liebesbrief

Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post ruft Verdi erneut zum Streik auf. Am Freitag und Samstag sollen bundesweit Beschäftigte in der Brief- und Paketzustellung die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft fordert deutliche Lohnerhöhungen.

Die Gewerkschaft Verdi setzt ihre Warnstreiks im Tarifstreit mit der Deutschen Post fort. Auch am Freitag und Samstag sind bundesweit Beschäftigte der Brief- und Paketzustellung zum Streik aufgerufen. Die bereits in dieser Woche begonnenen Arbeitsniederlegungen sollen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, ein verbessertes Angebot vorzulegen.

Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis kritisierte das bisherige Angebot der Deutschen Post als "völlig unzureichend". Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn sowie drei zusätzliche Urlaubstage für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten. Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Lohnerhöhung von 1,8 Prozent ab Juli 2025 und weitere zwei Prozent ab Oktober 2027 angeboten.

„Es würde bei Annahme spürbare Reallohn-Einbußen für die Beschäftigten bedeuten“, betonte Kocsis. Verdi erwartet in der nächsten Verhandlungsrunde ein "einungsfähiges" Angebot. Die vierte Verhandlungsrunde ist für Montag und Dienstag angesetzt.

Ende Januar hatten sich bereits rund 13.000 Post-Beschäftigte an den Warnstreiks beteiligt, laut Unternehmensangaben waren es etwa 9000. In Folge der Arbeitsniederlegungen kam es zu Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen.


OZD-Kommentar

Die erneuten Warnstreiks der Deutschen Post sind ein Zeichen wachsender Unzufriedenheit mit der Tarifpolitik des Unternehmens. Während die Inflation die Lebenshaltungskosten weiter steigen lässt, bleibt das Arbeitgeberangebot weit hinter den Forderungen der Gewerkschaft zurück.

Verdi fordert mit sieben Prozent Lohnerhöhung und drei zusätzlichen Urlaubstagen keine utopischen Summen – im Gegenteil: Angesichts der hohen Gewinne des Konzerns in den vergangenen Jahren erscheinen die Forderungen moderat. Doch das Management setzt weiterhin auf Hinhaltetaktiken. Die angebotene Lohnerhöhung von insgesamt nur 3,8 Prozent über mehrere Jahre hinweg gleicht bestenfalls einem Tro pfen auf den heißen Stein und bedeutet für die Beschäftigten realen Kaufkraftverlust.

Gleichzeitig belastet der Streik die Kunden. Verzögerungen in der Zustellung von Briefen und Paketen dürften für Frust sorgen – nicht zuletzt, weil es keine Alternative gibt. Die Deutsche Post als marktbeherrschendes Unternehmen bleibt für viele der einzige Dienstleister.

Sollten die Arbeitgeber nicht nachbessern, droht eine weitere Eskalation. Die Gewerkschaft hat bereits signalisiert, dass es nicht bei Warnstreiks bleiben wird. Ein unbefristeter Streik liegt als letztes Mittel auf dem Tisch. Die kommenden Verhandlungen werden zeigen, ob die Deutsche Post gewillt ist, auf die berechtigten Anliegen ihrer Beschäftigten einzugehen – oder ob die Konfrontation weitergeht.



OZD-Analyse

Hintergrund des Tarifstreits

a) Die Beschäftigten der Deutschen Post fordern eine Lohnerhöhung von sieben Prozent sowie drei zusätzliche Urlaubstage.
b) Das Angebot der Arbeitgeber sieht lediglich eine Erhöhung von 1,8 Prozent ab 2025 und weitere zwei Prozent ab 2027 vor.
c) Die Gewerkschaft Verdi hält dieses Angebot für unzureichend und ruft daher zu weiteren Streiks auf.

Auswirkungen der Warnstreiks

a) Verzögerungen in der Zustellung von Briefen und Paketen sind bereits jetzt spürbar und könnten sich weiter verschärfen.
b) Kunden und Unternehmen sind auf die Dienstleistungen der Post angewiesen, Alternativen gibt es kaum.
c) Die Verhandlungsstrategie der Post könnte den Konflikt weiter eskalieren lassen und zu längeren Streiks führen.

Perspektiven für die Verhandlungen

a) Die vierte Verhandlungsrunde am Montag und Dienstag wird entscheidend sein, ob eine Einigung möglich ist.
b) Falls die Deutsche Post kein verbessertes Angebot vorlegt, droht eine Ausweitung der Streiks.
c) Ein langfristiger Streik könnte die Post massiv unter Druck setzen, aber auch die Geduld der Kunden strapazieren.



Was ist die Deutsche Post?

Die Deutsche Post AG ist das führende Logistik- und Postunternehmen Deutschlands. Sie gehört zur Deutsche Post DHL Group, einem der weltweit größten Logistikkonzerne. Neben der Brief- und Paketzustellung betreibt die Deutsche Post internationale Express- und Frachtservices. In Deutschland hat das Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung im Briefverkehr.

Was ist die Gewerkschaft Verdi?

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ist mit rund zwei Millionen Mitgliedern eine der größten Gewerkschaften in Deutschland. Sie vertritt Beschäftigte aus unterschiedlichen Branchen, darunter den öffentlichen Dienst, den Handel, die Medienbranche und die Logistik. Verdi setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und soziale Absicherung ein und führt regelmäßig Tarifverhandlungen und Arbeitskämpfe durch.




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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP