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Vor laufender Kamera: Streit im Weißen Haus zwischen Trump und Selenskyj eskaliert

Beim Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj kam es zu einem lautstarken Wortwechsel. Trump forderte Kompromisse mit Russland, Selenskyj lehnte dies entschieden ab

Bei einem Treffen im Weißen Haus kam es am Freitag zu einer hitzigen Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Trump warf Selenskyj vor, "überhaupt nicht dankbar" zu sein und erklärte: "Es wird schwer sein, auf diese Weise ins Geschäft zu kommen."

Der Streit entbrannte, nachdem Trump Selenskyj aufgefordert hatte, "Kompromisse" mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einzugehen. Selenskyj entgegnete, dass es keine "Kompromisse mit einem Mörder auf dem eigenen Staatsgebiet" geben dürfe. Anschließend zeigte er Trump Bilder von Kriegsverbrechen.

Trump verschärfte daraufhin den Ton und warf Selenskyj vor, "mit dem Leben von Millionen von Menschen zu spielen". Er drohte: "Entweder Sie gehen einen Deal ein oder wir sind raus."

Hintergrund des Treffens war ein geplantes Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine zur gemeinsamen Nutzung ukrainischer Bodenschätze. Trump bezeichnete das Abkommen als "sehr fair", jedoch gibt es bislang wenige Informationen zum Inhalt. Insbesondere die von Selenskyj geforderten Sicherheitsgarantien der USA scheinen nicht enthalten zu sein.

Trump hatte kurz nach Amtsantritt die Ukraine-Politik seines Vorgängers Joe Biden grundlegend verändert. Ohne Rücksprache mit Kiew oder den transatlantischen Partnern suchte er direkte Gespräche mit Putin.

Bereits im Februar hatte sich das Verhältnis zwischen Washington und Kiew verschlechtert, nachdem Selenskyj ein von den USA vorgelegtes Abkommen aufgrund mangelnder Sicherheitsgarantien ablehnte. Daraufhin bezeichnete Trump den ukrainischen Präsidenten als "Diktator ohne Wahlen" und gab der Ukraine die Schuld an der russischen Invasion von 2022.

Zuletzt hatte Trump sich versöhnlicher geäußert und erklärt, er habe "viel Respekt" für Selenskyj. Am Donnerstag sagte er: "Wir werden gut miteinander auskommen."

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


OZD-Kommentar
a) Trumps Forderung nach Kompromissen mit Russland zeigt eine veränderte US-Außenpolitik, die Kiew zunehmend unter Druck setzt.
b) Selenskyjs entschiedene Ablehnung macht deutlich, dass die Ukraine nicht bereit ist, auf zentrale Souveränitätsansprüche zu verzichten.
c) Sollte Trump die Unterstützung für Kiew weiter zurückfahren, könnte dies Russland zu weiteren militärischen Aktionen ermutigen.


OZD-Analyse

Politische Auswirkungen
a) Die Spannungen zwischen den USA und der Ukraine verschärfen sich zunehmend.
b) Trumps Annäherung an Putin könnte die transatlantischen Beziehungen belasten.
c) Selenskyj muss neue Partner suchen, um seine sicherheitspolitischen Interessen zu wahren.

Militärische Implikationen
a) Die Ukraine könnte gezwungen sein, sich militärisch unabhängiger aufzustellen.
b) Ein nachlassender US-Support würde die ukrainische Verteidigungsfähigkeit schwächen.
c) Russland könnte aus einer schwächeren Ukraine strategische Vorteile ziehen.

Wirtschaftliche Konsequenzen
a) Das geplante Rohstoffabkommen könnte kurzfristige wirtschaftliche Vorteile bringen.
b) Ohne Sicherheitsgarantien bleiben die wirtschaftlichen Gewinne für Kiew jedoch unsicher.
c) Die Ukraine könnte gezwungen sein, neue Handelspartner zu suchen.


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP