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Ein starkes Signal: Britische Milliardenhilfe für Kiew

Großbritannien stellt der Ukraine ein Darlehen über 2,74 Milliarden Euro zur Verfügung. Das Geld soll mit Gewinnen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zurückgezahlt werden.

Die britische Regierung hat ein Darlehen in Höhe von 2,74 Milliarden Euro zur Stärkung der ukrainischen Verteidigung zugesagt. Finanzministerin Rachel Reeves und ihr ukrainischer Amtskollege Serhii Marschenko unterzeichneten die Vereinbarung am Samstag in einer Online-Zeremonie. Die britische Regierung sprach von einem klaren Zeichen der "unerschütterlichen Unterstützung für das ukrainische Volk". Die Ukraine verteidigt sich seit Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

Der britische Premierminister Keir Starmer hatte zuvor den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London empfangen. Als Selenskyj in der Downing Street 10 eintraf, wurde er von zahlreichen Anwesenden bejubelt. Starmer umarmte ihn und sagte: "Sie sind sehr, sehr willkommen hier in Downing Street." Er versicherte: "Und wie Sie draußen auf der Straße gehört haben, haben Sie die volle Unterstützung des gesamten Vereinigten Königreichs, und wir stehen an Ihrer Seite, der Seite der Ukraine, so lange es auch dauern mag." Er unterstrich, dass beide Seiten "einen dauerhaften Frieden für die Ukraine erreichen" wollten, basierend auf "Souveränität und Sicherheit für die Ukraine", was sowohl für Europa als auch für das Vereinigte Königreich von hoher Bedeutung sei.

Selenskyj zeigte sich berührt von der großen Solidarät und bedankte sich bei den Briten für ihre anhaltende Unterstützung seit Beginn des Krieges. Er betonte zudem seine Vorfreude auf ein Treffen mit König Charles III. am Sonntag. "Wir in der Ukraine sind sehr glücklich, dass wir einen solchen strategischen Partner haben", sagte er. "Wir zählen auf Ihre Unterstützung."

Das Treffen zwischen Starmer und Selenskyj dauerte rund 75 Minuten und fand hinter verschlossenen Türen statt. Beim Abschied begleiteten Starmer und Selenskyj sich bis zum Auto, wo es zu einer erneuten Umarmung kam. Am Sonntag empfängt Starmer europäische Staats- und Regierungschefs in London, um angesichts der sich wandelnden US-Politik gegenüber Russland die weitere europäische Unterstützung für die Ukraine zu diskutieren.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

OZD-Kommentar

Die britische Finanzhilfe für die Ukraine mag auf den ersten Blick als klares Signal der Unterstützung erscheinen, doch die geopolitischen Entwicklungen werfen ernste Fragen auf.

a) Die EU und Großbritannien müssen die Lücke füllen, die durch die zunehmend unklare Haltung der USA entsteht. Dass Donald Trump erneut die Unterstützung infrage stellt, macht die Situation für Kiew heikler denn je.

b) Ob Gewinne aus eingefrorenen russischen Vermögen zur Rückzahlung genutzt werden können, bleibt abzuwarten. Rechtliche Hürden und internationale Bedenken könnten dieses Finanzierungsmodell ins Wanken bringen.

c) Die britische Regierung setzt mit ihrem Engagement ein Zeichen, doch die Frage bleibt: Wie lange kann sich der Westen solche finanziellen Hilfen leisten, wenn der Krieg weiter eskaliert? Eine strategische Neuausrichtung wird notwendig sein.

OZD-Analyse

Britische Finanzhilfe für die Ukraine 

a) Die 2,74 Milliarden Euro sollen zur Verteidigungsstärkung genutzt werden. 

b) Rückzahlung durch Gewinne aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten geplant. 

c) Signal der unerschütterlichen Unterstützung durch London.

Politische Bedeutung des Treffens 

a) Starmer verspricht langfristige Unterstützung für die Ukraine. 

b) Selenskyj betont die Bedeutung Großbritanniens als strategischer Partner.

c) Treffen zwischen Starmer und Selenskyj dauert 75 Minuten, enge Bindung demonstriert.

Geopolitische Herausforderungen 

a) US-Präsident Donald Trump zeigt Distanz gegenüber weiterer Unterstützung. 

b) Europäische Staaten müssen sich auf eigene Strategien zur Ukraine-Hilfe konzentrieren. 

c) Rechtliche Unsicherheiten bei der Verwendung eingefrorener russischer Vermögen.


Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto: AFP